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Kristina Hillemann, Gründerin von Eisexpeditionen.de, ist nicht nur eine passionierte Expertin für Expeditionskreuzfahrten in die Polarregionen, sondern auch ein großer Katzenfan. Ihre drei Norwegischen Waldkatzen begleiten sie durch den Alltag und haben eine besondere Verbindung zur Kälte – eine passende Kombination für eine Geschichte, die Tierliebe und Polarabenteuer auf einzigartige Weise verbindet. Denn wussten Sie, dass eine Katze an einer der berühmtesten Antarktis-Expeditionen aller Zeiten teilnahm?
Mrs Chippy, die Schiffskatze von Sir Ernest Shackletons berühmter Endurance-Expedition (1914–1917), ist eine der außergewöhnlichsten tierischen Gefährten der Polargeschichte. Sie begleitete die Crew auf ihrer waghalsigen Reise in die Antarktis, wurde zum Liebling der Mannschaft und hinterließ trotz ihres tragischen Schicksals eine bleibende Erinnerung.
Mrs Chippy war die Hauskatze des Tischlers Harry McNish, der als Zimmermann an Bord der Endurance für Reparaturen und den Ausbau des Schiffes verantwortlich war. Anders als der Name vermuten lässt, war Mrs Chippy kein weibliches Tier, sondern ein imposanter, getigerter Kater. Der Name entstand, weil McNish anfangs dachte, es sei eine weibliche Katze – und als sich das Missverständnis klärte, hatte sich der Name bereits in der Crew etabliert.
Die Endurance-Expedition unter der Leitung von Sir Ernest Shackleton hatte ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollte als erste Mannschaft die Antarktis durchqueren. Doch das Schicksal meinte es anders. Kurz nach ihrer Ankunft im Weddellmeer geriet die Endurance in schweres Packeis und wurde schließlich zerdrückt. Doch bevor dieses Unglück eintrat, wurde Mrs Chippy ein fester Bestandteil des Bordlebens.
Obwohl Katzen an Bord von Schiffen keine Seltenheit waren – sie halfen, Nagetiere fernzuhalten –, war Mrs Chippy weit mehr als nur ein Mäusejäger. Die Crew liebte den Kater für seine außergewöhnliche Intelligenz und sein selbstbewusstes Wesen. Er erkundete mutig das gesamte Schiff, konnte selbst bei rauer See mühelos auf schmalen Relings balancieren und hatte eine Vorliebe dafür, sich an den wärmsten Plätzen des Schiffes zusammenzurollen.
Selbst Shackleton bemerkte die besondere Bindung zwischen dem Tier und der Mannschaft. In den Tagebüchern der Crew wird Mrs Chippy immer wieder erwähnt – sei es als neugieriger Beobachter der Schiffsarbeiten oder als treuer Begleiter von McNish.
Besonders beeindruckend war das Vertrauen, das die Katze in ihre Umgebung hatte. Selbst als die Endurance im Eis festsaß und das Holz unter der enormen Belastung begann zu knarren, blieb Mrs Chippy ruhig und an der Seite ihrer Menschen.
Als die Endurance schließlich dem Eisdruck nicht mehr standhielt und aufgeben werden musste, stand die Crew vor einer dramatischen Entscheidung: Alles Überflüssige musste zurückgelassen werden, um das Überleben der Mannschaft zu sichern. Dazu gehörten auch die Schlittenhunde und leider auch Mrs Chippy.
Shackleton, der für seine Führungsqualitäten bekannt war, musste eine schwere Wahl treffen. Er wusste, dass sie eine monatelange Tortur durch das Eis vor sich hatten, ohne Nahrung und Versorgung für die Tiere. Am 29. Oktober 1915 ließ er daher die Hunde und Mrs Chippy erschießen, um ihnen unnötiges Leiden zu ersparen. Besonders für Harry McNish war dies ein schwerer Verlust – er hatte seine Katze geliebt und konnte Shackleton diese Entscheidung nie verzeihen.
McNish, der als einer der fähigsten Männer der Expedition galt, zeigte später bemerkenswerten Einfallsreichtum. Er baute aus den Überresten der Endurance ein provisorisches Boot, das Shackleton und einige Männer nach Südgeorgien brachte – eine Leistung, die schließlich zur Rettung der gesamten Crew führte.
Trotz seiner Verdienste wurde McNish später nicht mit der Polar Medal geehrt, die Shackleton an andere Crewmitglieder verlieh. Einige Historiker vermuten, dass dies auch daran lag, dass McNish sich gegen Shackleton aufgelehnt hatte – nicht zuletzt wegen der Entscheidung, Mrs Chippy zu töten.
Erst Jahrzehnte später erhielt McNish eine späte Ehrung: Auf seinem Grab in Wellington, Neuseeland, wurde eine kleine Bronzestatue von Mrs Chippy aufgestellt, die ihn symbolisch für immer begleitet.
Mrs Chippy war nicht die einzige Katze, die an einer Expedition in die Polarregionen teilnahm. Viele Schiffe, die in die Arktis oder Antarktis fuhren, hatten Katzen an Bord – sie waren geschätzte Gefährten und nützliche Mäusefänger. Doch kaum eine von ihnen wurde so berühmt wie Mrs Chippy.
Die Geschichte von Mrs Chippy zeigt, wie eng Mensch und Tier auch unter den extremsten Bedingungen miteinander verbunden sind. Die Bindung zwischen McNish und seiner Katze war beispielhaft für die Loyalität und Kameradschaft, die in Extremsituationen oft entstehen.
Heute können Reisende auf Expeditionskreuzfahrten in die Antarktis die Orte besuchen, die Shackleton und seine Crew durchquerten. Viele Routen führen entlang der legendären Route der Endurance, und auf Südgeorgien, wo Shackleton begraben liegt, können Besucher sein Grab besichtigen.
Obwohl Mrs Chippy nicht die Reise nach Südgeorgien überlebte, bleibt ihre Geschichte bis heute ein faszinierendes Kapitel der Antarktis-Expeditionen. Auf den modernen Expeditionsschiffen gibt es zwar keine Schiffskatzen mehr, doch die Erinnerung an sie lebt weiter – in Büchern, Erzählungen und in der Begeisterung derjenigen, die die eisigen Weiten der Antarktis bereisen.
Mrs Chippy mag eine kleine Katze gewesen sein, doch ihre Geschichte ist eine der großen Erzählungen der Polarforschung. Ihr Mut, ihre Anpassungsfähigkeit und die Liebe ihrer Crew zeigen, dass selbst in der unwirtlichsten Umgebung die Beziehung zwischen Mensch und Tier eine bedeutende Rolle spielt.
Wenn Sie die antarktischen Gewässer bereisen und die Spuren von Shackleton entdecken, denken Sie vielleicht an Mrs Chippy – den kleinen Passagier der Endurance, dessen Geschichte bis heute berührt.
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