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Kurilen – Inseln der Extreme

Die Kurilen – nur wenige Reisende bekommen sie je zu sehen. Diese arktische Region zeichnet eine unberührte Natur der Extreme aus. Entdecker treffen auf Seelöwen und Polarfüchse in einem von Schnee und Vulkanen bedeckten Land. Expedition pur. Begeben wir uns auf eine spannende Reise in diesem Blogbeitrag.

Lage

Die Kurilen bilden ein Inselarchipel von 56 Inseln. Sie umfassen ein Gebiet von über 750 Meilen von der Südspitze der Halbinsel Kamtschatka bis zur nördlichen Ecke der Insel Hokaido (Japan). Die Inseln trennen das Ochotskische Meer vom Pazifischen Ozean. Auf diese Weise erstrecken sich die 56 Inseln über 15.600 Quadratkilometer.

Ring des Feuers

Die Kurilen sind trotz der arktischen Lage auch ein Land des Feuers. Denn die Kurilen sind Teil eines Gürtels geologischer Instabilität, der den Pazifik umkreist. Er wird auch der „Ring des Feuers“ genannt. Die Kurilen sind daher geprägt durch über 100 faszinierend geformte Vulkane. 35 von ihnen sind noch aktiv. Angst müssen Sie vor Ihnen auf einem Expeditionsschiff selbstverständlich nicht haben. Sie können sich vielmehr auf fantastische Ausblicke freuen. Die Fotografen unter Ihnen werden die Kamera kaum zur Seite legen wollen.

Den jüngsten Ausbruch eines Vulkans gab es 2019 auf der winzigen Vulkaninsel Raikoke. Großartige Fotoaufnahmen werden Sie an den Küsten der meisten Inseln machen können. Aber besonders schön sind die Vulkane der Insel Simushir. Grüne Wälder sind auf dieser Insel gesäumt von vier eindrucksvollen Vulkankratern. Für uns von Eisexpeditionen.de wirkt diese Kulisse wie aus einem Fantasyfilm, wie etwa „Herr der Ringe“. Der höchste Vulkan der Region ist auf der Insel Atlasov – ein Vulkan mit herrlicher Kegelform.

Wer Island schon einmal besucht hat, weiß auch einen anderen Vorteil der Kurilen als Vulkangebiet zu schätzen: Die heißen Quellen. Stellen Sie sich vor, wie Sie bei einer Anlandung in dem kühlen Klima auf eine warme Quelle treffen, in der Sie vielleicht sogar ihre nackten Füße eintauchen können.

Klima

Das Klima der Inseln ist arktisch geprägt. Wir erleben lange, sehr kalte Winter. Die Sommer sind perfekt für eine Expeditionsreise gemacht: Kühl und neblig, auch mit Niederschlag in Form von Regen oder häufig Schnee. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei fast 1.000mm. Schnee fällt im Zeitraum vom September bis Juni – kein Wunder angesichts der Nähe zum Nordpol.

Vegetation

Wegen der arktischen Lage sind die Inseln häufig von Schnee bedeckt, insbesondere in den Wintermonaten. Wer sich die Kurilen indes nur als wenig einladenden, kargen Ort der Steine und des Eises vorstellt, wird überrascht sein. Manche der südlichen Inseln, wie etwa Kumashir, sind insbesondere in den Sommermonaten grüne Paradise. Auf ihnen finden wir Nadel- und Laubwälder, selbst Bambus ist auf manchen Inseln heimisch. Die vulkanische Wärme lässt die Vegetation trotz der bitteren Winterkälte gedeihen.

Spannend ist vor allem Kumashir. Dort gibt es einen einzigartigen Hot Beach – ein Teil der Pazifikküste mit heißem Sand. Dieser Sand glüht förmlich – denn von unten strömt vulkanische Hitze entgegen. Bei einer Anlandung ist es hier sogar möglich, direkt auf dem Sand Eier zu kochen. Dort, wo wir nicht die grüne, vulkanisch bedingte Vegetation finden, ist die Natur durch die arktische Tundra geprägt. Auch sie bietet gute Lebensbedingungen, insbesondere für die Polarfüchse, Wiesel und verschiedene Vogelarten.

Fischreichtum

Die Gewässer um die Kurilen sind ein wahres Paradies für Fischfreunde. Es ist daher kein Wunder dass die Region trotz ihrer nordischen Lage vollen Lebens ist. Viele Tiere ernähren sich auch von Meeresfrüchten, wie Krabben, Shrimps oder Jakobsmuscheln. Aber auch Tintenfische finden wir hier zahlreich. Die Seelöwen und Braunbären, die hier heimisch sind, ernähren sich vor allem von dem schmackhaften Lachs der Region.

Vogelparadies

Kühles Klima, viele zerklüftete Küsten, fischreiche Gewässer. Vogelfreunde wissen, was das bedeutet: Die Kurilen sind ein Paradies für unsere gefiederten Freunde. Viele Zugvögel nutzen die Kurilen als einen Zwischenstopp auf ihren langen Routen. Zu den Seevögeln, die wir hier finden, gehören Papageientaucher, Kormorane, Eissturmvögel, arktische Seetaucher und auch viele Falken. Besonders schön sind auch die wunderbaren Seeadler, die um die Inseln herum Lachse fangen. Für die Seevögel ist diese Region ein wahres Paradies: Perfekte Lebensbedingungen durch fischreiche Gewässer, viele Ecken, an denen sie nisten können und wenige Feinde.

Wir lieben vor allem den Papageientaucher. Er wird wegen seiner leuchtend bunten Gesichtszüge von vielen Menschen sehr geschätzt. Häufig wird er auch als „Clown des Meeres“ bezeichnet. Die Tiere haben schwarze und weiße Federn, sie werden in der Regel etwa 30 bis max. 50cm groß. Die äußere Hülle ihres Schnabels weist eine Kombination von Farben wie Blau, Gelb, Rot und Orange auf. Sie haben schwarze und rote Markierungen um die Augen herum. Das macht sie so farbenfroh.

Wildtiere

Aber nicht nur Vogelfreunde kommen auf ihre Kosten. Auch andere Wildtiere können unser Herz erwärmen. Braunbären leben in dieser Region. Polarfüchse sind sehr häufig zu sehen. Und dann sind da natürlich noch Tausende von Robben und Seeotter, die sich an den Küsten und auf den Inseln tummeln.

In den Gewässern um die Inseln finden wir die mächtigen Orcas, die hier auf ihren Reisen in die tiefe Arktis vorbeiziehen. Besonders schön sind schließlich die riesigen Seelöwen, die die Kurilen ihre Heimat nennen. Es ist ein wunderbarer Anblick, eine Kolonie dieser Tiere vom Schiff aus oder sogar bei einer Anlandung mit gebührendem Abstand beobachten zu können.

Menschen

Wegen der Lage darf es niemanden von uns verwundern: Die Kurilen sind größtenteils unbewohnt. Aber eben nicht ganz: Es gibt hier ein indigenes Volk, das noch immer auf einigen Inseln lebt. Das Volk wird als Ainu bezeichnet. Die Ainu sind Inuit auf den ersten Blick nicht unähnlich, sind sie doch auch Sammler und Jäger, die perfekt an ihre Natur angepasst sind. Aber die Ainu dürfen dennoch nicht mit den Inuit verwechselt werden. Sie haben ihre eigene Kultur, ihre eigene Sprache und Bräuche, die sich von denen der Inuit stark unterscheiden.

Auf Bildern wird uns vor allem auffallen das viele von ihnen Gesichtstätowierungen haben. Diese sind eng mit ihrem Glauben verbunden. Ebenso haben sie eine besondere Beziehung zu den auch in dieser Region vorkommenden Braunbären. Menschen und Bären lebten in der Geschichte der Ainu in Harmonie. Junge Bären sollen sogar einst von den Menschen aufgezogen worden seien. Darüber erzählen auch Legenden und Musikstücke der Ainu. Einige spielen noch heute ein einzigartiges Musikinstrument der Ainu, die Mukkuri. Auf Ihrer Expeditionsreise um die Kurilen lernen Sie diese spannende Kultur kennen, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist.

Geschichte

Die Geschichte der Kurilen ist wechselhaft. Die Niederländer gelangten 1643 zu den Inseln und trafen auf die Ainu. 1697 folgte eine russische Expedition. Die russischen Expeditionen setzten sich im 18. Jahrhundert fort.

Wegen der Nähe der östlichen Kurilen zu Japan entbrannte bald ein politischer Konflikt zwischen dem Zarenreich und dem Kaiserreich. Ein erster Vertrag von 1855 teilte die Inseln zwischen beiden Reichen auf. Er regelte allerdings auch, dass die Insel Sacharlin sowohl von Japanern wie von Russen besiedelt werden durfte. Das erwies sich als keine gute Idee: Dadurch entstand zwischen beiden Mächten ein Dauerkonflikt. Es folgte ein weiterer Vertrag aus 1875. Der Konflikt konnte jedoch nie gelöst werden.

Im Zweiten Weltkrieg schließlich besetzten die Russen auch die allein von Japanern besiedelten Inseln und annektierten sie. Die Kämpfe fanden am Ende des Krieges statt. Stalin wollte die Gebiete, die noch zu Japan gehören, unbedingt. Er sah Japan als geschwächt an, das Kaiserreich war wegen des Krieges mit Amerika am Rande der Kapitulation. Die Schlachten auf den Kurilen waren grausam, viele Russen und Japaner fanden den Tod. Aber die damals mächtige Sowjetunion setzte sich durch und besetzte auch die japanischen Inseln. Damals lebten dort wohl über 17.000 Japaner, die gewaltsam von den Inseln gedrängt werden mussten. Die Sowjetunion beanspruchte alle Inseln für sich.

Bis heute stellen die Kurilen einen heftigen Streitpunkt zwischen Russland und Japan dar. Japan fordert noch immer, auch unter Berufung auf die Verträge von 1855 und 1875, die Rückgabe von vier Inseln. Sie sollen aus seiner Sicht nicht zu dem russisch beanspruchten Kurilen-Archipel gehören. Russland verweigert die Rückgabe.

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Unabhängig, wem die Inseln nun gehören, die Kurilen sind ein wunderbarer Ort für eine Expeditionsreise. Wollen Sie diese entlegenen Schönheiten vulkanischen Ursprungs erkunden? Dann sprechen Sie uns an. Wir planen gemeinsam mit Ihnen die perfekte Expeditionsreise in diese wunderbare Region. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!