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Feuer und Eis – Vulkanausbruch (Fagradalsfjall) 2022 auf Island

Stellen Sie sich vor, Sie landen am Flughafen Frankfurt. Sie holen Ihren Koffer und steigen in Ihr Auto, fahren nach Hause, dabei fahren Sie in weniger als 20km Entfernung an einem Feuer speienden Vulkan vorbei. Gut, dieses Szenario gibt es natürlich in Hessen nicht. Aber auf Island ist das der Fall – dort ist ein Vulkan ausgebrochen – nur 15km vom Flughafen entfernt. Feuer und Eis, das macht die Faszination von Island aus. Begeben wir uns auf eine vulkanische Reise im heutigen Blogbeitrag.

Der Vulkan

Der Vulkan des Berges Fagradalsfjall ist am 3. August 2022 ausgebrochen. Damit war gerechnet worden, weil bereits zuvor eine verstärkte Erdbebenaktivität in der Region aufgezeichnet wurde. Solche Erdbeben können Vorboten eines Vulkanausbruchs sein – und so war es auch dieses Mal.

Der Berg ist ein Teil der vulkanischen Reykjanes-Halbinsel, die für alle Vulkan-Fans ein magischer Anziehungspunkt ist. Denn Vulkanausbrüche und zugehörige Erdbeben sind hier häufig. Wenn wir uns dann wieder vergegenwärtigen, dass sich das Ganze in gerade mal 25km Entfernung von der Hauptstadt Reykjavik abspielt, ist das ein beeindruckender Gedanke. Dieser wird nur noch beeindruckender, wenn wir uns klarmachen, dass der internationale Flughafen gerade mal 15km entfernt ist – also eine kurze Radtour beziehungsweise eine noch kürzere Autofahrt entfernt.

Schon 2021 hatte der Vulkan für fantastische Bilder gesorgt, da er bereits damals für sechs Monate Feuer gespuckt hatte. Die beeindruckenden Bilder der strömenden Lava gingen um die Welt. So ist es auch dieses Mal. Wir hier bei Eisexpeditionen.de geraten immer noch ins Schwärmen und Träumen, wenn wir an 2021 denken. Damals gab es Lavafontänen aus einer riesigen, bis zu 750m langen Lavaspalte. Die Menschen standen in sicherer Entfernung und beobachteten das Schauspiel. Eine ganze Reihe unserer Kunden hatten damals das Glück, sich auf einer Expeditionstour nach Island zu befinden – genau zur richtigen Zeit. Einige haben vor Glück oder Staunen geweint, berichteten sie, alle haben den Anblick nie vergessen und fantastische Fotos von dem Ausbruch gemacht. So wird es hoffentlich auch dieses Mal für unsere Kunden, die sich gerade dort befinden. Einen Livestream direkt vor Ort finden Sie hier.

Keine Gefahr

Eine Gefahr für Menschen besteht nicht. Die Lava strömt in Regionen, in der sich keine kritischen Infrastrukturen finden. Touristen und Einheimische müssen das Gebiet meiden, können es aber von gesicherten Plätzen auch aus nächster Nähe beobachten. Ein einmaliges Schauspiel.

Manche Menschen haben Angst, wenn sie an Vulkanausbrüche auf Island denken. Denn 2010 war der berühmte eisbedeckte Vulkan Eyjafjallajokull ausgebrochen. Dieser hatte eine riesige Aschewolke aufgewirbelt, die nach Europa zog. 10.000 Flüge weltweit wurden gestoppt – so mancher Kunde erzählt uns, wo sie oder er damals gestrandet waren auf einer Reise. Das wird – wie schon im letzten Jahr – bei diesem Ausbruch zum Glück nicht geschehen.

Faszination Island

Island ist und bleibt ein unglaublicher Ort. Der Vulkanausbruch ist nur eine Facette der vielen Attraktionen dieser Destination. Es ist die geographische Lage Islands, die die vulkanischen Aktivitäten begünstigt. Die Insel liegt in der Mitte des Mittelatlantischen Rückens, der ein wesentlicher Bestandteil des globalen mittelozeanischen Rückensystems ist. Stellen Sie ihn sich als einen 40.000 km langem Riss im Meeresboden vor, der durch die Trennung der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte entstanden ist. Damit gehört der westliche Teil Islands zur nordamerikanischen Platte und der östliche Teil zur eurasischen Platte. Diese bewegen sich in unterschiedliche Richtungen und stoßen an anderen Stellen aufeinander – und dadurch entstehen die vulkanischen Aktivitäten.

Auf Island gibt es sehr viele Vulkane. Forscher zählen über hundert, von denen aber nach wissenschaftlicher Betrachtung nur 32 als aktiv gezählt werden (dazu muss ein Vulkan in den letzten 10.00 Jahren mindestens einmal ausgebrochen sein).

Vulkan Katalog

Es gibt einen offiziellen Katalog der isländischen Vulkane, den jeder über das Internet einsehen kann. Hier werden alle 32 aktiven Vulkansysteme der Insel gelistet und gezeigt, ob sie ausgebrochen sind. Im Schnitt gibt es alle vier Jahre auf Island einen Vulkanausbruch.

Wir stellen uns hierbei als Festlandeuropäer oft unbefangen vor, dass ein „Vulkanausbruch“ nur eine kurze Zeit dauert. Aber oftmals können solche Ausbrüche Monate oder sogar Jahre dauern, in denen Lava an die Oberfläche strömt oder sogar in Fontänen hochgeschossen wird. Aber nicht nur die Dauer, auch die Art der Eruptionen ist sehr unterschiedlich. Manche Ausbrüche sind klein und sehr begrenzt. Dann tritt Lava nur in kleinen Mengen und ohne großen Krach aus Spalten aus. Aber es gibt auch die weltbekannten explosionsartigen Eruptionen, insbesondere bei den Vulkanen, die mit Eis bedeckt sind. Die schwarzen Aschenwolken, die dabei entstehen können, beruhen gerade auf dem Aufeinandertreffen von Feuer und Eis. Sie müssen sich vorstellen: 1.200 °C heißes Basaltmagma trifft auf kaltes Eis. Dann explodiert es, und Asche wird mit großem Druck hoch in die Luft geschleudert.

Forscher haben berechnet, dass etwa ein Drittel der gesamten Lava, die seit dem 10. Jahrhundert an die Erdoberfläche getreten ist, sich auf Island befindet. Die Zahl wird wohl noch höher, wenn unterirdische Eruptionen berücksichtigt werden, denn rund um Island brechen die Vulkane häufig auch unter Wasser aus. Solche Eruptionen unter Wasser sind weder in Stärke noch in der geologischen Bedeutung zu unterschätzen. 1963 ereignete sich beispielsweise ein heftiger Ausbruch auf dem sogenannten Reykjanes-Rücken. Es drang so viel Lava bis 1967 nach oben, dass eine neue Insel entstand: die Surtsey. Die Insel hatte während der Eruption eine Fläche von rund 2,8 Quadratkilometern, aber das unerbittliche Wasser trug einen erheblichen Teil ab. Heute hat die unbewohnte Insel noch eine Fläche von 1,5 Quadratkilometern.

Hekla und Katla

Welches ist der bekannteste Vulkan? Das ist der Berg Hekla. Aufzeichnungen der Wikinger beweisen, dass er 1104 das erste Mal ausgebrochen ist, als Menschen hier lebten und den Ausbruch festhielten – also vor knapp 1.000 Jahren. Seitdem gab es 18 Ausbrüche dieses mächtigen Vulkans, zuletzt im Jahr 2000. Weitere wichtige Vulkane: der Grímsvötn, die Katla, die Askja und die Krafla. Katla ist übrigens auch der Name der Katze der Gründerin von Eisexpeditionen.de – einer norwegischen Waldkatze, die tatsächlich auch ein kleiner Vulkan sein kann. Kein Vulkan ist übrigens, seitdem Menschen hierüber Aufzeichnungen führen, häufiger auf Island ausgebrochen als Katla (etwa 20 Mal).

Island hat aber auch neben den Vulkanen viel zu bieten – doch sie sind eine besondere Attraktion. Planen Sie mit uns Ihre perfekte Island-Expedition, um diese wunderschöne und magische Insel zu erkunden. Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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