So etwas wie einen typischen Tag auf Ihrer Nordostpassage-Expedition gibt es nicht. Kein Tag gleicht dem anderen. Die Route ist aufgrund von Wetter oder Eis jedes Mal anders. In der Regel startet Ihr Expeditionstag früh am Morgen, mit dem Aufruf des Kapitäns, dass die ersten Gäste, eingeteilt nach Zodiacgruppen, sich bereithalten sollen für die erste Anlandung. Je nach Schiffsgröße erwarten Sie durchschnittlich ein bis zwei Anlandungen pro Tag, immer begleitet von Ihrem Expeditionsteam, dessen erste Aufgabe es sein wird, den Ort nach Eisbären abzusuchen. Erst, wenn die Anlandungsstelle gesichert ist, werden Sie an Land gebracht, um die arktische Tundra bei einer Wanderung mit dem Expeditionsteam ausgiebig kennenzulernen. Während Ihrer Expeditionsreise wird Ihr Expeditionsteam Sie auf geführten Wanderungen, bei der Beobachtung von Flora und Fauna, beim Besuch kultureller Stätten und auf den Zodiacfahrten begleiten.
Ca. 900km vom Nordpol entfernt, liegt Franz Josef Land der nördlichste Archipel der Welt; seine unbewohnten Inseln bleiben den größten Teil des Jahres unter einer riesigen Eisschicht eingefroren. Mit den Zodiacs und Kajaks erkunden Sie die dramatischen Landschaften des Archipels. Vom Deck aus beobachten Sie Eisbären oder gehen an Land auf naturkundlich geführte Wanderungen, um nach Walrossen und arktischen Seevogelkolonien zu suchen.
Ihre nächste Anlandung findet vielleicht an den stark vergletscherten Küsten des Nowaya Semlya Archipels, einer Kette von gebirgigen, in Eis gehüllten Inseln, die noch nicht vollständig erforscht sind, statt. Mit dem Expeditionsteam halten Sie Ausschau nach Robben, Walrosse und Eisbären, die das ganze Jahr über auf den Eisschollen an der Küste angetroffen werden können. In den Sommermonaten bevölkert eine reiche Vogelwelt die Küsten.
Am nächsten Tag halten Sie evtl. rund um die flachen Küstengewässer am Rande des Sewernaja Semlja Archipels Ausschau nach Belugawalen. Diese erst 1930 entdeckte Inselkette, die durch die Vil’kitskogo-Straße von der Küste Nordsibiriens getrennt ist, gehört zu den am spätesten kartierten Gebieten der Erde.
Die Neusibirischen Inseln sind oft von dickem Packeis umgeben und Heimat für unzählige arktische Tiere. Besonders viele Walrosse tummeln sich in großer Zahl auf dem Eis und Seevögel nisten auf den großen Klippen der De Long Islands, die 1881 von der Jeannette-Expedition auf der Suche nach dem Nordpol entdeckt wurden.
Ein weiteres Highlight könnte die Erkundung des zum Weltnaturerbe gehörenden Wrangel Island Reservats sein. Mit der weltweit größten Population von pazifischen Walrossen und der höchsten Dichte an Eisbärenhöhlen bietet die Wrangel Insel unglaubliche Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Die Insel entkam der Vergletscherung während der letzten Eiszeit und hat nun die höchste Biodiversität in der hohen Arktis, mit einer erstaunlichen Vielfalt an Pflanzenleben.
An Bord nehmen Sie an spannenden Expertenvorträgen zu Themen wie Polargeschichte, Geologie, Glaziologie und Meeresbiologie teil, die von Mitgliedern des Expeditionsteams und Wissenschaftlern gehalten werden. Auf einigen Schiffen haben Sie die Möglichkeit in einer Bibliothek mehr über die Flora und Fauna und das goldene Zeitalter der Polarforschung zu erfahren oder in einem Fotokurs Ihre Urlaubsbilder direkt zu bearbeiten.