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Der Fußabdruck, den norwegische Abenteurer und Entdecker in der Polargeschichte bis in die jüngere Vergangenheit hinterlassen haben, ist beeindruckend. Grund genug für uns, diesen Spuren bekannter und weniger bekannter norwegischer Polarhelden einmal in einem Blogbeitrag zu folgen.
Das Goldene Zeitalter der Antarktis-Forschung – im englischen Sprachraum als "Heroic Age" bezeichnet – beschreibt eine Ära, die sich vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die frühen 1920er Jahre erstreckte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Großbritannien zusammen mit Irland ca. 38 Millionen Einwohner, und die Vereinigten Staaten von Amerika wurden sogar von der doppelten Anzahl an Menschen bewohnt. Die Einwohnerzahl Norwegens betrug um 1900 etwas über 2 Millionen Einwohner. Und doch ist, gemessen an der Einwohnerzahl ihres Heimatlandes, der Fußabdruck, den norwegische Abenteurer und Entdecker in der Polargeschichte bis in die jüngere Vergangenheit hinterlassen haben, beeindruckend.
Auch Menschen, die sich nicht für die Polargeschichte interessieren, muss man unsere ersten beiden Polarhelden wahrscheinlich nicht vorstellen – weshalb wir sie im Folgenden auch nur kurz erwähnen. Doch Amundsen und Nansen sind bei weitem nicht die einzigen prominenten Polarforscher aus Norwegen. Mehrere moderne Entdecker halten das Erbe der norwegischen Abenteurer am Leben.
Roald Amundsen schrieb Geschichte und wurde in Norwegen zum Nationalhelden, als er vor Kapitän Robert F. Scott den Südpol erreichte. In Begleitung von vier Männern erreichte er den Pol am 14. Dezember 1911. Als ob das nicht schon genug wäre, war er auch der erste Mensch, der die Nordwestpassage durchquerte, und der erste, der über den Arktischen Ozean flog.
Eine Reihe von Orten, Schiffen und Personen, wie der Schriftsteller Roald Dahl, wurden nach Amundsen benannt.
Fridtjof Nansen machte sich zunächst einen Namen, indem er Grönland auf Skiern durchquerte und vergrößerte seinen Ruhm später, als er mit dem Schiff Fram versuchte, den Nordpol zu erreichen und dabei die Existenz der Transpolardrift bewies. Nansen war nicht nur ein begabter Wissenschaftler, sondern auch ein Staatsmann und Humanist. Er nutzte seinen Ruhm für politischen Aktivismus und setzte sich 1905 für die Beendigung der Union Norwegens mit Schweden ein. Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich unermüdlich für die Verbesserung der Lage von Kriegsflüchtlingen, wofür er 1922 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Monica Kristensen Solås ist eine renommierte Glaziologin und Meteorologin, die sich durch ihre umfangreiche Erfahrung in der Leitung und Teilnahme an zahlreichen Polarexpeditionen in sowohl der Arktis als auch der Antarktis auszeichnet. Sie hat sich mehr als einmal die schwierige Aufgabe gestellt, das Expeditionszelt, das einst vom berühmten Polarforscher Roald Amundsen benutzt wurde, zu bergen und zurückzubringen. Bei zwei ihrer Expeditionen war es eines ihrer Hauptziele, dieses historische Zelt zu finden. Allerdings wurde sie durch verschiedene unvorhersehbare und tragische Ereignisse daran gehindert, dieses Ziel zu erreichen. Bei einer dieser Expeditionen führte der tragische Tod eines Teammitglieds, das in eine Gletscherspalte stürzte, dazu, dass sie ihr Vorhaben aufgeben musste. Trotz dieser Rückschläge wurde Monica Kristensen Solås im Jahr 1989 für ihre herausragenden Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz mit der prestigeträchtigen Founder's Medal der Royal Geographical Society in London geehrt. Sie war die erste Frau, die diese Auszeichnung seit fast einem halben Jahrhundert erhielt. Neben ihrer beeindruckenden Karriere in der Wissenschaft hat Monica Kristensen Solås auch mehrere Kriminalromane veröffentlicht, die in Spitzbergen spielen. Diese Bücher haben international große Beachtung gefunden
Liv Arnesen, eine norwegische Abenteurerin und Polarforscherin, ist bekannt für ihre beeindruckenden Alleingänge. Sie hat mehrere Male Geschichte geschrieben und war dabei stets unabhängig und selbstständig. Im Jahr 1992 gelang Arnesen etwas Außergewöhnliches: Sie überquerte das grönländische Inlandeis. Sie war die erste Frau, die eine solche Expedition ohne jegliche externe Unterstützung durchführte. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut haben sie zu einer Pionierin in der Welt der Polarforschung gemacht.
Zwei Jahre später, im Jahr 1994, unternahm Arnesen eine weitere bemerkenswerte Expedition. Sie erreichte im Alleingang als erste Frau den Südpol. Ihre Ski Expedition dauerte 50 Tage und sie legte dabei eine beeindruckende Strecke von 1.200 Kilometern zurück. Arnesen setzte ihre Erfolge fort und war Teil einer weiteren wegweisenden Expedition in den Jahren 2000 und 2001. Zusammen mit der amerikanischen Forscherin Ann Bancroft durchquerte sie als erste Frau die Antarktis. Diese dreimonatige Expedition war ein weiterer Meilenstein in ihrer beeindruckenden Karriere.
Neben ihren Abenteuern hat Arnesen auch mehrere Bücher verfasst. In diesen Werken teilt sie ihre Leidenschaft für die Polarforschung und ihre Erlebnisse. Eines ihrer bekanntesten Bücher ist "Snille piker går ikke til Sydpolen" (Nette Mädchen kommen nicht auf Skiern zum Südpol). Mit ihren Schriften inspiriert sie viele Menschen und ermutigt sie, ihre eigenen Herausforderungen zu meistern.
Es war das Jahr 1994, etwa 85 Jahre nachdem der berühmte Polarforscher Roald Amundsen den Südpol erreicht hatte, als dem norwegischen Forscher Børge Ousland das gleiche Kunststück gelang. Ousland unterschied sich von Amundsen insofern, als er der erste Mensch war, der die Antarktis ganz alleine und ohne jegliche fremde Hilfe durchquerte. Allerdings waren die Umstände von Ouslands Expedition ganz anders als die von Amundsen. Während Amundsen sich in Robbenfell kleidete, war Ouslands Kleidung aus Gore-Tex gefertigt. Zudem nutzte Ousland keine traditionellen Navigationsmittel wie Uhr, Kalender und Sextant, um seine Position zu bestimmen, sondern er verließ sich auf die moderne GPS-Technologie. Auch sein Schlitten war anders: Er war aus Kevlar gefertigt und mit nur sechs Kilogramm deutlich leichter als der Schlitten, den Amundsen einst benutzt hatte.
Børge Ousland hat einige seiner Expeditionen nicht alleine durchgeführt - manchmal hatte er Partner an seiner Seite. Eine seiner bemerkenswertesten Expeditionen fand im Jahre 1990 statt, als er gemeinsam mit Erling Kagge, einem anderen namhaften norwegischen Forscher, den Nordpol auf Skiern erreichte und dabei eine atemberaubende Distanz von 800 Kilometern zurücklegte.
Erling Kagge ist jedoch nicht nur für diese Expedition bekannt. Nachdem er im Jahr 1990 mit Børge Ousland den Nordpol erreicht hatte, setzte er seine Abenteuer fort und erreichte 1992 den Südpol. Aber das war noch nicht alles, denn zwei Jahre später, im Jahr 1994, überraschte er die Welt erneut, indem er den Mount Everest bestieg. Mit dieser Leistung schrieb Erling Kagge Geschichte, denn er wurde damit der erste Mensch, der die als "Three Poles Challenge" bekannte Herausforderung meisterte und den nördlichsten, südlichsten und höchsten Punkt unseres Planeten bezwang.
Cecilie Skog ist in Norwegen eine nationale Ikone. Der Grund dafür ist, dass sie eine Vielzahl von Bergen bestiegen hat und dabei immer ein Lächeln auf ihrem Gesicht behalten hat. Sie war in der Lage, die berühmten "Seven Summits" zu besteigen, was bedeutet, dass sie die Spitzen der höchsten Berge auf jedem Kontinent erreicht hat.
Neben ihrer beeindruckenden Karriere als Bergsteigerin hat Cecilie Skog auch als Polarforscherin gearbeitet. Im Jahr 2009 unternahm sie mit dem Amerikaner Ryan Waters eine bemerkenswerte Expedition. Die beiden durchquerten die Antarktis in nur 70 Tagen, eine Strecke von insgesamt 1.800 Kilometern von Küste zu Küste. Vor dieser Antarktisexpedition hatte Cecilie Skog im Jahr 2006 bereits eine weitere bedeutende Leistung erbracht. Trotz einiger unerwarteter Schwierigkeiten und Strapazen erreichte sie nach fast 50 Tagen den Nordpol. Ihre Ausdauer und Entschlossenheit unterstreichen ihren Status als nationale Ikone und erfolgreiche Abenteurerin.
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