Erfahren Sie es zuerst!
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In der vorangegangenen Ausgabe unseres Blogs konnten Sie den ersten Teil von Kristina Hillemanns Reisetagebuch zu unserer Eisexpeditionen.de Gruppenreise "Wale, Huskies und Nordlichter" lesen. Dieser zweite Teil berichtet unter anderem von magischen Walbegegnungen und einem traumhaften Panoramablick mit Nordlichtern.
God morgen! Tid for frokost! Wir haben heute ein Geburtstagskind und als wir uns zum Frühstück treffen, stimmen wir natürlich mehrstimmig ein und singen ein Geburtstagslied! Heute erkundet Gruppe A mit Dagmar die Region zu Land und Gruppe B mit mir zu Wasser.
Um 09:00 Uhr fahren Svein und Philipp uns runter zum Bootssteg und Rita und Thor begrüßen uns auf ihrer Yacht. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung heißt es „Leinen los“ und wir erkunden bei schönstem Licht den Fjord.
Weiße Berge säumen unseren Wasserweg und ab und an klammern sich kleine bunte norwegische Häuser am Hang. Das Licht zu dieser Zeit ist beinahe unbeschreiblich. Auch wenn die Sonne unter dem Horizont steht, ist der Himmel in Nordnorwegen nicht völlig verdunkelt. Richtung Osten sehen wir wunderschöne Sonnenaufgangsfarben, während der Himmel im Norden graublau ist. Seevögel kreuzen unsere Wege und die ersten Fischereiboote sind dankbare erste Fotomotive in dieser malerischen Kulisse.
Nach nicht mal einer Stunde Fahrt hat Thor die ersten Orcas gesichtet und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Direkt vor unserer Yacht schwimmen die ersten Orcas auf der Jagd und plötzlich dürfen wir die klugen Jagmethoden der Orcas live erleben! Wir durchleben unsere eigene BBC-Serie!
Die Karusselljagd ist eine kooperative Jagdmethode, die von norwegischen Orcas angewandt wird, um Heringe zu fangen. Es gibt zwei Hauptphasen der Karusselljagd bei Orcas: die Herdenphase und die Fütterungsphase.
Die Karusselljagd beginnt, wenn ein Orca-Schwarm einen Heringsschwarm ausfindig macht. Dies geschieht hauptsächlich durch Echoortung. Orcas können Heringe auf eine viel größere Entfernung aufspüren als die Heringe den Räuber. Dies verschafft den Orcas einen Vorteil gegenüber den Heringen. In der Herdenphase führt die Matriarchin den Pod (eine Gruppe von ca. 3 bis 9 Orcas) an, indem sie den Heringsschwarm in eine kleinere, überschaubare Gruppe aufteilt.
Die Orcas umkreisen dann die Heringe und treiben sie zu einem engen Ball zusammen. Der Durchmesser der engen Kugel kann zwischen zwei und sieben Metern betragen. Während dieser Zeit sind die Orcas sehr lautstark und geben Schnalzlaute und Pfiffe von sich. Während sie die Heringskugel zusammenziehen, treiben die Orcas ihre Beute an die Wasseroberfläche. Es wird vermutet, dass die Fütterung an der Wasseroberfläche vorteilhaft ist, weil die Tiere nicht tief tauchen müssen und so Energie sparen, und da der Druck weniger stark ist, ist jeder Schwanzschlag effektiver. Außerdem sind die Lichtverhältnisse besser, so dass die Orcas präziser arbeiten können, und die Wasseroberfläche bietet eine Barriere für die Beute. Während des Heringsfangs kann man Heringe an der Wasseroberfläche springen sehen. Zu den letzten Phasen des Treibens gehören das Blasen von Luftblasen, um den Ball zu straffen, das Aufblitzen des weißen Unterbauchs der Orcas, um die Heringe zu blenden und zu verwirren, und das Schlagen mit dem Schwanz auf die Meeresoberfläche. Sobald die Heringe in der Nähe der Oberfläche zu einer konischen oder elliptischen Form zusammengepresst sind, beginnt die Fütterungsphase.
Die zweite Phase des Karussells ist die Phase, in der die Orcas ihre Beute verzehren. Ein Teil der Herde frisst, während der Rest weiter hütet; nach einer Weile tauschen die Rollen, so dass alle Orcas in der Herde die Chance zum Fressen bekommen. Es gibt immer mehr Orcas, die hüten, als die füttern, um sicherzustellen, dass das Heringsbündel dicht bleibt. Die fütternden Orcas peitschen ihre Schwänze in die Heringe, um sie zu betäuben und zu töten. Die Betäubung erfolgt durch das laute Geräusch und den physischen Kontakt des Schwanzes mit dem Fisch. Außerdem werden die Fische durch den Druckwechsel und die Turbulenzen geschwächt, was es den Orcas leicht macht, sie zu fangen.
Die Orcas verzehren die betäubten und toten Heringe und spucken die Köpfe aus. Die Orcas können mit jedem erfolgreichen Schlag bis zu 15 Heringe fangen und töten. Sobald der Hunger gestillt ist, lassen sie die restlichen Heringe wieder frei. Eine Karusselljagd kann zwischen zehn Minuten und drei Stunden dauern, je nachdem, wie viele Heringe verfügbar sind, wie viele Orcas sich in der Gruppe befinden und wie die Umweltbedingungen sind.
Wir erleben die unterschiedlichsten Pods, die natürlich auch andere kleine Boote anziehen und plötzlich sehen wir, wie in einem Pod ein Buckelwal auftaucht. Wenig später fahren wir ein Stück weiter, weil ich Thor auf einem Blas am Horizont aufmerksam mache. Angekommen, sehen wir wieder einen Buckelwal. Ob es der Gleiche ist? Wir wissen es nicht. Dieser ist jedoch direkt neben unserem Boot, und gemeinsam mit nur einem Boot sehen wir dem Buckelwal beim Spielen zu. Mal zeigt er uns seine Fluke, die wir dankbar bei Happywhale hochladen, mal die Seitenflossen. Zwischendurch schaut er aus dem Wasser mit dem Kopf raus, als wenn er uns beobachten würde, dann schwimmt er wieder auf dem Rücken.
Eine großartige Show, gefühlt nur für uns!
Überglücklich machen wir uns auf dem Rückweg zur Lodge und genießen die einzigartige Kulisse der "blauen Stunde"! Diese Zeit ist die ikonischste Zeit des Tages, denn in den Wintermonaten wird zwischen 1 und 2 Uhr nachmittags das Restlicht vom blauen Meer und dem weißen Schnee reflektiert, und die Landschaft wird in ein glasiges, tiefes Blau und Lila getaucht. Dieses beinahe kitschige Farbenspiel bleibt uns erhalten, solange der Schnee den Boden bedeckt und die Dämmerung einsetzt.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen laden wir beide Gruppen gegen 16:00 Uhr in das Museum, ein Bootshaus, der Insel ein. Svein erzählt uns über die Kultur der Sami und die norwegische Geschichte. Das maritime Bootshaus auf der Insel bietet eine einzigartige Atmosphäre für diese Erzählungen, die uns tiefer in die lokale Kultur eintauchen ließen und uns die Geschichten und Traditionen näherbrachten. Kristina hält im Anschluss ein kurzes Recap über Orcas.
Zeit fürs Abendessen und den Ausklang des letzten Abends. Doch die Nachtschwärmer werden gegen 23.30 Uhr bis 00:30 bei heißen Kakao mit saftig grünen Nordlichtern belohnt. Selbst der härteste Fußballfan kommt dabei ins Schwärmen, wird er doch mit einer ganz besonderen „grünen Raute“ belohnt“
Time to say goodbye! Aber wir sind sicher, viele von uns werden erneut an diesen besonderen Ort zurückkehren. Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen und das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten. Bei schönstem Licht lernen wir die Fjorde auf einer spektakulären Panoramafahrt zurück nach Tromsø kennen.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt sind, treffen wir uns in der Lobby, wo Dagmar und Kristina den Online-Check-In für alle Rückflüge vornehmen. Danach heißt es noch einmal Expedition Tromsø, denn mit dem Bus fahren wir bis zur Eismeer- Kathedrale.
Die Tromsdalen-Kirche, auch als Ishavskatedralen (Eismeer Kathedrale) bekannt, wurde am 19. November 1965 eingeweiht. Dem Architekten Jan Inge Hovig gelang es, ein Meisterwerk zu schaffen. Die Kathedrale ist ein Wahrzeichen, das vom Tromsø Sound, der Tromsø-Brücke und beim Landen in Tromsø mit dem Flugzeug sichtbar ist. Die 11 mit Aluminium beschichteten Betonplatten auf jeder Seite des Dachs bilden die Form der Kathedrale und sollen an Eisschollen erinnern. Das architektonische Meisterwerk symbolisiert die lange Dunkelheit, das Eis und das Polarlicht.
Der Haupteingang auf der westlichen Seite ist von einer großen Glasfassade mit einem deutlichen Kreuz umgeben. Das fantastische Glasmosaik auf der östlichen Seite wurde 1972 hinzugefügt. Das Glasmosaik ist eines der prominentesten Werke des Künstlers Victor Sparre. Es zeigt Gottes Hand, von der drei Lichtstrahlen ausgehen: einer durch Jesus, einer durch eine Frau und einer durch einen Mann. Die Glasarbeit enthält viele Symbole und erregt beträchtliche Aufmerksamkeit bei unseren Besuchern. Die Eichenholzbänke, die großen Prismen-Kronleuchter, das Altargeländer und die Kanzel sind die bedeutendsten Ausstattungsstücke, die alle in einem Stil gehalten sind, der mit der Ernsthaftigkeit und Einfachheit der Kathedrale übereinstimmt.
Die Orgel der Kathedrale wurde 2005 von Grönlunds Orgelbyggeri erbaut. Sie verfügt über drei Manuale, ein Pedal und 42 Register und ist im französischen romantischen Stil gebaut. Die Orgel ist meisterhaft an die Architektur der Kathedrale angepasst und ruft Assoziationen mit Segeln und Eisschollen hervor. Die Orgel besteht aus 2940 Pfeifen, von denen die längste 32 Fuß (9,6 m) misst und die kleinste nur 5 mm. Ein Großteil der Holzarbeiten besteht aus massiver Kiefer und die Bälge sind aus Rentierhaut gefertigt.
Nach einem kurzen Stopp geht es weiter zu Fuß zur Fjellheisen - eine beeindruckende Luftseilbahn in Tromsø, die vom Stadtteil Hungeren auf den Hausberg Storsteinen führt. Die Seilbahn wurde 1961 von Brødrene Jakobsens Rederi, einer lokalen Reederei mit starker Beteiligung an Expeditionen in die Arktis und Antarktis sowie in die Fischerei und Jagd, erbaut. Die Gondeln der Seilbahn sind mit den traditionellen Symbolen der Reederei, nämlich Eisbär und Robbe, verziert. Die Fahrt von Solliveien in Tromsdalen hinauf auf den Berg Storsteinen dauert nur vier Minuten und führt von der unteren Station, die sich 50 m über dem Meeresspiegel auf dem Festlandteil von Tromsø befindet, zur oberen Station, Fjellstua, die sich 421 m über dem Meeresspiegel befindet.
Die Fjellheisen-Seilbahn ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Tromsø. Von der großen Terrasse der oberen Station aus bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf Tromsø, die zahllosen Inseln, Fjorde und Berge der Umgebung sowie das offene Meer. Wenn man in die andere Richtung schaut, offenbart sich der majestätische Tromsdalstinden mit einer Höhe von 1.238 m über dem Meeresspiegel. Im Winter ist das Aussichtsdeck der oberen Station ein hervorragender Ort, um mit etwas Glück das magische Nordlicht zu erleben.
Und es könnte nicht besser laufen. Als wir oben ankommen, dauert es nicht lang und wir sehen die Nordlichter. Aurora borealis tanzen über Tromsø und runden den letzten Tag auf unserer Nordnorwegen-Expedition ab.
Der Abend steht zur freien Verfügung. Wer möchte geht mit Dagmar und mir gemeinsam Rentier im Biffhuset Skarven essen. Auf dem Rückweg ins Hotel blicken wir ein letztes Mal in den Himmel und wieder tanzen die Nordlichter über unseren Köpfen.
Es war eine wunderbare Reise mit wundervollen Gästen. Die Gruppen erlebte unvergessliche Augenblicke, die sie näher an die Natur und die Wunder des hohen Nordens brachte. Die ein oder andere ist noch nicht wieder ganz im Alltag angekommen und schwelgt noch in Erinnerung und wir wissen bereits jetzt, dass der eine oder die andere auch im nächsten Jahr an der Reise teilnehmen wird.
Die hier beschriebene Gruppenreise war schnell ausverkauft. Deshalb ist bereits eine neue Tour geplant. Außerdem kann eine Nordnorwegen Winterreise zur Arctic Panorama Lodge auch individuell gebucht werden. Bei Interesse freuen wir uns von Ihnen zu hören.
Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!8.400
pro PersonAuf den Spuren der Nordmänner
7.400
pro PersonAuf den Spuren der Wikinger
2.700
pro PersonAuf Entdeckungsreise durch Norwegen