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Der Nationalpark Torres del Paine – der wilde Süden Chiles

Ganz im Süden Chiles befindet sich der Nationalpark Torres del Paine in der Cordillera del Paine. Der Park zieht Besucher aus der ganzen Welt magisch an und ist auch ein beliebtes Ziel für Reisende einer Expeditionskreuzfahrt. Zeit, dieser wunderbaren Region heute einen Blogbeitrag zu widmen.

Lage

Der Nationalpark Torres del Paine bedeutet Natur pur. Er liegt am südlichsten Zipfel Chiles in Patagonien in direkter Nähe zur argentinischen Grenze. Die nächste größere Stadt, Puerto Natales, ist rund 140 Kilometer entfernt. Sie ist über eine gut ausgebaute Straße zu erreichen. Am östlichen Rand des Parks befindet sich die Stadt Cerro Castillo, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde. Was den Naturraum betrifft, liegt der Park zwischen der Patagonischen Steppe und dem Magellanischen subpolaren Wald. Der Nationalpark grenzt im Norden an den argentinischen Nationalpark Los Glaciares. Im Westen begrenzt der Grey-Gletscher den Park. Er ist wohl der bekannteste Gletscher im Park und kalbt in den gleichnamigen, eisblauen Lago Grey. Im Süden befindet sich der Lago del Toro und im Osten der Lago Sarmiento de Gamboa.

Größe

Die Gesamtfläche des Nationalparks beträgt etwa 2.420 Quadratkilometer. Geprägt ist der Park von Bergen, die eine Höhe von nahezu 3.000 Metern erreichen, riesigen Gletschern, beeindruckenden Fjorden, weitläufige Sumpf- und Graslandschaften und großen Seen. Der höchste Berg im Nationalpark ist mit einer Höhe von 3.248 Metern der Cerro Paine Grande.

Wetter und Klima

Das Klima in Patagonien ist rau. Daran gibt es nichts zu beschönigen und für Ihre Expeditionskreuzfahrt an die chilenischen Fjorde und das ewige Eis Patagoniens heißt es: Warm einpacken und Zwiebellook. Das Wetter kann überwiegend als grau und windig bezeichnet werden. Gerade der Pazifikwind mit seinen peitschenden Böen wird oft als unangenehm empfunden, macht aber auch den Reiz Patagoniens aus. Das Wetter im Nationalpark Torres del Paine wechselt aufgrund des Windes sehr schnell und ist unberechenbar. Scheint in einem Moment noch die Sonne, peitscht Ihnen im nächsten Moment bereits eisiger Regen ins Gesicht. Im Sommer steigen die Temperaturen meist nicht höher, als um die 10 Grad. Im Winter müssen Sie mit Temperaturen um den Gefrierpunkt rechnen.

Torres del Paine

Die Torres del Paine sind zugleich Wahrzeichen und Namensgeber für den Park. Der Name stammt aus der Sprache der Tehuelche-Indianer und bedeutet übersetzt „Türme des blauen Himmels“. Dieser Name kann etwas verwirrend sein, denn der Himmel über Patagonien ist in den seltensten Fällen wirklich blau. Meist herrscht ein trübes und windiges Grau vor. Bei den Bergen handelt es sich um drei Granitberge, die wie Nadeln aus dem Boden aufragen. Ihre Höhe beträgt zwischen 2600 und 2850 Metern. Die Berge befinden sich im Zentrum des Nationalparks. Sie sind immer wieder Ziel für Ausnahmekletterer und Expeditionen, die den Gipfel erreichen wollen. Wenn jedoch der Himmel blau ist und die Sonne scheint, gibt es kaum einen schöneren Anblick.

Grey Gletscher & Lago Grey

Es sind die Gletscher, die uns faszinieren, die wir als Team von Eisexpeditionen.de lieben. Stellen Sie sich vor, wie es ist, wenn Sie während Ihrer Expeditionskreuzfahrt durch die chilenischen Fjorde fahren und auf einem Ausflug in einem der schönsten Nationalparks der Welt die Natur und die Schönheit der Landschaft genießen: Tiefblaues Eis empfängt den Besucher am Grey Gletscher, der an seinem Ende in den Lago Grey mündet. Dort befinden sich einige der beeindruckendsten chilenischen Fjorde, die Ihnen ein Staunen ins Herz zaubern. Die Eiswelt des Gletschers ist faszinierend und kann auf einem – auch von unseren Partnerreedereien organisierten – Ausflug erkundet werden. Dabei lässt sich aber nur ein kleiner Teil des Gletschers erkunden, denn bei einer Vermessung im Jahr 1996 betrug die Gesamtlänge des Gletschers 28 Kilometer und die Gesamtfläche 270 Quadratkilometer.

Es ist einfach ein unglaublicher Anblick, diese wunderbare Eislandschaft zu erkunden. Vergessen Sie dabei aber nicht Ihre Kamera, denn die Bilder, die Sie hier machen können, werden Sie ein Leben lang immer wieder gerne ansehen.

Entstehung

Die letzte Eiszeit im südlichen Chile dürfte vor rund 14.000 Jahren geendet haben. Die riesigen Gletscher, die sich während der Eiszeit gebildet haben, ziehen sich seitdem stetig zurück und bieten heute einen Lebensraum für viele Tiere. Der Nationalpark selbst wurde im Jahr 1959 gegründet und im Jahr 1978 durch die UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Leider ist der Park immer wieder durch Brände bedroht. Alleine in den letzten Jahren wurden knapp 30.000 Hektar Wald durch das Feuer zerstört.

Pflanzenwelt

Aufgrund der Größe und der Vielfalt der Landschaftsform ist der Nationalpark Torres del Paine Heimat für viele Pflanzenarten, die kontrastreicher nicht sein könnten. In den Wäldern finden sich vor allem Zypressen, Lenga-Südbuche Olivillo-Bäume und Magellan-Südbuchen. Viele von ihnen sind mit Flechten bewachsen. Ebenso finden die verschiedensten Blumen einen perfekten Lebensraum vor, darunter auch wild wachsende Orchideen in den buntesten Farben. In den wachstumsfreundlichen Sumpflandschaften findet man oft Pflanzen mit riesigen Blättern.

Tierwelt

Die Weite und Unberührtheit der Natur bietet ein Paradies für viele Tiere, die sich hier ungestört vom Menschen entfalten können. Hier können Sie ganz besondere Tiere erleben, die Sie nirgendwo sonst in dieser Fülle in unberührter Natur beobachten können.
Zu den größten Raubtieren im Park gehören die Pumas, die viertgrößte Katzenart der Welt. Außerdem ist der Nationalpark Heimat für Guanakos. Die Tiere gehören zur Familie der Kamele, sind aber mit einer Größe zwischen 1 und 1,20 Meter deutlich kleiner als ihre Verwandten. Guanakos sind meist in der Gruppe anzutreffen, da sie in Familienverbänden aus etwa 15 Tieren zusammenleben. Ebenfalls weit verbreitet sind die Darwin-Nandus. Das ist ein grauer bzw. grau-brauner Laufvogel, der sich in der steppenähnlichen Landschaft der Pampa sehr wohlfühlt. Trotz der Ähnlichkeit sind Nandus nicht mit den afrikanischen Straußenvögeln verwandt, sondern haben sich unabhängig von ihnen entwickelt. In der Luft erblicken Sie auf Ihrer Expeditionskreuzfahrt mit etwas Glück und Geduld einen Andenkondor. Daneben fühlen sich hier viele kleinere Vogelarten, wie der Schwarzzügelibis oder die pinkfarbenen Flamingos wohl, die sich gerne an den Lagunen tummeln.

Fossilien

Forscher stoßen im Nationalpark immer wieder auf Fossilien. Weltweit handelt es sich dabei um die bedeutendste Fundstelle für Meeresreptilien aus der Kreidezeit. So stießen Forscher vor nicht allzu langer Zeit im Jahr 2004 im Bereich des Tyndall-Gletschers auf die Reste des Skeletts eines Fischsauriers. Auch vollständige Skelette von Ichthyosauriern, die vor über 90 Millionen Jahren gelebt haben, wurden hier bereits gefunden. Forscher stießen bei mehreren Expeditionsreisen auf insgesamt 40 Skelette von erwachsenen Tieren, aber auch Jungtieren und Embryos. Daneben fanden Forscher Muscheln, Ammoniten und Knochenfische. Forscher haben im Eis auch die Überreste eines Mylodons gefunden. Dabei handelt es sich um ein Riesenfaultier aus der Eiszeit. Die Funde belegen, dass das Tier bis zu vier Meter lang war.
Wer also auf die Spuren der Dinosaurier gehen will, wird in dem Nationalpark viel Spaß haben. Hier kommt das Gefühl einer längst vergessenen Welt auf.

Aktivitäten

Der Nationalpark Torres del Paine ist unter Trekking-Freunden schon lange kein Geheimtipp mehr. Mit der richtigen Ausrüstung lässt sich der Park das ganze Jahr über bereisen, wobei die Hauptsaison in den Monaten von Oktober bis Ende April liegt. Dann herrscht in Patagonien Sommer. Zum Trekking laden zwei große Wanderwege ein: das W-Trekking und das O-Trekking. Beide starten in Puerto Natales und haben eine Länge von 100 bis 130 Kilometern. Daneben ist der Park Anziehungspunkt für Bergsteiger, Extremkletterer, Fotografen sowie Tier- und Pflanzenliebhaber. Auch Fliegenfischen, Segeln oder Kajak fahren ist im Nationalpark möglich.

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Gerne beraten wir Sie bei der Planung Ihrer perfekten Expeditionsreise, die sie auch in diesen schönsten Nationalpark Chiles führt. Sprechen Sie uns gerne an. Wir bei Eisexpeditionen.de freuen uns auf Ihren Anruf.

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