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Sommersonnenwende und Mitternachtssonne am nördlichen Polarkreis

Bald feiern die Bewohner der Arktis wieder den längsten Tag des Jahres. 200 km nördlich des Polarkreises ist dieser Tag für alle ein Fest. Sie genießen die warmen Temperaturen, sonnenbeschienene Straßen um Mitternacht und eine Fülle von Aktivitäten für alle Wanderlustigen.

Was ist eine Sommersonnenwende?

Die alten Kulturen wussten damals schon, dass sich der Weg der Sonne über den Himmel, die Länge des Tageslichts und der Ort des Sonnenauf- und -untergangs im Laufe des Jahres regelmäßig verschieben. Sie bauten Monumente wie Stonehenge, um den jährlichen Lauf der Sonne zu verfolgen.

Heute wissen wir, dass die Sonnenwende ein astronomisches Ereignis ist, das durch die Neigung der Erde um ihre Achse und ihre Bewegung auf der Umlaufbahn um die Sonne verursacht wird. Die Erde kreist nicht senkrecht um die Sonne. Stattdessen ist unsere Welt um 23, 5 Grad um ihre Achse geneigt. Die nördliche und die südliche Hemisphäre der Erde tauschen ihre Plätze, um das Licht und die Wärme der Sonne am direktesten zu empfangen.

Zur Sonnenwende oder im oder auch Mittsommer genannt, wird die Erde in ihrer Umlaufbahn so positioniert, dass der Nordpol unserer Welt am stärksten der Sonne zugewandt ist. Von der Erde aus gesehen befindet sich die Sonne mittags 23,5 Grad nördlich des Äquators direkt über der Erde, auf einer imaginären Linie, die den Globus umrundet und als Wendekreis des Krebses bekannt ist – benannt nach dem Sternbild Krebs. Dies ist der Tag mit der längsten Tageslichtperiode. Innerhalb des jeweiligen Polarkreises gibt es um die Sommersonnenwende herum 24 Stunden Tageslicht. Frühe Morgendämmerung. Lange Tage. Späte Sonnenuntergänge. Kurze Nächte. Die Sonne auf ihrem Höhepunkt jeden Tag, wenn sie den Himmel überquert. Währenddessen, südlich des Äquators, beginnt der Winter.

Alle Orte nördlich des Äquators haben Tage, die an der Juni-Sonnenwende länger als 12 Stunden dauern. In der Zwischenzeit haben alle Orte südlich des Äquators Tage, die kürzer als 12 Stunden sind. Eine Sonnenwende geschieht für uns alle im selben Augenblick, überall auf der Erde. Um die Zeit der Sonnenwende an Ihrem Standort zu finden, müssen Sie in Ihre Zeitzone übersetzen.

Der 21. Juni der längste Tag auf der Nordhalbkugel?

Für die Bewohner der nördlichen Hemisphäre ist der 21. Juni der längste Tag, die Sommersonnenwende oder Mittsommer, des Jahres. Auch wenn die meisten Menschen den 21. Juni als das Datum der Sonnenwende betrachten, kann sie, abhängig von der Verschiebung des Kalenders, jederzeit zwischen dem 20. und 22. Juni stattfinden. Eine Sonnenwende am 22. Juni ist jedoch äußerst selten. Die letzte fand 1975 statt, und eine weitere wird es bis 2203 nicht geben. Die gleichen Daten auf der gegenüberliegenden Hemisphäre werden als Wintersonnenwende bezeichnet und finden zwischen dem 20. Dezember und dem 23. Dezember statt.

Die stillstehende Sonne

Das Wort „Sonnenwende“ stammt vom lateinischen Wort „Solstitium“ ab, was so viel wie „stillstehende Sonne“ bedeutet. Der längste Tag bedeutet nicht, dass alle Länder der nördlichen Hemisphäre einen frühen Sonnenaufgang oder späten Sonnenuntergang haben. Es hängt alles von der geographischen Lage des Landes ab. Übrigens bedeutet der längste Tag nicht automatisch auch der heißeste Tag. Tatsächlich kommt der heißeste Tag einige Wochen oder Monate nach der Sonnenwende. Da es Zeit braucht, bis sich die Ozeane erwärmen. Dieser Prozess wird als „Verzögerung der Jahreszeiten“ bezeichnet.

Mittsommer – nicht nur ein Marketingtool bei IKEA

Dieser Tag wird auf der gesamten Nordhalbkugel gefeiert. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie einige der nordischen Länder die Sommersonnenwende feiern. Schweden und Finnland markieren den Höhepunkt des Sommers mit großen Feiern und Wochenenden, an denen die Sonne auf dem Land, vorzugsweise an einem See oder am Meer, genossen wird.

Der schwedische Mittsommer beginnt am dritten Freitag im Juni – am Mittsommerabend. Alle strömen in Scharen aufs Land, Frauen basteln Kränze aus Wildblumen, um ihr Haar zu schmücken, tanzen um den Maibaum und singen traditionelle Lieder. Während Sie gut gelaunt grillen, nehmen Sie ein paar Drinks und feiern mit alten und neuen Freunden bis in die Nacht hinein. Die Tradition ist ähnlich in Finnland, wo der Feiertag Juhannus heißt. Traditionell ziehen sich die Finnen in Ihr Sommerhaus zurück und verbringen ihre Zeit in der Sauna mit einigen kühlen Getränken.

Das lange Wochenendfest ist auch dadurch gekennzeichnet, dass große Lagerfeuer – auf Finnisch „kokko“ – entzündet werden. In Norwegen und Dänemark veranstaltet man zahlreiche Freudenfeuer. Besonders bekannt ist das Feuer in Ålesund. Während man auf Island mit Jónsmessa den Sommer und die Sonne feiert, trägt man in England die Druidenkleider und Blumenkränze, um den Sonnenaufgang zur Sonnenwende zu beobachten. Die Grönländer feiern gleich zwei Highlights. Sie feiern nicht nur den längsten Tag des Jahres, sondern auch ihren Nationalfeiertag. 1983 wurde der 21. Juni als Nationalfeiertag eingeführt. 2009 erhielt Grönland am 21. Juni die Selbstverwaltung von Dänemark.

Wie viele Stunden Sonnenlicht kann man zur Sommersonnenwende genießen?

Das hängt davon ab, wo Sie wohnen. Je weiter nördlich Sie wohnen, desto mehr Sonnenlicht werden Sie während der Sonnenwende sehen. Wenn Sie in der Nähe des Polarkreises wohnen, geht die Sonne während der Sonnenwende nie wirklich unter.

Wenn die Arktis erwacht

Bei einer Landschaft, die so atemberaubend ist und bei der es so viel zu entdecken gibt, ist es gut, dass die Sonne nie untergeht. Im Hochsommer bietet die Arktis so viel spannende Abenteuer, wenn die Gletscher kalben, das Eis knackt und die arktische Tierwelt die Sonnenstrahlen genießt.

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