Blog

Pinguin-Safari auf Südgeorgien und der Antarktischen Halbinsel – Reisebericht an Bord der Ultramarine Teil 1

Vom 1. März bis zum 15. März 2023 konnten wir von Eisexpeditionen.de eine Traumreise auf der Ultramarine von Quark Expeditions genießen – mit unvergesslichen Erlebnissen in Südgeorgien und auf der antarktischen Halbinsel. Walbegegnungen, Hunderttausende von Pinguinen, Seeleoparden, ein Helikopterflug und mehr – über unsere Reise wollen wir in zwei Blogbeiträgen berichten.

Das Schiff

Die Ultramarine ist ein 2021 in Dienst gestelltes hochmodernes Expeditionsschiff der Firma Quark Expeditions. Maximal 199 Gäste finden hier Platz auf acht Decks. Mit einer Eisklasse von 1A +, PC 6, kann die Ultramarine dorthin gelangen, wo wir die Natur in ihrer ursprünglichsten Form in den polaren Regionen erleben. Über das Schiff, seine Ausstattungen und unsere Erfahrungen mit dem Schiff, berichteten wir bereits in einem gesonderten Blogbeitrag. Heute wollen wir uns auf unsere Reiseerlebnisse konzentrieren.

Die Bordsprache ist Englisch. Angestellte von Quark Expeditions außerhalb des Schiffes, Crew und Expeditionsguides auf dem Schiff sprechen sehr gut verständliches, klares Englisch. Alle unsere Interaktionen mit ihnen erfolgten auf Englisch, wobei nicht die Erwartung besteht, dass die Gäste ein Oxford Englisch sprechen. Unter den Gästen auf unserer Tour befanden sich Menschen aus der ganzen Welt, darunter aus Polen, Mexiko und Indonesien.

Anreise

Die Anreise erfolgte für uns von Hamburg aus über Frankfurt nach Buenos Aires mit der Lufthansa. Alle Verbindungen waren pünktlich und der Flug sehr angenehm.

In Buenos Aires übernachteten wir in einem vom Quark Expeditions für die Gäste gebuchten Hotel in der Innenstadt. Das Hotel war sehr komfortabel. Nach unserer Ankunft im Hotel machten wir uns frisch und genossen die warme Sonne Argentiniens, dann meldeten wir uns am Infotisch von Quark Expeditions in einem der Businessräume. Hier mussten wir kurz einen medizinischen Fragebogen ausfüllen und unsere Impfpässe vorzeigen, um unsere Impfungen gegen COVID-19 nachzuweisen. Zum Stand unserer Reise und der Erstellung dieses Blog bestand Quark Expeditons auf dem Nachweis einer Impfung. Wir wurden dann über den Ablauf am nächsten Tag informiert – alles war sehr freundlich, fröhlich und von Quark Expeditions gut organisiert.

Quark Expeditions hatte von Buenos Aires aus einen Charterflug nach Ushuaia am südlichsten Zipfel Argentiniens organisiert. Am Morgen des 1.3. ging es um 5.00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen. Vorher wurde ein erstaunlich reichhaltiges Frühstück für die frühe Uhrzeit angeboten. Das Einchecken am Schalter war problemlos, wurde von Quark Expeditions Mitarbeitern betreut, und mit dem Charterflieger ging es für alle Gäste nach Ushuaia. Unsere Koffer wurden direkt auf das Schiff gebracht.

Bevor es auf das Schiff ging, konnten die Gäste noch eine Tour durch den wunderschönen Nationalpark Tierra del Fuego National Park genießen. Eine erste Einstimmung auf die Naturerlebnisse, die vor den Gästen lagen.

Abfahrt

Auf dem Schiff angekommen und dort eingerichtet, ging es dann nach dem obligatorischen Briefing für die Seenotrettung auch schon los.

Viele unserer Kundinnen und Kunden denken, dass es erst auf dem offenen Meer oder sogar erst in der (Sub-) Antarktis etwas zu sehen gibt. Aber schon im Beagle-Kanal gab es die erste schöne Naturbegegnung. Von dem Balkon unserer Suite aus konnten wir Buckelwale und zahlreiche Seevögel, wie Albatrosse, beobachten und fotografieren. Die Begegnung stimmte uns noch mehr auf die anstehende Reise an.

Zur See

Die ersten drei Seetage haben wir genutzt, um die Ultramarine, die Mitreisenden und vor allem auch das Expeditionsteam besser kennen zu lernen. Kein Tag ist langweilig, Zum einen bietet der Weg nach Süden die ersten schönen Naturbeobachtungen: Insbesondere Albatrosse erfreuten uns über dem Meer mit ihrem Gleiten im Wind, und wir konnten viele fantastische Fotos machen. Fotofreunde kamen auf diese Weise schon voll auf ihre Kosten.

Daneben bietet die Ultramarine viele Möglichkeiten, sich zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Zum einen wären da die gastronomischen Angebote, zum anderen das Fitnessstudio und das Spa mit seinem Angebot von Massagen oder einer Sauna. Über das Schiff und seine großartige Ausstattung berichten wir in einem gesonderten Blog.

Expeditionsteam

Die drei Seetage boten aber auch eine Möglichkeit, das Expeditionsteam kennenzulernen. Und dieses Team hat uns restlos in seinen Bann gezogen.

Der Erfolg, die Erlebnisse, mehr noch die Magie einer Expeditionskreuzfahrt hängen von mehreren Faktoren ab, darunter dem Schiff und der Route. Aber auch auf das Expeditionsteam kommt es an. Dieses plant und wählt nicht nur die Anlandepunkte und organisiert die Exkursionen, es ist auch ein zentraler Ansprechpartner für alle Fragen die Natur betreffend. Und hier punktet Quark Expeditions auf ganzer Linie: Das Team ist zum einen sehr groß besetzt, es gibt sehr viele Guides (30 auf dieser Reise), die auf ihrem jeweiligen Gebiet absolute Fachleute sind. Einige der Guides hatten sogar Fachbücher über die Geschichte, die Geologie oder die Tierwelt der Antarktis geschrieben, die international anerkannt sind und auf dem Schiff verfügbar waren. Aber vor allem waren alle Guides stets präsent, sei es an Deck oder auf den Fluren des Schiffes, ansprechbar, fröhlich, offen, und stets bereit, Auskunft zu geben. Das gesamte Team lebte die Mission, den Gästen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten. Wenn Sie auf das Deck der Ultramarine treten, um die Natur zu beobachten, ist die Wahrscheinlichkeit, auf einen der Guides zu treffen, stets sehr hoch. Sie beobachten die Umgebung, das Wasser und die Gegend, und weisen dann aktiv auf etwas Besonderes hin, das es zu sehen gibt, etwa Wale oder Seevögel. Zudem stehen sie immer für ein Gespräch zur Verfügung. So entstehen täglich wunderbare Begegnungen, die in Erinnerung bleiben.

Präsentationen

Zum anderen sind die Präsentationen der Guides – ein anderer Ausdruck ist nicht möglich – phänomenal, vorausgesetzt, Sie verstehen die englische Sprache. Die Präsentationen sind technisch auf sehr hohem Niveau gestaltet – mit Animationen, Filme, Grafiken oder Fotos statt „nur“ PowerPoint-Fakten. Sie präsentieren mit so viel Begeisterung für die Natur, so viel Liebe zu ihrem Beruf und zudem mit so viel Humor, dass Sie keine Präsentation verpassen wollen. Auch auf diese Weise fliegt die Zeit an Seetagen dahin.

Es fällt schwer, einzelne Personen aus diesem fantastischen Team von Menschen hervorzuheben, da wir mit allen von ihnen auf unserer Reise besondere Begegnungen hatten. Aber ganz sicher wird uns stets die Expeditionsleiterin Alison Gordon, genannt Ali, in besonderer Erinnerung bleiben. Was für eine Powerfrau – sie überzeugt mit Wissen, Offenheit, Humor, Esprit und Charme, und ihrer stets ehrlichen Art. Die Pläne ändern sich? Ali erklärt warum. Eine Anlandung muss verschoben werden? Ali ist im Restaurant und spricht mit den Gästen, die Fragen haben. Bei einer Anlandung haben sie Fragen? Ali heißt sie an Land willkommen, mit einem strahlenden Lächeln unter den blonden Haaren und vor Freude funkelnden Augen, dass sie dieses Naturerlebnis mit Ihnen teilen wird. Und ganz ähnlich ist es bei den anderen Guides, die wir erlebt haben – sie alle lieben ihren Job, sind wandelnde Polarlexika, und haben immer einen Scherz und ein Lächeln auf den Lippen. Die Ultramarine hat den Gästen wirklich ein großartiges Team geboten. Das zeichnet Quark Expeditions auf den angebotenen Reisen aber stets aus – die Expeditionsteams gehören zu den Besten ihres Fachs und wir können dies zweifelsohne bestätigen.

Vorbereitung

Auf den Seetagen wurden die Gäste in den Präsentationen der Guides auch auf die Anlandungen und Zodiac-Exkursionen umfangreich vorbereitet. Das betrifft beispielsweise die Frage, wie in ein Zodiac ein- und ausgestiegen wird, welche Kleidung getragen wird und welche Verhaltensweisen nicht möglich sind. Auch wurde über die Regeln der IAATO informiert, so zum Beispiel zum Abstandwahren von Tieren. Sehr umfangreich wurde über Gefahren durch Kontaminationen informiert – daher fand dann auch, wie auf Antarktis-Expeditionskreuzfahrten üblich, vor der ersten Anlandung eine grundlegende Säuberung von Kleidung und Rucksäcken statt. Das ist tatsächlich spaßiger als es sich anhört, weil wir die Reinigung zusammen mit dem Expeditionsteam vornehmen, das dabei ebenso sorgfältig wie lustig auftritt. So wird verhindert, dass wir bei unserem Besuch der Antarktis Kontaminierungen hinterlassen oder Krankheiten transportieren, die für das Leben hier unten besonders gefährlich sein können.

Von Quark Expeditions erhalten die Gäste zudem einen wunderbaren und ebenso praktischen Parka, der uns vor der Witterung schützt und gleichzeitig viele Taschen bietet. Der Clou der Jacken von Quark Expeditions ist ihre Vielseitigkeit, da wir – untechnisch gesprochen – den Innenteil heraustrennen und als eine dünnere Jacke tragen können. Sehr klug durchdacht.

Ebenso erhalten wir von Quark Expeditions natürlich die Stiefel gestellt, mit denen die Anlandungen vorgenommen werden. Sie halten wir stets sauber und stellen so sicher, dass wir keine Verschmutzungen tragen. Die Schuhe und eine zugehörige Rettungsweste für die Zodiac-Fahrten bewahren wir in einem uns zugeteilten Schrank in zwei großzügigen, modernen Umkleidungsräumen auf Deck zwei auf. Dort ziehen wir uns vor den Anlandungen bzw. Zodiac-Fahrten um.

Südgeorgien

Nach den drei Seetagen war es dann soweit: Wir erreichten das magische Südgeorgien. Über Südgeorgien haben wir auf eisexpeditionen.de schon in gesonderten Beiträgen und Blogs berichtet. Daher hier nur ein ganz kurzer Überblick zur Orientierung:

Südgeorgien ist in der Subantarktis gelegen, etwa 1.300 km südöstlich der Falklandinseln. Es handelt sich um eine Inselgruppe, die Teil des britischen Überseegebiets ist. Die Hauptinsel hat eine Fläche von rund 1.450 Quadratkilometern und ist ein vom Menschen unberührtes Naturparadies mit einer der größten Dichte an Wildtieren weltweit. Die Hauptinsel ist ca. 160 km lang und ca. 30 km breit – man kann sie also nicht zu Fuß an einem Tag durchqueren, zumal sie ohnehin von Gebirgen durchzogen ist. In Südgeorgien finden wir so viele wilde Tiere wie sonst nur selten auf der Welt – Vögel, Pinguine, Robben, Seeleoparden und natürlich auch Wale vor der Küste, ebenso wie Orca. Ein wunderschönes und beeindruckendes Ziel für eine Expeditionsreise.

Hier sollte dann also an Tag vier, am Nachmittag, die erste Anlandung stattfinden. Die Gäste waren, wie auf Expeditionskreuzfahrten üblich, nach Zodiac-Gruppen eingeteilt und die Gruppen wurden zur Anlandung nacheinander aufgerufen. Dabei wechselt die Reihenfolge der Gruppen von Aktivität zu Aktivität gleichmäßig. Sind Sie also bei einer Aktivität die letzte Gruppe, die aufgerufen wird, dann sind Sie bei der kommenden Aktivität in der ersten Gruppe, die von Bord gehen darf. So wird Gerechtigkeit geschaffen. Jeder möchte natürlich gleich raus und viel sehen, aber die Guides achten mit viel Charme auf einen fairen Umgang unter den Gästen. Aber das Besondere. Die Ultramarine verfügt über 20 Zodiacs und sehr viele Guides. Ob sie nun in Gruppe eins oder vier an diesem Tag sind, spielt keine große Rolle: Sie sind bei Quark Expeditions sehr lange außerhalb des Schiffes in der Natur unterwegs, ermöglicht durch das große Team und die vielen Zodiacs. Eine Besonderheit der Ultramarine!

Fortuna Bay

Unser erstes großes Highlight bei einer Anlandung war Fortuna Bay auf Südgeorgien. Es handelt sich hierbei um eine 1,5 km breite und rund 5 km lange Bucht an der Nordküste von Südgeorgien. Hier hatten wir erste unvergessliche Begegnungen, denn schon vom Zodiac aus konnten wir viele Königspinguine an Land erkennen. Sie waren ganz interessiert an den seltsamen Gestalten, die an Land kamen. Natürlich erinnerten sich alle Gäste aber an die IAATO-Regeln und das Training, das Ali und ihr Expeditionsteam den Gästen gegeben hatten, und blieben auf dem notwendigen Abstand zu den Tieren. Das war nicht immer einfach, denn an der Anlandestelle und auf unserem Weg zu einer Pinguin-Kolonie tummelten sich auch sehr viele junge Seebären. Und die müssen Sie sich wie junge Hundewelpen vorstellen, die die Welt entdecken und ihr Revier markieren. Sie kamen fast kläffend auf uns zu, um uns aus ihrem vermeintlichen Revier zu vertreiben oder ihre Kräfte zu messen. Da genügte es dann, die Arme auszubreiten oder in die Hände zu klatschen, damit die kleinen Racker wieder umdrehen. Gefahr besteht nicht, wenn Sie die Verhaltensweisen, die die Guides empfehlen, einfach befolgen. So hatten wir gleich wunderbare Begegnungen mit der Tierwelt. Wir gingen dann auf einem von den Guides abgesteckten Weg entlang Fortuna Bay, und überall waren Guides, die darauf achteten, dass wir die IAATO-Regeln beachten, nicht vom Weg abkommen und Fragen beantworten oder für ein nettes Gespräch zu haben waren. So war es bei jeder Anlandung.

Wir haben dann einen Fußweg von rund einer halben Stunde entlang der schönen Natur hinter uns, mit vielen Fotos, bis wir zu einer riesigen Königspinguinkolonie kamen. Was für ein Anblick, was für eine Freude, die mit Worten kaum zu beschreiben ist, diese wunderschönen, lustigen und doch so sanftmütigen Tiere beobachten zu können, wie sie eng beieinander leben. So begann die erste Anlandung mit einem großen Highlight.

Über die weitere Reise möchten wir in unserem zweiten Teil berichten – weitere großartige Erlebnisse in Südgeorgien und auf der antarktischen Halbinsel sowie unvergessliche Begegnungen stehen auf dem Programm dieses Berichts – und natürlich auch der Polar Plunge. Freuen Sie sich darauf.

Wollen Sie auch eine solche wunderbare Reise wie wir erleben? Dann sprechen Sie uns an. Gerne beraten wir von Eisexpeditionen.de Sie persönlich zu Ihrer Traumreise.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
Reisen in diese
Region
Mehr anzeigen