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Eisexpeditionen Erfahrungen: Die Antarktis – Eine Reise ans andere Ende der Welt von Burkhard Kölzsch

Für uns bei Eisexpeditionen gibt es kaum etwas Schöneres als authentische Rückmeldungen und Eisexpeditionen.de Erfahrungen unserer Gäste nach Ihrer Rückkehr. Wir freuen uns daher sehr, dass Burkhard Kölzsch uns diesen persönlichen Gastbeitrag über seine Antarktis Expeditionskreuzfahrt zur Verfügung gestellt hat. Seine Erfahrungen und Eindrücke bieten einen einzigartigen Einblick in eine der spektakulärsten Regionen der Welt. Reisen Sie im Folgenden mit Burkhard und Doris über die Falklandinseln, Südgeorgien und die Süd Orkney Inseln zur Antarktischen Halbinsel.

Eisexpeditionen Erfahrungen: Eine „Alles kann passieren“ Expedition

Nach 14.254 km und 18h 35 min Flugzeit sind wir auf der „Hanseatic Inspiration“ angekommen. Um Mitternacht heißt es Leinen los und willkommen auf Expeditionstour zur Antarktischen Halbinsel über die Falklandinseln, Südgeorgien und die Süd Orkney Inseln. Vor uns liegen in den nächsten 16 Tagen etwa 3.523 Seemeilen (6.525 km). Eine unberührte Natur mit den verschiedensten Lebewesen und Kolonien mit tausenden Tieren auf wenig Platz. Von den 18 Pinguinarten werden wir einige antreffen. Viele junge Pinguine sind flügge geworden und sie treffen ihre Vorbereitungen für die Zeit im Meer. Seeelefanten erneuern Ihr Fell. Sehen wir auch viele Wale? Was erwartet uns noch?

Die Falklandinseln

Guten Morgen, dröhnt es von der Brücke und wir werden frühzeitig informiert, dass wir uns in Port Stanley mit zwei weiteren Kreuzfahrtschiffen den kleinen Ort teilen werden. Da wir sehr früh vor Ort mit den Zodiacs anlanden, schaffen wir es in unserer Gruppe „rot“ noch vor den vielen anderen Passagieren die verträumte Stadt zu erkunden. Entlang der Hauptstraße liegt die Christ Church Cathedral. Tritt ein, um auch eine einzigartige Fahrradfahrerin in Buntglasfenstern zu finden. Stanley schaut auf eine wechselvolle Geschichte zurück und erhielt am 20. Mai 2022 das Stadtrecht. Am Ufer und in der benachbarten Bucht Gypsy Cove begegnen wir den ersten Tieren: der Patagonischen Schopfente, den Königskormoranen und den in Höhlen brütenden Magellanpinguinen

Südgeorgien das „Galapagos der Antarktis“

Auf dem Weg nach Südgeorgien werden wir hin und wieder richtig durchgeschaukelt. Für uns ist es kein Problem, nur das Richtung halten auf Deck ist schwer. Ich habe mir gedacht: „Was hat der Kapitän wohl getrunken?“. An den Shag Rocks sichten wir verschiedene Wale; Blauwale, Finnwale und Buckelwale die nah an unserem Schiff vorüberziehen. Das große Staunen beginnt.

Bei den vielen geplanten Anlandungen sind die IAATO Regeln (International Association of Antarctica Tour Operators) unbedingt einzuhalten. Diese Vorschriften regeln z.B. die Maximalanzahl von Besuchern, den Mindestabstand zu Brutvögeln und den Schutz der heimischen ⁠Fauna⁠ und ⁠Flora⁠. Der Abstand von 5 Metern zu den neugierigen Inselbewohnern hat auch etwas mit gegenseitiger Sicherheit zu tun. Ein Zusammenstoß mit einem Seeelefanten, der bis zu 6 Meter groß und 4 Tonnen schwer sein kann, ist nicht ratsam.

Unsere stete Maxime, wir sind hier Gäste. Allerdings ob die vielen neugierigen Pinguine auch diese Abstandsregeln kennen? Eine Empfehlung des Bordfotografen: “Die besten Fotos schießt man in Augenhöhe zu den Tieren.“, also hinhocken, ja der Muskelkater ist nicht weit.

Wanderung von Maiviken nach Grytviken

Die erste Herausforderung, ich habe mich für die Wanderung von Maiviken nach Grytviken angemeldet. Bereits um 7:30 Uhr werden wir mit den Zodiaks bei traumhaftem Sonnenschein und milden Wetter an der Anlandestelle ausgesetzt. Nur die Wellen, eine Welle kommt und wir sind geduscht. An Land angekommen empfangen uns zwei Pelzrobben, von denen eine ein helles Fell hat. Dies ist ein seltenes Phänomen. Der Weg führt durch die karge Landschaft bergauf und bergab durch hohes Gras und über Schotterwege. Ich schnaufe schon nicht schlecht, und weiter ca. 3 km. Es sieht aus der Ferne lustig aus, eine Schlange „Blaujacken“ wandert nach Grytviken . Die unberührte Natur lädt kurz zum Verweilen und Träumen ein.

Besuch am Grab des legendären Sir Ernest Shackleton

Angekommen in der alten Walfangstation. Es ist doch erschreckend, wie viele Wale dort pro Tag getötet und verarbeitet wurden. Heute sind die alleinigen Herrscher zwischen den rostige alten Walöltanks und Öfen die Tiere und Pflanzen. An der Anlegestelle der Tenderboote treffe ich meine Frau. Vorbei an zappelnden und watschelnden Königspinguinen und beäugt von vielen großen und kleinen Seerobben spazieren wir zum Grab des legendären Sir Ernest Shackleton. Geschichtliches ist im Museum neben der Poststation gut dargestellt.

7000 Königspinguinbrutpaare in der Whistle Bucht

Der nächste Stopp ist die Whistle Bucht im Fortuna Bay bei einer Kolonie von ca. 7000 Königspinguinbrutpaaren. Ein wildes Geschnatter empfängt uns. An den Seeelefanten vorbei begrüßen uns neugierig die jungen Pinguine mit ihren Eltern. Bis auf wenige haben die Küken schon ihre braunes „Kaffeewärmerkleid“ abgelegt und sehen schon fast wie richtige Erwachsene aus, nur etwas kleiner und noch sehr verspielt.

Der nächste Tag beginnt mit Regen. Nicht verzagen Parka tragen und mit warmen Gummistiefeln sind wir gut gewappnet. Meine Kameraausrüstung wird auf Herz und Nieren geprüft und hat die Angriffe von Wasser und Salz bestens überstanden. Vor uns liegt eine riesige Kolonie Königspinguine. Ein farbenprächtiges Getümmel soweit das Auge reicht.

Südorkneyinseln – Shingle Cove/Coronation Island

Die ruhige Fahrt zu den Südorkneyinseln bekommt uns nach den vielen Eindrücken sehr gut. Bisher einmalige unvergessliche Momente können sacken. Nun fehlen noch die angesagten riesigen Eisberge. Die nächste Anlandung, Coronation Island mit Shingle Cove taucht auf. Nach einem schwierigen Weg über Geröll begrüßen uns dort etwas gereizte Pelzrobbenmännchen und eine kleine Kolonie von Adéliepinguinen. Am Wegesrand sieht man die Empfindlichkeit der Natur mit ihren kleinen Flechten, Moosen und Gräsern.

Weddellmeer

Von jetzt an von Eisbergen begleitet geht es in Richtung Paulet Island. Wegen starker Dünung muss Plan B her. Ein Zodiac Cruising um die Heroinainsel auf der 50% der Population der Eselspinguine leben. Ein Getümmel überall, Eltern die Futter im Meer holen und Küken die an Land hungrig jammernd warten.

Am nächsten Tag erreichen wir auf dem Weg nach Brown Bluff das Weddellmeer mit gewaltigen Tafeleisbergen, die wohl auf „Reede“ liegen. Bei blauem Himmel und ruhiger See bleibt uns nur staunen und genießen. Eine unbeschreibliche Ruhe und dazwischen Wale mit ihrem Blas und Pinguine auf „Eisberg-Pinguin-Taxis“.

Stoffwechselnde Seeelefanten in Yankee Harbour und ein eiskaltes Bad

Brown Bluff mit „Surferwellen“ kann nicht angelaufen werden. Plan B, eine Anlandung am kleinen Naturhafen Yankee Harbour/Deception Island mit verspielten Pinguinen. Dass die „kleinen Flügel“ nicht zum Fliegen sind, haben wild hopsende Jungtiere wohl noch nicht mitbekommen. Einige Pinguine stehen auf unsere Regenhosen, die sie genauer inspizieren. Seeelefanten „stoffwechseln“ am Meeresufer vor sich hin. Wie immer berührend und eindrucksvoll.

Durch Neptune’s Bellows (Neptuns Blasebalg) geht es zur Whalers‘ Bay. Von hier flog das erste Flugzeug im Jahr 1929 in Richtung Südpol. Das Wetter lädt zu einem Bad im 2 Grad kalten Wasser ein. Es war sehr erfrischend – ich war drinnen.

Antarktische Halbinsel – Paradise Harbour, Plénauinsel und Neko Harbour

Wechselnde Lichtverhältnisse, Slalomfahrt um Eisberge, ein Segelschiff und Wale begleiten uns nach Paradise Harbour. Mit den Zodiacs geht es vorbei an einer chilenischen Forschungsstation mit Pinguinkinderstuben. Auf der Plénauinsel besuchen wir eine kleine Brutkolonie mit „diebischen“ Eselspinguinen, die sich gegenseitig Steine für den Nestbau mausen. Der verharschte Schnee gestaltete den Rundgang recht rutschig.

Durch den Errerakanal geht es an kalbenden und in verschiedensten Blautönen schimmernden Gletschern nach Neko Harbour zur letzten Anlandungsstelle. Unterwegs treibt ein Seeleopard, der Räuber der Antarktis, auf einer Eisscholle vorbei. Die Wanderwege in Neko Harbour sind glatt und durch den „Knochenbrecher“-Schnee schwer zu gehen. Wir genießen die Zeit und Ruhe in der Nähe der Anlegestelle mit den Pinguinen bei ihrem emsigen Treiben am Ende ihres Wegelabyrinths. Zur Futtersuche müssen sie den glitschigen Berg runter und zum Füttern wieder hoch. Brutpflege ist hier wahrlich kein einfacher Spaziergang. Einfach die Natur genießen!

Drake Passage

Moderate Dünung begleitete uns durch die Drake Passage bis nach Ushuaia. Ich verbringe viel Zeit bei der Rückfahrt auf Deck 6 dem Inspiration Walk und verabschiede mich bei Walen, die unseren Weg kreuzen. Möwen, Sturmvögel, Kormorane und Albatrosse segeln neben uns einher.

Wir sind dankbar, dass wir die Sensibilität der Natur mit ihren kleinen Flechten und Moosen, den quirligen Pinguinen, eleganten Seglern, beeindruckenden Meeressäugern und grandiosen Eisbergen erleben durften. Ein Ausflug zu einem urzeitlich anmutenden Kontinent.

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Sind Sie von den Reiseerlebnissen von Burkhard Kölzsch und seinen Eisexpeditionen Erfahrungen so fasziniert, dass Sie nun ebenfalls den Wunsch haben, die Antarktis zu bereisen? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie bei der Auswahl der am besten geeigneten Expedition zu beraten, die Südgeorgien und die Falklandinseln an Bord eines Expeditionsschiffs umfasst.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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