Um in der Arktis und der kargen Tundra überleben zu können, müssen Moschusoachsen perfekt auf die Bedingungen ihrer Lebenswelt ausgerichtet sein. Nach Tausenden von Jahren, die diese Art nun schon in den polaren Regionen lebt, ist das natürlich der Fall. Das Markenzeichen der Moschusochsen ist selbstverständlich ihr Fell, es gibt den Tieren nicht nur ihr charakteristisches Aussehen (das wir alle mindestens von Fotos kennen), sondern sichert auch ihr Überleben. Zwei Schichten von Haaren sind zu unterscheiden.
Da ist zunächst das äußere, lange, dunkelbraune Haar, das fast bis zu den Füßen reicht und die Tiere so zottelig wie Vetter It aus der Addams Family aussehen lässt. Dieses Haar bedeckt sogar den kurzen Schwanz und bis auf wenige Zentimeter auch die Ohren. Aber wussten Sie, dass darunter noch eine zweite Fellschicht liegt? Die äußeren Haare bilden die sog. Wachhaare, aber darunter liegt das dicke Unterfell, das sehr viel kürzer ist. Es ist wie dicke Unterwolle, die im arktischen Winter eine weitere Isolierung schafft, damit die Tiere die sehr kalten Jahreszeiten überstehen können. Diese dicke Wolle wird auch Qiviut genannt und wird im Sommer durch die Tiere gewonnen. Aus dieser Wolle wird dann durch geschickte Menschen (wie insbesondere die Inuit) ein feines Garn gewoben, das ähnlich wie Kaschmir oder Guanako sehr edel und selten ist. Ein halbes Kilo dieser zu einem 40-Faser-Faden gesponnenen Wolle ergibt genug Garn, um sich über 40 km auszudehnen – und manche der ausgewachsenen Tiere können bis zu 2 Kilo Wolle im Sommer abwarten. Wenn Sie also die Gelegenheit haben in Grönland oder in Kanada eine Mütze oder evtl. einen Schal aus Moschusochsenwolle zu kaufen, sollte Sie diese nutzen. Sie finden keine bessere Qualität.
Dank dieser feinen Fellgestaltung und der dicken Unterwolle können Moschusochsen auch Kälteeinbrüche mit bis zu -50 Grad Celsius überleben – Menschen würden selbst dick eingepackt dann hart kämpfen müssen, um noch überleben zu können.