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Spitzbergen – Heimat der Eisbären: Wo Sie den König der Arktis beobachten können

Die Gletscher schimmern in der Sonne, ein faszinierender, wunderschöner Anblick, der Sie atemlos macht. An diesem frühen Morgen stehen Sie auf dem Deck und genießen die kühle schöne Wildnis Spitzbergens. Aber dann ruft jemand, den einen Ruf, der sofort alles andere, so schön es auch sein mag, vergessen lässt: „Eisbär in Sicht“. Sofort blicken Sie zur Seite und da, da ist er. Von der Küste aus beobachtet er das Expeditionsschiff, groß und mächtig, weiß leuchtet sein Fell. Ob ihn die Suche nach Futter oder die Neugier über das seltsame Ding auf dem Wasser an die Küste getrieben hat, Sie wissen es nicht und es spielt auch keine Rolle. Der Eisbär, der König der Arktis, macht seine Aufwartung.

Warum Spitzbergen

Spitzbergen ist eines der schönsten Reiseziele der Arktis. Nicht nur wegen der atemberaubenden Gletscher, der faszinierenden Fjorde, der kühlen Wildnis oder der reichen Artenvielfalt. Nein, vor allem wollen viele Menschen hier ihn sehen: Den Eisbären, den König der Arktis. Aber warum ist Spitzbergen ein so perfekter Ort für Eisbären? Dem widmet sich unser heutiger Blogbeitrag.

Zunächst eine Einordnung – Spitzbergen, ein Traum in der Arktis

Unter Spitzbergen bezeichnen wir im Deutschen eine norwegische Inselgruppe im Arktischen Ozean. Im norwegischen Sprachgebrauch heißt die Inselgruppe seit dem Spitzbergenvertrag von 1920 Svalbard (deutsch „Kühle Küste“). Wenn wir also genau sind, ist Spitzbergen nur die größte Insel von Svalbard, gefolgt von weiteren Inseln wie Nordauslandet und Edgeøya. Die Inselgruppe ist bei Freunden von Eisexpeditionen äußerst beliebt, denn sie ist ein Wildtier-Hotspot in der Arktis. Freunde der polaren Regionen kommen hier voll auf ihre Kosten. Sie können nicht nur wunderbare Gletscher beobachten, die mit krachendem Tosen kalben. Sondern Sie sehen hier auch viele Tiere, seien es Seevögel, Rentiere, Polarfuchse oder auch Wale. Zwei Drittel des Archipels sind auf sieben Nationalparks verteilt, die die Tierwelt und die unberührte Wildnis schützen. Gerade deswegen ist Spitzbergen so ein perfektes Expeditionsgebiet: hier gibt es noch vom Menschen unberührte Natur zu sehen. Etwa 60% des Archipels sind von Gletschern bedeckt, und auch die schönen Fjorde sind es, die eine Expeditionskreuzfahrt entlang Spitzbergen zu einem atemberaubenden Erlebnis machen. Aber natürlich lebt vor allem er hier: Der Eisbär, der König der Arktis.

Stolzer Herrscher der Arktis

Eisbären sind wahre polare Giganten. Auf zwei Beinen stehend, können die Männchen bis zu 2,70m groß werden und bis zu 800kg schwer. Mit dem Kodiak-Bären bilden sie die größten Landräuber unserer schönen Erde. Weibchen werden in der Regel etwas kleiner mit 400-600kg, sind dafür aber schneller und wendiger. Zudem werden sie älter als die Männchen (Weibchen bis zu 30 Jahre, Männchen wohl bis zu 25 Jahre).

Stellen wir uns einen Eisbären vor. Was würde sofort ins Auge stechen in unserer Vorstellung? Natürlich das schöne, uns so faszinierende weiße Fell. Jetzt aber leider eine kleine Richtigstellung: Eigentlich haben Eisbären gar kein weißes Fell! Das Fell des Eisbären ist durchsichtig, so dass das UV-Licht direkt auf die darunter liegende schwarze Haut durchdringen kann und sie wärmt. Es ist vielmehr die Reflexion des Sonnenlichts, die dazu führt, dass uns als Menschen das Fell weiß oder auch gelblich-weiß erscheint. Das Fell bedeckt fast den ganzen Körper, mit Ausnahme der Nasenspitze und der Fußballen. Darunter liegt auch noch eine dicke Fettschicht. Der Eisbär ist so perfekt auf die Bedingungen der Arktis eingestellt.

Lebensraum – Spitzbergen, das Eisbären-Paradies

Eigentlich sind „Eisbären“ gar keine Eisbären. Warum nicht? Der lateinische Name der Eisbären lautet Ursus maritimus, also wörtlich übersetzt „Seebär“, was zum Ausdruck bringt, dass der Eisbär auf küstennahen Packeisschichten des Nordpolarmeeres lebt. Spitzbergen hat davon nicht nur viel zu bieten (zu den besten Orten gleich), vor allem aber ist das Land insbesondere in der Paarungszeit ein beliebtes Eisbärenziel.

Zunächst einmal ist Spitzbergen einsame „Spitze“ für den Eisbären, weil er viel Nahrung findet. An der Packeisgrenze kann er Robben jagen. Robben sind mit ihrem hohen Fettanteil genau die Art von Nahrung, die Eisbären zum Überleben in der Polarregion benötigen. Wie läuft eine solche Jagd ab? Im Grunde jagt der Eisbär wie eine sehr clevere und tödliche Katze. Langsam kriecht er auf dem Bauch vor zu einem Eisloch, ohne einen Mucks zu machen, und wartet, auch stundenlang, geduldig auf seine Chance. Erscheint die Robbe zum Luftholen, schnappt der Eisbär zu und zieht sie aus dem Wasser. Natürlich ist das auf dem festen Land nicht möglich, aber das nahe Packeis ist eine perfekte Jagdregion für die Eisbären von Spitzbergen.

Spitzbergen ist für den Eisbären auch deswegen eine perfekte Region, weil er hier noch andere Tiere jagen kann. Er steht an der Spitze der Nahrungskette und muss daher nichts fürchten. Genau deswegen ist Spitzbergen für ihn ein so schöner Ort: Er kann nach Seevögeln und deren Nestern jagen, die es hier zu Tausenden gibt. Oder er labt sich genüsslich an einem Walkadaver an der Küste, die auch auf Spitzbergen vorkommen. Solche Kadaver sind ein wahres Festmahl für die Eisbären, die sie genüsslich und in Seelenruhe verspeisen. Es ist großartig, wenn Sie das Glück auf einer Spitzbergen-Tour haben, vom Schiff aus dieses Schauspiel zu beobachten.

Und übrigens: Wenn Sie einen Eisbären sehen, kann es sein, dass Sie in einiger Entfernung auch einen Polarfuchs erblicken. Die kleinen, bestens an die Natur angepassten Jäger sind so etwas wie die heimlichen Verfolger der Eisbären. Denn der König der Arktis verspeist in der Regel nicht alles von seiner Leibspeise. Der Polarfuchs, ein Aasfresser, erledigt dann den Rest. Natürlich in gebührendem Abstand.

Fassen wir also zusammen, warum Spitzbergen bisher für den Eisbären ein so großartiges Gebiet ist: Unberührte Natur mit Wildparks, in denen der Eisbär geschützt wird. Perfekte Lebensbedingungen mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot, das die Eisbären anzieht. Aber widmen wir uns nun noch einem dritten, wunderschönen Grund: Eine perfekte Region zur Aufzucht des Nachwuchses.

Eisbärenkindergarten der Arktis

Die Population an Eisbären rund um Spitzbergen und dem Franz-Josef-Land wird als eine Population in der Biologie geführt. Ca. 3.000 Tiere, so wird geschätzt, leben hier, was eine große Eisbärendichte bedeutet. Das liegt auch daran, dass Eisbären hier sehr geschützt ihren Nachwuchs großziehen können. Das ist vor allem eine Aufgabe der Weibchen.

Ist ein Weibchen trächtig, bleibt es an Land – vor allem eben auf Spitzbergen. Es gräbt im November oder Dezember eine tiefe Höhle in den Schnee, in der es dann die Jungtiere zur Welt bringen wird. Das Faszinierende an den Eisbären ist, dass sie in der Regel Zwillinge bekommen (nur selten gibt es ein oder drei Tiere als Nachwuchs). Die Ernährung und die Aufzucht der kleinen Eisbären liegen ganz bei der Mama. In der Höhle leben die kleinen Wunder nun von den Fettreserven der Mutter. Keiner verlässt in den ersten Monaten die Höhle, weder die Mama noch die Jungen, und durch das Stillen der Mama wachsen die Kleinen prächtig heran und sind schon bald, etwa im April, bis zu 10kg schwer. Die Mutter entscheidet dann, wann es Zeit ist, die Höhle zu verlassen und die Kleinen auf ihr ebenso hartes wie auch faszinierendes Leben vorzubereiten Die Kleinen bleiben jetzt ca. 2,5 Jahre bei der Mutter.

Spitzbergen bietet für die kleinen Eisbären eine perfekte Umgebung, um sich auf ein hartes Leben in der Arktis vorzubereiten. Die unberührte Wildnis gibt ihnen genug Möglichkeit, sich auszuprobieren und auf diese Weise die Welt und das Jagen kennen zu lernen. Das reichhaltige Nahrungsangebot ermöglicht es den Kleinen, zu überleben und erste Beute selbst zu fangen, ohne in größere Gefahr zu geraten. Gleichzeitig sind die Weiten der Tundra Spitzbergens auch für die Mutter eine gute Möglichkeit, aufdringlichen männlichen Eisbären, die für den Nachwuchs zur Gefahr werden können, aus dem Weg zu gehen. Es ist daher kein Wunder, dass es die Eisbären immer wieder nach Spitzbergen zieht. Es ist ein unglaublicher Anblick, von Bord eines Expeditionsschiffes aus eine Mutter mit ihren Kleinen zu beobachten. Diese Bilder werden Sie in Ihrem Leben nicht mehr vergessen. Die stolze, mächtige Mutter, und ihr folgend zwei kleine Wunder, mit weißem Fell, die mit kindlicher Freude die harte polare Welt entdecken. Noch sind sie klein, doch eines Tages werden auch sie zu mächtigen Eisbären heranwachsen. Ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Kein Wunder also, das Spitzbergen uns bei Eisexpeditionen.de so besonders an das Herz gewachsen ist.

Wo finden wir Eisbären auf Spitzbergen?

Aber wo haben wir die besten Chancen, auf Spitzbergen Eisbären zu sichten? Zunächst gilt: Grundsätzlich sind überall rund um Spitzbergen die Chancen sehr gut, einen Eisbären zu sichten, denn das hier ist ihr natürlicher Lebensraum. Ob das Schiff entlang der Küste bei einer Umrundung fährt oder in einen Fjord hinein, es kann jederzeit der Ruf ertönen: „Eisbär in Sicht!“. Gleichzeitig ist das auch immer eine Warnung!
Außerhalb von den Siedlungen kann Ihnen jederzeit ein Eisbär begegnen. Darauf weisen an den Grenzen der Siedlungen auch Warnschilder hin. Innerhalb der Ortschaften kann es allerdings auch sein, dass Eisbären neugierig oder auf der Suche nach Futter den Menschen zu nahekommen. Sie müssen dabei keine Angst haben, dass Sie selbst in den Ortschaften auf Eisbären stoßen. Denn die Tiere kommen in aller Regel nicht tagsüber in die Ortschaften, sondern vor allem nachts oder am frühen Morgen, wenn wenig Verkehr herrscht und wenige Menschen zu sehen sind. Eisbären jagen Menschen nicht und haben auch kein Interesse daran, Ihnen aufzulauern. Die Menschen, die hier auf Spitzbergen leben, können daher mit der Situation gut umgehen, es gibt Systeme zum Schutz und auf die Eisbärensituation werden Besucher daher sehr früh und eindringlich aufmerksam gemacht.

Es gibt auch besondere „Hotspots“, und die erfahrenen Kapitäne und Guides werden Sie genau zu diesen führen. Eisbären sind Einzelgänger und haben keine festen Reviere wie andere Tiere. Daher kann niemand sicher voraussagen, dass sich ein Eisbär an einem bestimmten Ort aufhalten wird. Vor allem die Männchen sind eigentlich ständig auf Wanderung, als begnadete Schwimmer legen sie (wie auch die Weibchen) hunderte von Kilometer zurück. Die Weibchen dagegen scheinen stärker regional gebunden, was vor allem mit der Aufzucht des Nachwuchses im Zusammenhang steht.

So sind es vor allem die Fjorde, in denen wir die besten Chancen haben, auf Eisbären zu treffen. Dazu zählen die Fjorde Liefdefjord, Raudfjord, Storfjord. Auch im Billefjord tauchen immer wieder Eisbären auf.

Wo sehen wir die Eisbärenjungen?

Auch hier gibt es einige Regionen, in denen besonders häufig Mütter mit dem Nachwuchs gesichtet worden sind. Solche Gebiete zeichnen sich dadurch aus, dass die Mütter hier perfekte Eishöhlen vorfinden bzw. selbst bauen können, um ihren Nachwuchs vor der polaren Kälte zu schützen. Vor allem der Osten der Insel Spitzbergen ist ein solches Gebiet, aber auch auf Edgeøya und Barentsøya, Hopen, Kong Karls Land und Nordaustlandet finden wir Eisbärenmamas und ihren Nachwuchs. Die höchste Dichte an Höhlen befindet sich auf Kongsøya in Kong Karls Land mit bis zu zwölf Höhlen pro Quadratkilometer. Die Chance, hier von Bord aus eine Eisbärenmutter mit Nachwuchs zu erblicken, ist besonders hoch.

Natürlich werden Sie selbst sich nie ohne erfahrene Guides außerhalb der Siedlungen begeben. Eisbärensichtungen mit den Reedereien, mit denen Eisexpeditionen.de zusammen arbeitet, sind sicher. Die Guides achten bei den Anlandungen darauf, dass Sie nicht an Land mit einem Eisbären zusammentreffen. Vor jeder Anlandung wird die Stelle durch das Expeditionsteam gesichert. Taucht ein Tier auf, wird die Anlandung abgebrochen. Die Guides haben zudem, wie gesetzlich vorgeschrieben, Abwehrmittel dabei, wie insbesondere Signalpistolen, mit denen sie die stolzen Tiere vertreiben können. Im schlimmsten Fall dürfen sie einen Eisbären auch erschießen – das ist aber nur die Ultima Ratio. Da die Population gefährdet ist und die Tiere unter strengem Naturschutz stehen, wird dieses Mittel nur im äußersten Notfall ergriffen. Machen Sie sich keine Sorgen: Die Guides wissen, was sie tun. So werden weder Sie noch die wunderschönen Eisbären gefährdet.

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Wollen Sie Eisbären beobachten? Die Wunder Spitzbergens erkunden? Dann sprechen Sie uns an. Wir stellen mit Ihnen zusammen die perfekte Eisexpeditionen-Reise zusammen. Damit auch Sie einen der schönsten Anblicke der Natur auf Spitzbergen erfahren können. Einen Eisbären in all seiner Pracht.

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