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Orkney Inseln – Inselwelt aus Sagen und Mythen

Dort wo Schottland aufhört und eine mystische Welt aus Legenden und Sagen beginnt, liegen die Orkneys. Eine Welt aus 62 Inseln bildet gemeinsam das Orkney Archipel vor der schottischen Küste. Hier haben nicht nur die Wikinger, sondern auch die Bewohner aus der Jungsteinzeit ihre Spuren hinterlassen. Begeben wir uns auf die Reise im heutigen Blogbeitrag.

Lage

Mystische Steinkreise, schroffe Klippen wie die Klippen von Yesnaby, Steinpaläste wie der Broch of Gurness und Kathedralen schaffen gemeinsam mit der wunderbaren Natur eine einmalige Atmosphäre in diesem Archipel. Doch wo liegt er überhaupt? Der Orkney Archipel befindet sich nördlich des Ortes Caithness in Schottland, noch in Sichtweite zur Küste. Er wird vom schottischen Festland durch eine Meerenge mit dem Namen Pentland Firth getrennt. Von Schottland aus kann der Archipel mit der Fähre erreicht werden. Sie fährt nach Stromness auf der Insel Mainland. Der nächste nördliche Nachbar der Orkney Inseln sind die Faröer Insel. Weit im Osten liegt die Küste Norwegens.
Auf so mancher Expeditionstour gen Norden sind die Orkney-Inseln beliebte Orte für Anlandungen. Das ist auch kein Wunder: Hier gibt es sowohl Geschichtliches als auch eine atemberaubende Natur zu bestaunen.

Größe

Der Archipel hat eine Ost-West-Ausdehnung von knapp 50 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 85 Kilometern. Die Inseln befinden sich zwischen dem 58. und dem 59. Nördlichen Breitengrad. Insgesamt hat der Archipel eine Fläche von fast 1000 Quadratkilometern. Davon nimmt die Hauptinsel Mainland fast die Hälfte der Fläche ein.

Geschichte

Es lässt sich nicht genau sagen, wie lange die Orkney Inseln schon besiedelt sind. Funde belegen, dass es schon etwa 12.000 Jahre lang Leben auf der Insel geben dürfte, nachdem sich das Eis der letzten großen Eiszeit langsam zurückzog. Das beweisen zumindest Pfeilspitzen, die auf den Inseln entdeckt wurden. Gesichert ist, dass Menschen während der Mittelsteinzeit auf den Inseln lebten. Forscher konnten auch rekonstruieren, dass während der Steinzeit ganze Dörfer und Tempel auf den Inseln errichtet wurden. Orkney hat seine landschaftliche Gestalt etwa vor 4000 Jahren erhalten. Damals kam es zu einem Meeresspiegelanstieg, der der Warmepoche der Eiszeit geschuldet war.

Inseln

Die Hauptinsel der Orkney Islands ist die Insel Mainland. Auf ihr befinden sich einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die zweitgrößte der Inseln ist die Insel Hoy – die „hohe Insel“. Auf ihr befindet sich mit dem Ward Hill die mit 480 Metern höchste Erhebung der Insel. Weitere wichtige Inseln sind Sanday und South Ronaldsay, die beide über einen Damm mit Mainland verbunden sind.

Mainland

Mainland ist – wie der Name vermuten lässt – die Hauptinsel der Orkneys und auch die größte Insel des Archipels. Sie ist 40 Kilometer lang und bis zu 26 Kilometer breit. An der schmalsten Stelle, dem Isthmus von Kirkwall, hat die Insel aber gerade mal eine Breite von 2,5 Kilometern. Die höchste Erhebung auf der Insel ist der Ward Hill mit einer Höhe von 269 Metern. Auf Mainland wurde das vorchristliche Schwert von Groatsetter gefunden. Bekannt ist die Insel auch für das Ba’Game. Das Spiel geht auf eine heidnische Tradition zurück und wird zum Jahreswechsel gespielt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört außerdem die St.-Magnus-Kathedrale, die auch als „Das Licht des Nordens“ bezeichnet wird. Sie ist das spirituelle Zentrum des ganzen Archipels. Ebenfalls in Kirkwall befindet sich der Bishop’s Palace bzw. die heutige Ruine dessen, was früher Sitz der Bischöfe war. Ein weiteres Highlight ist die Megalithanlage Maes Howe, die aus der Jungsteinzeit stammen dürfte. Im Norden der Insel befindet sich mit der Broch of Gurness ein imposanter Turmbau aus der Eiszeit.
Und dann darf natürlich auch Skara Brae nicht fehlen, die wohl am besten erhaltene Siedlung aus der Jungsteinzeit. Sie befindet sich an der Westküste von Mainlaind auf den Links of Skail und stammt aus der Zeit zwischen 3100 und 2500 v. Chr. Aufgrund ihrer Bedeutung wird sie auch gerne als das „Pompeji Schottlands“ bezeichnet. Wenn Sie hier lang gehen, spüren Sie fast die Geschichte des Altertums, von einer längst vergessenen Zeit.

Bewohner

Auf allen Orkney Inseln zusammen leben etwa 22.000 Menschen. Sie haben sich an das Leben auf diesem besonderen Archipel angepasst. Die meisten Menschen, nämlich ungefähr 17.000, leben auf der Hauptinsel Mainland. Der größte Ort auf Mainland ist mit 7500 Einwohnern Kirkwall. Die Lebensgrundlage der Bewohner bilden vor allem die Rinderzucht, der Fischfang und der Fang von Hummern. Wie es sich für Schottland gehört, wird auf der Insel in einigen Distillerien auch Whisky gebrannt und die Orkney Brewery braut Bier. Der zunehmende Tourismus verschafft den Einwohnern heute eine zusätzliche Einkommensquelle.

Wetter & Klima

Das Klima in Orkney kann als kühl und gemäßigt beschrieben werden. Es ist für die Region allerdings überraschend gleichmäßig, was an der Strömung des Golfstroms liegen dürfte. Im Jahresschnitt beträgt die Temperatur acht Grad Celsius. Dabei steigt das Thermometer im Sommer durchschnittlich auf 12 Grad und sinkt im Winter auf 4 Grad ab. In Orkney regnet es sehr häufig. Die jährliche Niederschlagsmenge kann bis zu 1000 mm betragen. Typisch ist auch der Wind, der hier fast das ganze Jahr über weht. Im Winter ist es deutlich windiger, doch auch im Sommer regt sich fast durchgängig eine konstante Brise. Die besten Monate, um die Inseln zu besuchen, sind die Sommermonate von Mai bis September, denn dann spielt das Klima für einen Besuch gut mit.

Tiere

Die Orkneyinseln sind ein Paradies für Ornithologen. Von Möwen und Trottellummen bis hin zu Dreizehenmöwe und Seeadlern – die Vogelwelt der Orkney-Inseln ist bemerkenswert vielfältig.
Die Inseln beherbergen nicht weniger als 13 Naturschutzgebiete, und auch eine große Anzahl von Zugvögeln zieht hier vorbei. Die reiche Vogelwelt ist auf die große Vielfalt an Lebensräumen und Nahrungsmitteln zurückzuführen, die auf dem Archipel zur Verfügung stehen. Auf den Orkney-Inseln gibt es riesige Flächen mit fruchtbaren Feldern, Heidelandschaften, Mooren, Sümpfen, Seen und Küstenstreifen, die den Vögeln perfekte Bedingungen bieten. Im Frühjahr und Sommer wimmelt es auf den Klippen nur so von Leben, wenn Tausende von nistenden Seevögeln aller Formen und Größen von den Felsvorsprüngen herabstoßen und aufsteigen. Orte wie Marwick Head auf Westmainland, Mull Head auf Ostmainland und Noup Head auf Westray sind beliebte Plätze, um Seevögel zu beobachten.

Auch die farbenfrohen und charismatischen Papageientaucher kommen jedes Jahr auf die Inseln. Die Clowns der Lüfte kommen zwischen Ende April und Juli zum Brüten auf die Klippen. Die besten Chancen, sie zu sehen, hat man im Castle o’Burrian in Westray, aber auch das benachbarte Papa Westray ist eine gute Option. Auf dem Festland sollten Sie den Brough of Birsay besuchen und Ihre Kamera bereithalten. In den letzten Jahren hat sich Hoy zu einem Hotspot für Seeadlerpaare entwickelt, und man geht davon aus, dass auch Steinadler wieder auf der Insel zu finden sind.

Und mit etwas Glück haben Sie direkt vom Expeditionsschiff aus, die Gelegenheit, Wale im Meer zu beobachten. Die Tiere tummeln sich nämlich immer wieder im Gebiet der Orkneys. Es ist immer wieder ein unglaublicher Moment, wenn es heißt: Wal in Sicht! Dann kommen alle an Deck, die Menschen freuen sich, die Rufe der Freude erfüllen die Luft, während Sie fasziniert auf das Wasser blicken.

Ring of Brodgar

Der Ring von Brodgar ist ein Henge, also eine kreisförmige Steinsetzung. Er hat einen Durchmesser von 104 Metern und ist damit größer, als das berühmte Stonehenge. Forscher haben herausgefunden, dass der Henge etwa um 2700 vor Christus entstanden sein dürfte. Ursprünglich bestand die Anlage aus 60 Steinen. Davon sind heute noch 27 erhalten. Der Ring befindet sich auf Mainland zwischen dem See Loch of Stenness und dem Loch of Harray.

The Heart of Neolithic Orkney

Das Heart of Neolithic Orkney wurde im Jahr 1999 von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von wichtigen Zeugnissen aus der Jungsteinzeit. Dazu gehören der Stones of Stenness, der Ring of Brodgar, der Maeshowe Cairn und die verstreut liegenden Menhire, die an Hinkelsteine erinnern. Skara Brae, die bedeutende Siedlung aus der Jungsteinzeit wurde später noch zum Heart of Neolithic Orkney hinzugefügt.

Nachtlose Sommer

Aufgrund der nördlichen Lage sind die Nächte hier im Sommer kurz und im Winter lang. Im Juni zur Sommersonnenwende geht die Sonne bereits um 3 Uhr auf und gegen 21:30 Uhr am Abend unter. Die Bewohner der Insel nennen das lange Zwielicht, das sich in den Stunden dazwischen zeigt, „simmer dim“. Die Winter sind dunkel, da sich die Sonne erst gegen 9 Uhr zeigt und bereits um kurz nach 15 Uhr schon wieder untergeht. Mit Glück kann man sich die langen Winternächte hier mit der Beobachtung von Polarlichtern vertreiben.

Wollen Sie eine perfekte Expeditionsreise, die Sie auch zu den Orkneys führt? Wir freuen uns auf Ihren Anruf – das Team von Eisexpeditionen.de plant gerne mit Ihnen eine unvergessliche Reise.

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