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Nordost-Grönland-Nationalpark – ein gigantisches, arktisches Paradies

Eisberge, Fjorde und Gletscher in ungeahnten Dimensionen, karge Landschaften und eine einzigartige Tierwelt mitten zwischen Eis und karger Tundra – so präsentiert sich Ihnen der Nordost-Grönland-Nationalpark. Begeben wir uns auf eine magische Reise in unserem heutigen Blogbeitrag.

Lage & Größe

Zunächst ein Blick auf die grundlegenden Fakten: Der Nationalpark befindet sich an der kompletten nordöstlichen Küstenlinie und umfasst auch große Teile im Inneren der Insel. Im Westen ist der Park durch den Längengrad 44 begrenzt, im Norden durch den Breitengrad 80. Im Süden endet der Nationalpark am Breitengrad 71. Wenn Menschen über den Nordost-Grönland-Nationalpark reden, leuchten ihre Augen oft. Die beeindruckende Schönheit der Natur hat sie gepackt. Dabei sind es schon die Dimensionen des Nationalparks, die zum Staunen anregen: Der Nordost-Grönland-Nationalpark ist der größte Nationalpark der Welt. Seine Fläche umfasst ein Areal von unglaublichen 972.000 Quadratkilometern. Damit liegen ca. 45 % der Insel Grönland auf dem Gebiet des Nationalparks. Wissen Sie, wie groß die Fläche von Deutschland ist? Sie beträgt 357.588 Quadratkilometer. Das bedeutet, die Fläche des Nationalparks ist doppelt so groß wie die von Deutschland, fast sogar dreimal so groß. Könnten Sie sich vorstellen, ganz Deutschland, von Flensburg bis München, wäre ein Nationalpark? Und das verdoppeln oder verdreifachen Sie sogar. Dann haben Sie eine Vorstellung davon, welche gigantische Größe dieser wunderbare Nationalpark hat.

Landschaft

Doch natürlich ist es die Landschaft, die auch das Team von Eisexpeditionen.de immer wieder zum Träumen bringt. Sie ist ein zentraler Grund, warum es uns im August 2022 auf einer begleiteten Gruppenreise nach Ostgrönland zieht. Der zentrale, innere Teil des Nationalparks umfasst das inländische Eisschild und zahlreiche Berge. Das inländische Eisschild mit seinen Eisbergen ist eine der beiden Polarkappen der Erde. Die Regionen an der Küste bestehen aus karger Tundra. In dem Gebiet der Tundra sind die meisten arktischen Tiere heimisch. Die Tundra ist das ganze Jahr über in ein herbstlich anmutendes Farbenkleid getaucht. Hier trotzen winzige Pflanzen dem rauen Klima und haben sich ideal an die oft widrigen und eisigen Lebensbedingungen in der Arktis angepasst.

Wetter

Das Klima des Nationalparks ist arktisch. Während an der Küste maritimes Klima herrscht, herrscht im Inneren des Landes kontinentales Klima vor. Im Sommer liegen die Durchschnittstemperaturen nicht über 10 Grad Celsius. Es kann aber durchaus vorkommen, dass das Thermometer in einem Fjord an einem warmen Sommertag bis zu 20 Grad Celsius erreicht.
Im Winter liegen die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. In manchen Orten liegt die Durchschnittstemperatur im Winter bei -20 Grad Celsius. Generell ist das Wetter in Grönland sehr wechselhaft und jeder Fjord und jedes Tal haben ihr eigenes Mikroklima. Eine Besonderheit des arktischen Klimas ist seine geringe Luftfeuchtigkeit. Daher ist es wichtig, viel zu trinken, um nicht auszutrocknen.

Fjorde

Die vielen Fjorde sind wohl mit das beeindruckendste, was Sie auf der Expeditionskreuzfahrt erleben können. Auf Ihrer Reise besuchen Sie unter anderem den Scoresbysund Fjord. Dabei handelt es sich um das größte Fjordsystem der Welt. Mit einer Länge von 190 Kilometer gehört auch der Kaiser-Franz-Joseph-Fjord zu einem der größeren Fjorde in Grönland. Er wird von gleich vier Zuflüssen gespeist, dem Kjerulf Fjord, dem Isfjord, dem Geologfjord und dem Nordfjord. Der Fjord selbst mündet in die Grönlandsee. Nicht weniger beeindruckend sind der König Oskar Fjord mit der vorgelagerten Insel Ella Ø, der Alpefjord, der aus dem Gully-Gletscher und dem Sefstrøm-Gletscher gespeist wird und der Segelsallskapet Fjord.
Diese Fjordlandschaft ist das Highlight jeder Expeditionsreise. Sie werden an Deck stehen und ins Träumen geraten, wenn Sie diese unberührte Welt der Fjorde von Ihrem Expeditionsschiff aus bestaunen können. Eine Welt fernab jeglichen Lärms, ohne Stress, malerisch und doch wild. Bitte die gute Kamera nicht zu Hause lassen!

Tierwelt

Neben den imposanten Eisbären und den Moschusochsen – auf die wir gleich gesondert eingehen – leben im Nationalpark viele Walrosse, die vor allem durch ihre mächtigen Stoßzähne auffallen. An Land leben Polarwölfe, Polarfüchse, Hermeline, Lemminge und der Polarhase. Rentiere haben bis um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts in Grönland gelebt, sind aber heute ausgestorben. In der Grönlandsee leben Meeressäuger wie die Ringelrobbe, die Bartrobbe, die Sattelrobbe, die Klappmütze, der Narwal oder der Weißwal. Unter den Vögeln fühlen sich vor allem der Eistaucher in der Arktis wohl. Der kleine Vogel taucht im Wasser gerne nach Fischen und hat wohl so seinen Namen bekommen. Zu den weiteren heimischen Vogelarten zählen die Weißwangengans, die Kurzschnabelgans, die Schneeeule und die Eiderente. Sie sehen also: Obwohl wir uns im Norden der Welt befinden, umgeben von Gletschern und Tundra, finden wir reiches Leben. Das ist die Magie der Arktis.

Eisbären

Doch über allem steht er: Natürlich sind im Nationalpark auch Eisbären heimisch. Die weißen Riesen gelten als das größte Landraubtier der Erde und fühlen sich in der Arktis an Land und im Wasser wohl. Ausgewachsene Eisbären werden bis zu 2,50 Meter lang und bringen bis zu 500 Kilogramm auf die Waage. Eisbären sind Allesfresser. Im Winter besteht ihre Nahrung vor allem aus Robben und Vögel, die sie vom Eis aus jagen. Eisbären halten keinen Winterschlaf und ziehen im Sommer ins Landesinnere, um sich dort von Pflanzen zu ernähren. Die großen Bären sind klassische Einzelgänger und durchstreifen die Arktis gerne ganz alleine. Ausnahmen bilden nur Mütter mit ihren Jungtieren.
Es gibt natürlich keine Garantie, dass Sie auf einer Expeditionsreise nach Ostgrönland einen Eisbären sehen – hier steht vor allem die Landschaft mit ihren atemberaubenden Gletschern im Vordergrund. Doch die Chance besteht natürlich. Lassen Sie sich dazu gerne von uns beraten.

Moschusochsen

Berühmt ist der Nationalpark vor allem für seine große Zahl von Moschusochsen – die werden Sie bei einer Expeditionskreuzfahrt mit Sicherheit sehen. Der Nationalpark Nordost-Grönland ist Heimat für eine große Anzahl an Moschusochsen. Man schätzt, dass zwischen 5.000 und 15.000 der Tiere im Park leben. Das ist über ein Drittel des weltweiten Bestands. Die männlichen Tiere werden bis zu 1,50 Meter groß, die weiblichen Tiere erreichen eine Größe von bis zu 1,40 Meter. Sie sind sehr resistent gegen Kälte, vertragen aber Feuchtigkeit nicht gut. Daher ist ihr Lebensraum vor allem die karge Tundra, in denen es wenig regnet und die Flusstäler, in denen sich im Sommer das Schmelzwasser der Gletscher sammelt. Zu den natürlichen Fressfeinden der Moschusochsen gehören in Grönland Wölfe und Eisbären. Innerhalb des Nationalparks dürfen Moschusochsen nicht durch den Menschen bejagt werden, außerhalb des Parks stehen sie nicht unter diesem Schutz.
Wir lieben Sie vor allem für ihr Fell, das ihnen ihr charakteristisches Äußeres gibt. Die Moschusochsen haben langes, bis zu den Füßen reichendes dunkelbraunes Haar. Sie sind daher so zottelig wie Vetter It aus der berühmten Addams Family. Unter dem äußeren Haar liegt noch eine zweite Fellschicht. Die äußeren Haare bilden die sog. Wachhaare, aber darunter liegt noch ein dichtes Unterfell. Moschusochsen sind vor allem für die Inuit wichtig, da sie aus dem Fell eine wunderbare schützende Kleidung weben können.

Stationen

Der Nationalpark ist ein vom Menschen kaum bewohntes Terrain. Mit dem Ort Ittoqqortoormiit befindet sich im Osten der wichtigste von Menschen bewohnte Ort im Park. Dort leben zwischen 300 und 400 Menschen. Daneben werden lediglich die verschiedenen Stationen temporär von Forschern oder Mitgliedern des Militärs bewohnt. Bei den Stationen handelt es sich um Wetterstationen und die Station der dänischen Sirius-Patrouille, die für die innere Sicherheit der Gegend zuständig ist. In Summe sind es allerdings nicht mehr als 30 Menschen, die im Nationalpark dauerhaft in den Stationen wohnen und hier ihrer Arbeit nachgehen. Die verschiedenen Stationen lauten Daneborg, Ella, Danmarkshavn, Station Nord, Mestersvig, Zackenberg und Summit Camp. Die Station Myggbukta, eine frühere Radiostation, wurde mittlerweile aufgegeben.

Geschichte

Der Nationalpark Nordost-Grönland wurde im Mai 1974 eingerichtet. Damals mit einer Fläche von etwa 700.00 Quadratkilometern. Im Jahr 1988 wurde der Nationalpark noch einmal um 272.000 Quadratkilometer erweitert, wodurch er seine jetzige Größe erlangte. Den Status als internationales Biosphärenreservat verlieh die Unesco dem Park im Jahr 1977.

Nordlichter

Zwischen Ende August und Anfang April zeigen sich die faszinierenden Nordlichter in Grönland. Am besten sieht man sie im tiefsten Winter. Dann kann man während der Nachtstunden die bunten und tanzenden Lichter beobachten, wie sie die arktische Nacht in ein bizarres Farbenspiel wie aus einer anderen Welt tauchen. Nordlichter oder Polarlichter entstehen, wenn die Elektronen des Sonnenwindes auf Moleküle aus der Atmosphäre stoßen. Dann kommt es zu einem Austausch der Energie, wobei die aufgeladenen Moleküle anfangen zu leuchten.

Aktivitäten

Im Nationalpark sind verschiedene Aktivitäten denkbar. Vom Strand aus kann man sich mit Kajak auf den Weg durch die Grönlandsee machen. Dabei kommen äußerst stabile Kajaks zum Einsatz, um nicht zu kentern. Ebenso sind Wanderungen über die Gletscher oder durch die Tundra möglich, um die einzigartige Welt der Arktis zu entdecken. Um all das brauchen Sie sich aber bei einer Expeditionsreise in dieses Gebiet nicht aktiv zu kümmern. Die erfahrenen Guides werden für Sie ein tolles Programm zusammenstellen.

Lassen Sie sich gerne von uns beraten – wir planen mit Ihnen Ihre perfekte Expeditionsreise nach Grönland. Das Team von Eisexpeditionen.de freut sich auf Ihren Anruf.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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