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Die Antarktis von oben: Ein Helikopterflug mit der Ultramarine (Erfahrungsbericht von Dennis Hillemann)

Vom 1. März bis zum 15. März 2023 konnten wir eine wunderbare Reise nach Südgeorgien und in die Antarktis mit der Ultramarine von Quark Expeditions genießen. Über unsere unvergesslichen Reiseeindrücke berichten wir in zwei gesonderten Blogbeiträgen, ebenso über das Schiff an sich in einem gesonderten Beitrag. Heute wollen wir uns einem anderen unvergesslichen Erlebnis widmen: Dem Helikopterflug über der Antarktis, den wir an Bord der Ultramarine genießen durften.

Überblick

Die Ultramarine von Quark Expeditions ist ein 2021 in Dienst gestelltes hochmodernes Expeditionsschiff. Sie bietet auf acht Decks maximal 199 Passagieren Platz und bietet sowohl hohen Komfort als auch Abenteuer und Erlebnisse in polaren Regionen. Wir legen Ihnen sehr ans Herz, sich über unsere Erlebnisse auf dem Schiff in unserem Reisebericht (Teil 1 / Teil 2) und in dem Blogbeitrag über das Schiff selbst zu informieren.

Helikopter

Eine der bemerkenswertesten Besonderheiten an Bord der Ultramarine ist das Vorhandensein von zwei Helikoptern auf Deck acht. Es sind zwei hochmoderne Helikopter der Marke Airbus, die zum Einsatz in polaren Regionen besonders geeignet sind. Ein Helikopterflug ist bereits im Reisepreis auf vielen Expeditionen an Bord der Ultramarine von Quark Expeditions inkludiert. Aber eine wichtige Information vorab: Ob ein Helikopterflug stattfindet, hängt immer von den Witterungsumständen ab. Es gibt dazu keine Garantie und keine Erstattungsansprüche. Die Sicherheit der Passagiere und der Piloten geht immer vor. Sie sind unterwegs in den polaren Regionen, am Ende der Welt, an denen auch besondere Witterungsbedingungen herrschen. Freuen Sie sich daher ganz besonders, wenn der Helikopterflug über der Antarktis funktioniert – aber bitte rechnen Sie nie fest damit. Eine Expeditionsreise ist und bleibt eben ein Abenteuer.

Die Helikopter bieten für sieben Passagiere Platz, ein Passagier neben dem Piloten, sechs im Rückraum. Aber: Quark Expeditions möchte jedem Passagier einen Fensterplatz ermöglichen, und das macht natürlich großen Sinn: Wer will schon in der Mitte der Reihe sitzen über der magischen Antarktis und sich rüber lehnen müssen, um etwas zu sehen? Daher wird ein Helikopterflug in der Regel (Ausnahmen sind möglich) nur mit fünf Passagieren durchgeführt: einer zwischen den beiden Piloten (praktisch der 3. Co-Pilot – aber keine Sorge, ans Steuer müssen Sie nicht gehen), vier an den Fensterplätzen hinter den Piloten.

Einweisung

Viele freuten sich natürlich auf den Helikopterflug über der Antarktis, und am vorletzten Tag unserer Antarktistour war es dann so weit: Am Nachmittag sollte es über Wilhelmina Bay einen Helikopterflug geben.

Dabei wurden wir in den Vortagen durch die großartige Expeditionscrew und die sympathischen Piloten sehr gut in das Erlebnis eingewiesen. Zunächst mit einer Besichtigung der Helikopter in Ihrer eigenen „Garage“ auf dem Helikopterdeck über Deck sieben, das an einem Nachmittag auf unserer Antarktiskreuzfahrt geöffnet wurde. Jeder durfte hier die Helikopter aus nächster Nähe bestaunen und Fragen an die Piloten und die Techniker stellen. Aber natürlich durfte jeder, der wollte, auch schon in einen Helikopter einsteigen und sich mit der Umgebung vertraut machen, insbesondere mit den Sitzplätzen für die Passagiere und dem Anschnallprozess. Der ist wirklich einfach, zumal die Crew natürlich auch hilft. Hier ist kein technisches Wissen irgendeiner Art, noch besonderes handwerkliches Geschick, erforderlich. Gleiches gilt für das Einsteigen in den Hubschrauber an sich: Wer eine Treppe gut hochsteigen kann, hat kein Problem, in den Helikopter zu gelangen.

Daneben gab es eine besondere Einweisung im Auditorium des Schiffes, in dem uns der Ablauf des Helikopterfluges und seine Vorbereitung ganz einfach erklärt wurde. Wann müssen wir wo sein, was tragen wir, worauf müssen wir achten, wie funktioniert der Einstiegsprozess? All das wird transparent und gut nachvollziehbar in heiterer Atmosphäre erklärt. Es muss sich wirklich keiner Sorgen machen, dass sie oder er etwas falsch machen kann oder sich verletzen kann. Wichtig und gut zudem: Die Rotoren der beiden Hubschrauber sind so hoch angebracht, dass eine Verletzungsgefahr durch unabsichtliches Handheben ausgeschlossen ist – Sie müssten schon beide Arme in die Höhe strecken und sehr hoch springen, um sie zu erreichen. Dennoch gilt natürlich: Arme und Hände bleiben beim Einsteigen unten!

Los geht’s!

Am Nachmittag des Fluges funktioniert der Ablauf dann wie folgt: Die Passagiere versammeln sich in den Gruppen, in denen sie auch die Zodiacs besteigen, in der Panorama Lounge auf Deck sieben. Hier erfolgt die Einteilung der Gruppen, bestehend aus jeweils fünf Passagieren. Natürlich können Sie hierbei mit ihrem Partner gemeinsam den Flug genießen. Die Gruppen werden dann jeweils einzeln aufgerufen und in einen Extraraum gebracht. In diesem Raum wird eingeteilt, wer wo sitzt – die Gruppe verständigt sich untereinander, wer den besonderen Platz neben dem Piloten bekommt. Jeder Gast wird einmal gewogen und danach wird die Sitzverteilung durch ein Programm berechnet. Hier wird dann auf einer Stuhlreihe, die die Sitzanordnung im Helikopter nachbildet, geprobt, wer wo sitzt. Damit wird sichergestellt, dass der Einsteigeprozess besonders einfach abläuft und jeder weiß, ob er/sie von rechts oder links in den Helikopter steigt.

Dann geht es nach oben auf das Helideck. Wir warten vor dem Ausgang, aufgereiht nach der Reihenfolge, in der wir einsteigen. Da die rotierenden Helikopter natürlich sehr laut sind, erfolgt die Anweisung, wann wir gehen dürfen, per Handzeichen. Aber keine Sorge: Das hört sich viel komplizierter an als es tatsächlich ist. Es ist kinderleicht, die Anweisungen der Crew zu verstehen. Mit einem großen Lächeln und voller Vorfreude steigen wir dann in den bereiten Helikopter, werden mit Hilfe der Crew angeschnallt (eine Powerfrau wie unsere Gründerin Kristina Hillemann hat sich natürlich längst selbst angeschnallt, Ehrensache), und setzen uns die Kopfhörer am Sitz auf, damit wir den Piloten verstehen und im Notfall mit ihm reden können. Und dann geht es los!

Magie

Die Antarktis, der Kontinent der Extreme, ist ein Ort voller unberührter Schönheit und majestätischer Landschaften. Die schiere Größe und Unwirtlichkeit dieser Region ziehen Abenteurer und Naturliebhaber gleichermaßen an. Und was für ein wunderbares Erlebnis dann, Wilhelmina Bay und die Antarktis aus der Luft zu sehen!

Schon der Start ist ein besonderer Moment. Sie verlassen das Schiff – nicht zu Wasser, sondern in der Luft. Der Helikopter hebt ab, das Deck entfernt sich, das Schiff liegt hinter uns, unter uns nur Wasser, nur Eis, nur endlose Weite, kein Haus, keine Straße, kein Grün. Die Antarktis in ihrer pursten Form unter unseren Augen.

Durch die Fenster des Helikopters können Sie wunderbar sehen und fotografieren. Aber bitte, genießen Sie auch den Moment: Sie werden ihn in dieser Form vielleicht nie wieder so erleben. Sie können nach unten blicken und sehen jeden Wal aus der Höhe, der auftaucht, sehen sogar das Blas der Wale auf dem Meer, weil nichts ihren Blick versperrt – das ist einmalig, wunderschön, und nicht mit Worten zu beschreiben. Sie sehen das Eis, das Weiß, die Endlosigkeit der antarktischen Welt, so fern jeder Zivilisation und in der Unberührtheit unendlich schön.

Auf dem Flug weist sie der Pilot dabei auf besondere Punkte hin, damit Ihnen möglichst nichts entgeht. Doch manchmal fällt es schwer, sich auf die Worte zu konzentrieren, weil der Anblick dieser Eiswelt so überwältigend und unvergesslich ist.

Als unser Helikopterflug über der Antarktis sich dem Ende näherte und wir uns wieder dem Landeplatz näherten, konnten wir die Erfahrungen und Eindrücke kaum in Worte fassen. Die Magie der Antarktis hatte uns in ihren Bann gezogen, und wir wussten, dass wir dieses Erlebnis nie vergessen würden.

Auch der Ausstieg funktionierte dann wieder ganz einfach – besonders, weil unsere Gesichter so strahlen und wir vor Freude über das Erlebnis fast selbst über den Helikopterlandeplatz schwebten.

Hinweis

Wichtig ist uns zu betonen, dass der Helikopterflug selbst „nur“ ca. 10 Minuten nach dem Abheben dauert. Wir sind hier vollständig transparent und machen keine falschen Versprechungen – Sie werden nicht stundenlang über der Antarktis kreisen. Zudem gibt es nur einen, maximal zwei Flüge – und ob es überhaupt einen gibt, ist, wie eingangs dargestellt, von den Witterungsbedingungen abhängig und kann nicht garantiert werden

Dennoch ist es natürlich ein ganz besonderes Erlebnis. Wer kann schon von sich behaupten, über der Antarktis in einem Helikopter gesessen zu haben? Wir jedenfalls werden das Erlebnis nie wieder vergessen.

Wenn Sie sich für eine Expeditionsreise mit Helikopterflug interessieren, sprechen Sie uns gerne an. Wir von eisexpeditionen.de freuen uns darauf, mit Ihnen Ihre perfekte und unvergessliche Expeditionskreuzfahrt zu planen.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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