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Spitzbergen im Reich des Eisbären

Entlegen, geheimnisvoll, extrem – Spitzbergen ist die Krone der norwegischen Arktis. Nur wenige Orte auf dieser Welt versprechen so viel kühle Magie wie Spitzbergen. Direkt an der Packeisgrenze gelegen, wird die zu Norwegen gehörende Inselgruppe vom Eis ebenso wie vom Wind und von der See gezeichnet. Daraus entstehen atemberaubende Fjord- und Gletscherlandschaften. Doch noch so viel mehr lädt zum Staunen und Erkunden ein: Die verlassenen, nun fast geisterhaft wirkenden Bergbaustädte und Walfangstationen. Die faszinierende Tierwelt, regiert durch den König der Arktis- dem Eisbären. Spitzbergen bietet viel mehr ein arktisches Paradies für Abenteurer aus aller Welt.

Geschichte

Seit dem Spitzbergenvertrag von 1920 heißt die Inselgruppe, die im Arktischen Ozean auf halber Strecke zwischen Norwegen und dem Nordpol liegt, in Norwegen umgangssprachlich Svalbard (kühle Küste). Bei uns verwendet man meistens den Namen Spitzbergen, der zugleich der Name der größten Hauptinsel des Archipels ist.

Svalbard Archipel

Die Menschen, die sich auf den kleinen Inselgrüppchen aufhalten, sind vor allem Forscher, Touristen und Russen. Letztere sind aufgrund des reichhaltigen Kohlevorkommens etwa ab 1900 nach Spitzbergen umgesiedelt. Daher hat sich auf Spitzbergen, anders als etwa auf Grönland, keine nennenswerte Kultur entwickelt. Aber Spitzbergen ist auch keine Kulturreise – es ist eine Reise für Entdecker, für Naturliebhaber und Tierfreunde, die einen Eindruck von einer weitgehend durch den Menschen unberührten Welt gewinnen wollen. An einigen Stellen finden sich zudem noch verlassene Hütten aus der Zeit, als norwegische Bauern hier ihr Glück als Pelzjäger versuchten.

Forschung spielt aufgrund der geographischen Lage von Spitzbergen und seiner Tierwelt selbstverständlich eine große Rolle. Gegenwärtig wird Spitzbergen als größtes Labor der Welt für Arktisforschung bezeichnet und verfügt sogar über einen Startplatz für Forschungsraketen. Als Entdecker sind Sie damit genau dort, wo bis heute die Wissenschaft immer noch Neues entdeckt und den Geheimnissen der Arktis auf der Spur ist – der Ruf des Unbekannten, des Geheimnisvollen, liegt in der Luft.

Geologie & Flora

Eine so kleine Fläche, und doch so viel Abwechslung – wo auf der Welt gibt es das sonst? Der Blick der Reisenden fällt auf Gesteinsarten aus unterschiedlichen Erdzeitaltern, auf fossilienreiche Sedimente ebenso wie auf unterschiedliche Landschaften des Archipels. Denn das sehr unterschiedliche Klima, bedingt durch das Aufeinandertreffen des warmen Golfstroms auf die kalten Wasser- und Luftströmungen aus dem Norden, prägt die Inselgruppe und schafft eine einzigartige Natur.

Nahezu 60% Spitzbergens sind vergletschert. Die Klimaerwärmung trifft auch Spitzbergen, und der Anteil der Vergletscherung nimmt stetig ab. Durch das stark unterschiedliche Klima innerhalb des Archipels ist die Landschaft und die damit verbundene Vergletscherung sehr unterschiedlich.

So entsteht ein Naturschauspiel das voller Widersprüche, voller Abwechslung, voller Abenteuer ist: Der westliche Teil wird gezeichnet durch schroffe, alpine Gebirgszüge, umrahmt von spektakulären Fjorden. Der Norden und Osten dagegen sind geprägt durch weitläufige, raue Landschaften. Und ganz im Nordosten der Hauptinsel thront über allem der höchste Berg – der Newtontoppen in Ny Friesland, 1713m.

Ausflüge wie z.B. Eine Schneemobil-Safari, Hundeschlittenfahrten, Exkursionen zur Eisgrotte oder der Suche nach Fossilien sind nur einige Möglichkeiten, die faszinierende Natur von Spitzbergen mit eigenen Augen zu sehen. Wie wäre es mit einem Barbecue mitten in dieser Wildnis? Es gibt so viele Arten hier in die Natur einzutauchen.

Fauna

Eine so unterschiedliche Landschaft zieht auch eine große Tierwelt an. Tausende von Seevögeln nisten jeden Sommer auf den Klippen, weil diese als ideale Nist- und Futterstätten dienen. Auf einer klassischen Expeditionsseereisen begleiten Sie erfahrene Lektoren, die bei den spannenden Anlandungen und auf See die arktische Tierwelt vorstellen. Auch bei den verlassenen Walfangstationen erklären die Guides die Hintergründe. Spitzbergen wird wegen der artenreichen Flora und Fauna auch als biologisches Zentrum bezeichnet. Arten wie der arktische Fuchs, das Svalbard-Rentier oder Tausende von Seevögeln sind hier beheimatet – und Reisende haben die Chance, alle zu sehen.

An der Ostküste befinden sich ausgedehnte Sandstrände. Hier leben eher Walrosse als im Westen, so dass Walrossfreunde unbedingt diese Region besuchen sollten. Klappt es nur mit einem Besuch im Westen, so kann auch dort eine Wallrosskolonie in Moffen beobachtet werden, allerdings dann nur mit dem Fernglas aus einer Entfernung von 200-300m. Wer die Tiere daher fast hautnah erleben will, steuert den Osten der Inselgruppe an.

Und dann haben die Abenteurer natürlich die Chance auf die Eisbärensichtung. Gerade für diese majestätischen wilden Tiere ist Spitzbergen berühmt. Es gibt nie eine Garantie, sie zu sehen, denn es sind wilde Tiere, die sich nicht an feste Routen und Zeiten halten – aber gerade darin liegt auch der Reiz dieser ungezähmten Giganten. Ob ein Eisbär gesichtet wird, hängt von der Saison und vom Glück ab. Allerdings gilt Folgendes: Im Juni und Juli liegt noch das meiste Eis. Das ist ein wichtiger Punkt, denn in diesem Zeitraum steigt die Chance der Eisbärensichtung, wenn sich die Tiere auf eben jenem Eis oft kilometerweit bewegen. Auf der anderen Seite stellt sich dann jedoch auch für die Expeditionsschiffe die Frage, ob aufgrund des Eises die Passage ab „Moffen“ passierbar ist.

Im August ist dann das Eis jedoch größtenteils verschwunden und die Passage ab Moffen kann passiert werden. Gleichsam verringert sich jedoch die Chance einer Eisbärensichtung, da die Tiere eher in den Eisregionen bleiben. Die besten Chancen auf Eisbärensichtung gibt es bei der kompletten Umrundung des Naturreservat Nordost – Spitzbergen.

Sehenswerte Orte

Ein Höhepunkt Ihres Spitzbergen-Abenteuers ist der Besuch der charakteristischen Siedlungen wie Ny-Ålesund, Barentsburg oder Longyearbyen, die jede eine individuelle Atmosphäre verbreiten. Die Gemeinsamkeit aller Siedlungen ist jedoch ihr Pioniergeist, der Ihnen in abgeschiedener Lage ein gesundes Selbstvertrauen beschert.

Longyearbyen
Longyearbyen, das Verwaltungszentrum von Spitzbergen, ist eine kleine norwegische Metropole mit 2.100 Einwohnern aus fast 50 verschiedenen Ländern. Trotz ihrer geringen Größe ist die Stadt damit multikulturell. Das ist auch kein Wunder: Longyearbyen gilt als Tor und Ausgangspunkt zu den Naturerlebnissen und bietet damit für alle Menschen auf dieser Welt ein verbindendes Element. Denn die arktische Wildnis beginnt direkt im Stadtzentrum! Reisende sind hier oft erstaunt, wenn sie mitten zwischen den Häusern auf die ersten freilaufenden Rentiere treffen, die deutlich gedrungener wirken als ihre Artgenossen auf dem norwegischen Festland. So wird die Stadt oft größer wahrgenommen als sie ist, denn eine Fußgängerzone mit einigen Geschäften, Bars einem Kino, einer eigenen Brauerei und Hotels begrüßt die Gäste direkt nach der Ankunft.

Ny-Ålesund
Ny-Ålesund ist eine Forschungsstation und auch Sitz vieler Forscher. Hier führt ein Rundweg entlang an Denkmal geschützten Überresten menschlicher Zivilisation. So kommt echtes Entdeckerfeeling auf – auch wenn die Forscher sich nicht immer über die vielen Touristen freuen bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten. Wer jedoch Rücksicht nimmt, die Natur genießt und selbst entdeckt, wird hier viel Spaß und unvergessliche Momente haben. Schauen Sie genau hin, der eine oder andere Polarfuchs schaut vielleicht gut getarnt aus einem Loch unter einem Haus hervor.

Barentsburg
Barentsburg, ein wundersamer Ort, in dem die Russen seit 1932 Kohle abbauen. Heute leben in dieser Stadt noch ca. 450 Menschen darunter nur wenige Frauen. Die teils verlassenen Häuser an der Pier erinnern an eine Geisterstadt. Wandert man weiter in den Ort zeugt eine Lenin-Büste an eine prunkvolle Vergangenheit, als der Kohleabbau noch lukrativer war. Später wurde für die Kohlearbeiter und wenigen Touristen eine Sporthalle, eine Brauerei, ein Hotel und ein Restaurant erbaut.

Jan Mayen
Jan Mayen ist eine Inselgruppe zwischen Spitzbergen und Island, mit ebenso faszinierender arktischer Natur wie Spitzbergen. Nicht immer ist es möglich, hier anzulanden, da die starken Winde dies manchmal verhindern. Wenn es gelingt, wird den Reisenden auch hier atemberaubende, unberührte Natur geboten.

Spitzbergen hat damit so viel zu bieten wie fast keine andere Region der arktischen Welt. Für jeden Abenteurer wird es eine der eindrucksvollsten und nachhaltigsten Reisen ihres oder seines Lebens sein.

Ein faszinierendes Abenteuer. Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihren Anruf. Wir helfen Ihnen gern bei Ihrer Reiseplanung.

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