Als die ersten Wikinger vor Erik dem Roten die neue Insel entdeckt hatten, ohne dass sie sie erkundeten, hatten sie sie Cronland getauft. Als Erik der Rote mit seinen Männern die Ostküste dieser neuen Insel erreichte, fand er den Namen nicht mehr passend. Für ihn war es ein Land des Grünen, und so taufte er die neue Heimat Grünland. Daraus ist der heutige Name Grönland entstanden. Der Name geht also tatsächlich auf Erik den Roten zurück – jedenfalls, wenn wir den Überlieferungen Glauben schenken wollen.
Erik und seine Männer landeten nun an der Ostküste Grönlands an. Den Namen Grünland wählte er auch, da er hoffte, dass auf diese Weise mehr Menschen ihm zukünftig folgen würden. Hier an der Ostküste sollten die Wikinger unter Eriks Führung überwintern. Welchen Namen sollte dieser erste Ort tragen? Natürlich Eriksey, was übersetzt so viel bedeutete wie „Eriks Insel“. Der erste Winter war hart, aber die Männer fanden Gefallen an ihrer neuen Heimat. Im Frühjahr, als das bessere Wetter einsetzte und der Schnee wieder verschwand, zogen sie ins Landesinnere, genauer zu einem neuen Fjord. Welcher Name dieser Fjord tragen sollte? Natürlich „Eriksfjord.“ Von hier aus begannen die Männer nun ihre Erkundungen des Landesinneren, und sie zogen über weite Teile Grönlands. Dabei gaben sie dann auch ihren Entdeckungen Namen, es sollte dabei niemanden überraschen, dass die meisten Namen mit „Erik“ begannen.
Es begann wohl eine glückliche Zeit für die Wikinger. Grünland war für sie ein Glücksfall: das Klima ähnelte jedenfalls dort, wo sie sich aufhielten, sehr Island, sodass die Männer die neuen Gefilde bald als Heimat empfanden. Sie betrieben Ackerbau und Jagd neben den Erkundungen. Erik und seine Leute unternahmen viele Erkundungen, immer wieder stießen sie weiter in das Landesinnere und wurden so zu den ersten europäischen Siedlern auf Grünland. Die Schönheit und Unberührtheit der Welt faszinierten Erik. Hier wollte er heimisch werden.
Dann kann das Jahr 985 n. Chr. Erik war für drei Jahre verbannt worden, diese Zeit war nun abgelaufen. Er entschloss sich, nach Island zurückzukehren. So segelte er dann mit seinen Männern zurück über den Atlantik nach Island, um von seinen Entdeckungen zu berichten. Forscher gehen heute davon aus, dass Erik der Rote mehr als 6000 Seemeilen zurück gelegt haben muss in seiner Zeit, was für damalige Verhältnisse eine unglaubliche Leistung war und vielleicht die größte Seefahrerleistung des Mittelalters, jedenfalls bis das Zeitalter der Entdecker begann.