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Zehn erstaunliche Fakten über den Antarktischen Krill – die Grundlage des Lebens

Die Antarktis ist ein faszinierender Ort mit einer reichhaltigen Tierwelt: Ob Wale oder Pinguine, ob die herrlichen Albatrosse oder die räuberischen und doch schönen Seeleoparden – sie alle sind abhängig. Und zwar von einem kleinen Krebs, der kaum mehr als sechs Zentimeter groß wird und ca. ein Gramm wiegt. Der Antarktische Krill bildet die Grundlage des uns so faszinierenden Lebens der Antarktis. In unserem heutigen Blogbeitrag widmen wir uns dem antarktischen „Superfood“ in zehn erstaunlichen Punkten:

Krill ist nicht gleich Krill

Unter „Krill“ können sich viele Menschen etwas vorstellen. Aber für Forscher ist eine Grundaussage ganz wichtig: „Krill ist nicht gleich Krill“. Denn Wissenschaftlern ist die Bezeichnung „Krill“ zu allgemein, so etwa wie „Vögel“ oder „Hunde“. Tatsächlich sind unter den Begriff „Krill“ 86 Arten von Krebstieren umfasst, die in offenen Ozeanen leben. Der Antarktische Krill ist dabei nur eine Unterart, wenngleich auch eine der wichtigsten.

Kleine, leckere Krebse

Wie müssen wir uns Krill vorstellen? Ganz einfach: Stellen Sie sich Garnelen oder auch einen Hummer vor. Und nun verkleinern Sie Ihr Bild – bis auf 1cm bis 6cm, das ist die Größe dieser kleinen Krebstierchen in der Antarktis. Der größte Antarktische Krill mit 6cm wiegt ungefähr ein Gramm.
Diese kleinen Krebstierchen sind in der Regel durchsichtig; nur die Schalen, die sie vor der Kälte schützen, haben einen sichtbaren Rotstich. Daneben können wir unter einem Mikroskop noch schwarze Augen erkennen, mit denen sich die Tiere orientieren. Es kann sein, dass Sie auf einer Expeditionsfahrt tatsächlich die Möglichkeit erhalten, sich den Krill unter einem Mikroskop anzusehen. Dann werden Sie vielleicht etwas Grünes, leicht leuchtendes in dem Umriss des Krills erkennen. Manchmal sieht man dieses Schimmern auch an der Wasseroberfläche, wenn sich dort große Mengen an Krill sammeln. Das ist das Ergebnis seiner Verdauung – Sie sehen dann das Phytoplankton, von dem der Krill überwiegend lebt, oder Reste von Algen. Der Krill frisst in der Regel nachts an der Wasseroberfläche und sinkt tagsüber zum eigenen Schutz in die Tiefen des antarktischen Ozeans hinab.

Mehr Krill als Menschen

Der Antarktische Krill ist die wichtigste Nahrungsquelle der polaren Region und damit die Grundlage allen antarktischen Lebens. Der Reichtum an diesen kleinen Krustentieren in der Antarktis ist fasst unermesslich. Der Antarktische Krill bildet in der Regel dichte Ansammlungen, die wie ein Festmahl auf die Tiere wirken müssen, die von ihm abhängig sind. Forscher schätzen das gesamte Gewicht der Biomasse des Antarktischen Krills auf mehrere hundert Millionen Tonnen (natürlich ohne das umgebende Wasser!). Das ist mehr als die Biomasse aller heute lebenden Menschen zusammengerechnet.

Grundlage des Lebens

Und damit sind wir auch schon bei dem wichtigsten Punkt: Der Antarktische Krill ist die Grundlage allen Lebens in der Antarktis. Aber nicht nur dort. Forscher sind überzeugt, dass ohne Krill das gesamte Ökosystem unseres blauen Planeten zusammenbrechen würde.
Wie wir schon geschrieben haben, kommt der Antarktische Krill in großen Konzentrationen in den antarktischen Gewässern vor. Auf einen Kubikmeter Wasser können in den Monaten Januar bis April bis zu 30.000 kleine Tierchen, oder anders ausgedrückt bis zu 30kg Krill, kommen. Das Schöne für die Tiere der Antarktis: Das Futter des Krills konzentriert sich vor allem an den Eiskanten, so dass sich auch der Krill dort in großen Mengen zuverlässig sammelt. Daher ist der Krill ein Festmahl für die Bewohner der Antarktis: Ob Wale, Pinguine, Seevögel wie der Albatros, Seeleoparden, Robben oder Fische – sie alle fressen große Mengen des Krills. Ohne ihn wäre das Leben in der Antarktis nicht möglich – und wenn dort das Leben in dieser Form zusammenbricht, hat das große Auswirkungen auf den Rest der Südlichen Ozeane, und schließlich auf die ganze Welt. Der Krill ist damit die Grundlage des Lebens. Wenn Sie daher die tollpatschigen Pinguine, die majestätischen Wale oder die schönen Albatrosse bewundern, dann haben Sie bitte im Gedächtnis: Ohne Krill würde es diese Tiere nicht geben. Kleine Krebstierchen sind die Grundlage des Lebens.

Kurzlebig? Von wegen!

Nun könnte man denken: Wenn so viele Bewohner der Antarktis die kleinen Tierchen so gerne fressen, dann kann so ein kleines Tier nicht alt werden. Das stimmt nicht. Da es Unmengen an Krill gibt, wird ein großer Teil der Krebstiere nicht gefressen, sondern stirbt im Alter. Forscher schätzen, dass der Antarktische Krill bis zu zehn Jahre alt werden kann. Ganz sicher ist das aber nicht, weil die Tiere sich ständig verändern und es daher schwerfällt, das Lebensalter zu bestimmen (dazu gleich mehr).

Das Exoskelett

Wie sieht die Schale des Krills aus, die ihn vor der Kälte schützt? Sie ist ein sogenanntes Exoskelett, das im Mikroskop sichtbar wird. Wie wächst es, wenn der Krill größer wird? Ganz einfach: gar nicht. Die kleinen Tiere müssen sich häuten, um größer zu werden. Während der Wachstumsphase wächst in ihnen ein neues Skelett heran, das schließlich die Schale durchbricht. Es härtet dann aus und ersetzt das alte Exoskelett.

Überlebenskünstler

Der Krill lebt in der Antarktis unter den härtesten Bedingungen, die wir uns vorstellen können. Das gilt auch für den Bereich der Nahrung: Es ist keineswegs so, dass das Plankton, dass die Tierchen fressen, das ganze Jahr über gedeiht. Im Gegenteil: Im kalten Südpolarmeer, im antarktischen Winter, gibt es für den Antarktischen Krill in der Dunkelheit oft nichts zu fressen. Aber wie immer zeigt Mutter Natur auch hier ihre Wunder: Der Antarktische Krill ist laut Wissenschaftlern in der Lage, bis zu 200 Tage ohne Nahrung zu überleben! Stellen Sie sich vor, Sie müssten mehr als ein halbes Jahr auf etwas zu Essen verzichten. Was für widerstandsfähige kleine Kerlchen. Aber wie schafft der Krill das? Ganz einfach: Er „ernährt sich praktisch von sich selbst“. Oder anders ausgedrückt: „Downsizing“. Der eigene Körper wird kleiner während der Hungerzeit, das Tierchen verbrennt die eigenen Reserven und überlebt.

Gewisse „private Teile“? Braucht der Krill nur zeitweise

Ganz kurz: Zu Punkt 7. gehört auch ein einzigartiges Verhalten von Krill: Die Tiere stoßen nach der Laichzeit ihre Geschlechtsteile ab, auch die älteren, erwachsenen Tiere. Sie sind dann von Jungtieren nicht zu unterscheiden. Erst im antarktischen Sommer, vor der Laichzeit, bilden sie diese wieder heraus. Ob das gewisse Dinge einfacher macht? Für die Forscher jedenfalls nicht, denn auch deswegen fällt es schwer, das Alter von Krill zu bestimmen.

Alle meine Kinderchen

Die kleinen Tiere sind trotz dieser „unterbrochenen Bereitschaft zur Fortpflanzung“ in Sachen Nachwuchs so aktiv, wie es sich die Tiere der Antarktis nur wünschen können. Die Weibchen legen mehrere Bruten während einer fünfmonatigen Phase im Antarktischen Sommer. Was schätzen sie, wie viele Kinder ein Krill-Weibchen durch ihre Eier zur Welt bringen kann? 50? 100? Schätzen Sie ruhig ein wenig höher: Bis zu 8.000 Eier können befruchtet werden – jährlich. Kein Wunder, dass der Antarktische Krill in solchen großen Massen vorkommt. Die Eier werden in großer Tiefe von bis zu 500m abgelegt, die Jungtiere schlüpfen dort und bewegen sich dann langsam in Richtung Wasseroberfläche.

Der Mensch und der Krill

Die Fischerei hatte auch den Krill in den Blick genommen, der vor allem als Tierfutter verwendet wurde. Dadurch drohte die Gefährdung der Grundlage des antarktischen Lebens. 1981 wurde aber ein internationales Abkommen zum Schutz der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) unterzeichnet, das den kommerziellen Fischfang auch für den Krill beschränkt. Etwas weniger als 6 Millionen Tonnen an Krill dürfen jährlich noch gefischt werden. Dabei erfreut sich auch der Antarktische Krill bei Menschen zunehmender Beliebtheit: als Tierfutter, als Fischköder, aber auch in der Pharmaindustrie oder als Nahrungsergänzungsmittel. Doch der Krill bleibt vor allem die Grundlage des antarktischen Lebens.

Natürlich fahren Sie nicht in die Antarktis, um den Krill zu sehen. Aber er stellt die Lebensgrundlage all der schönen Wunder dar, die uns dort erfreuen: Der Pinguine und Wale, der Albatrosse, der anderen Seevögel, der Robben und der Seeleoparden. Wollen Sie diese Wunder, die der Krill ermöglicht, sehen? Dann sprechen Sie uns gerne an. Wir von Eisexpeditionen.de stellen Ihnen die perfekte Expeditionsseereise zusammen.

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