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Abenteuer 90° N – mit dem Eisbrecher zum Nordpol

Stellen Sie sich vor, Sie erreichen einen Punkt der Erde, den bisher nur ein ausgewählter Kreis von Reisenden jemals betreten hat. Ein Ort, an dem weniger Menschen gestanden haben als versucht haben, den Mount Everest zu besteigen und an dem es keine Zeitzone gibt – der geografische Nordpol.

Der heilige Gral

Auf 90° nördlicher Breite treffen alle Längengerade zusammen, mitten im arktischen Ozean. Egal, wohin Sie Ihre Blicke schweifen lassen, Sie blicken immer in Richtung Süden.
Die vor Ihnen liegende Eiswüste wird endlos erscheinen, das Farbenspiel aus glitzerndem Eis und der Mitternachtssonne wird Ihnen den Atem rauben. Unter Ihnen bis zu drei Meter dickes Eis und der bis zu 4.000 Meter tiefe arktische Ozean. Und in all der Stille ist nicht mehr zu hören als das Knacken des Eises.
In diesem „Once-in-a-Lifetime-Moment” werden Sie verstehen, warum der Nordpol auch als heiliger Gral der Polarforscher bezeichnet wird und seit Jahrhunderten Entdecker und Abenteurer gleichermaßen fasziniert.
Um diesen einzigartigen Ort, der rund 700 Kilometer vom Festland entfernt ist, zu erreichen, könnten Sie dem Abenteurer Alan Chambers nacheifern, der die erste erfolgreiche selbstständige britische Expedition von Canada zum Nordpol zu Fuß angeführt hat. Sie erreichten Ihr Ziel innerhalb von 70 Tagen und bei bis zu -65° C.
Eine erstaunliche Leistung – der Nordpol kann allerdings auch um einiges komfortabler und nicht weniger spannend erreicht werden. Beispielsweise mit dem leistungsstärksten, russischen Nukleareisbrecher „50 Years of Victory”.

Mit 75.000 PS durch das Packeis

Nukleareisbrecher werden von Kernreaktoren angetrieben. Der weltweit erste Atomeisbrecher „Lenin“ lief am 05. Dezember 1957 in der Sowjetunion vom Stapel. Er wurde hauptsächlich zum Freihalten der Nordostpassage, für Forschungszwecke sowie zum Transport von Gütern und zur Versorgung der Einwohner Nordsibiriens genutzt.
Am 17. August 1977 erreichte der erste Nukleareisbrecher weltweit den geografischen Nordpol – bis dato war dies nur mit U-Booten möglich. Dabei handelte es sich ebenfalls um ein russisches Modell der sog. „Arktika-Klasse“. Im Jahr 1990 wurden erstmals auch ausländische Touristen an Bord eines russischen Eisbrechers zum Nordpol gefahren. Aus dieser „Arktika-Klasse” stammt auch der zurzeit leistungsstärkste und modernste Atomeisbrecher „50 Years of Victory“. Die zwei Kernreaktoren an Bord leisten bis zu 75.000 PS, um sich durch das bis zu drei Meter tiefe Eis zu arbeiten und es unter dem Gewicht des Schiffes aufzuspalten. Ist die Eisstärke besonders groß, kann die Schiffsgeschwindigkeit aufgrund des Widerstands gegen Null gehen. In solchen Fällen ist ein (mehrfaches) Vor- und Zurücksetzen notwendig. In diesem Zusammenhang spricht man von „Boxen“.

Expedition der Extraklasse

Die Reise mit einem Eisbrecher zum nördlichsten Punkt der Welt ist keine Spazierfahrt, dafür bietet sie aber eine Menge Nervenkitzel und unvergleichbare sowie unvergessliche Erlebnisse.
An welchem Tag der Nordpol tatsächlich erreicht wird, hängt von den äußeren Umständen ab. Bei der Reise mit der „50 Years of Victory“, die in Murmansk (Russland) beginnt, ist es in der Regel der siebte Reisetag. Eine Garantie, dass das Reiseziel tatsächlich erreicht werden kann, gibt es nicht. Doch in den vergangenen Jahren war jede Reise erfolgreich.

Auf Ihrer Reise zum vielleicht magischsten Ort der Welt haben Sie mit Glück Gelegenheit Eisbären auf der Jagd nach Robben zu beobachten sowie eine unendlich weite und sich stets verändernde Eislandschaft zu erkunden. Für Hobbyfotografen bieten sich einzigartige und gleichermaßen herausfordernde Fotoobjekte. Das Expeditionsteam wird Sie rund um die Uhr über interessante Beobachtungen und beispielsweis Eisbärsichtungen informieren.

Setzt der Eisbrecher an, um sich seinen Weg durch das Eis zu bahnen, vibriert das gesamte Schiff. Reisende, die dies erlebt haben, beschreiben es mit dem Rütteln in einem Flugzeug bei Turbulenzen. Zu beobachten, wie das Eis vor dem Schiff unter den Eisbrecher gedrückt wird und das Eis um das Schiff herum wie eine Tafel Schokolade gebrochen wird, ist ein einmaliges Schauspiel.
Wie bei wenigen anderen Expeditionsschiffen ist die Brücke der „50 Years of Victory“ in der Regel für die Passagiere geöffnet. So können Sie jederzeit die Reise aus Sicht der Crewmitglieder erleben und eine Zeit das Treiben auf der Brücke beobachten, Kapitän und Crew-Mitgliedern zuhören und Fragen rund um die Reise und das Schiff stellen.

Der geographische Nordpol

Je näher Sie Ihrem Ziel kommen, desto mehr steigt auch die Spannung an Bord. Die Mitreisenden aus aller Welt versammeln sich, es wird Champagner ausgeschenkt, Musik gespielt und mithilfe von GPS Geräten auf das Erreichen des geografischen Nordpols hin gefiebert. Das Schiffshorn erklingt – Sie haben das Ziel erreicht! Tatsächlich wird das Schiff nur für einige Minuten am geografischen Nordpol verweilen, bis es durch die Bewegung des Eises fortbewegt wird. Das atemberaubende Gefühl, an diesem besonderen Ort gewesen zu sein, wird hingegen bleiben. Dies können Sie in vollen Zügen genießen und bis spät in die Nacht unter der Mitternachtssonne ausgelassen feiern!

Fesselnder Hubschrauberflug und eiskaltes Bad

Zusätzlich zu dem ohnehin abenteuerreichen Ausflug werden an Bord je nach Wetterbedingungen während der Reise auch fesselnde Hubschrauberflüge und Zodiacfahrten angeboten. Diese sind bereits im Reisepreis enthalten. Das Auskosten der langen Sommertage sowie der 24-Stunden Helligkeit ermöglichen jedem Passagier bis zu zwei Helikopterflüge, auf denen in Vogelperspektive der Eisbrecher bei seiner Arbeit beobachtet und der Anblick der Eiswüste genossen werden kann. Sie starten und landen, während sich das Schiff bewegt!
Für besonders mutige Reisende wird bei entsprechenden Eisverhältnissen nicht nur ein Eisgang, sondern auch ein Eisbad ermöglicht. Würden Sie sich dieser kleinen Gruppe von Menschen anschließen wollen und nur in Badekleidung und Sicherheitsgürtel in -1,5° C kaltes Wasser springen? Danach ist in jedem Fall der ideale Zeitpunkt gekommen, die Sauna an Bord auszuprobieren.

Franz-Josef-Land

Als weiteres Highlight umfasst die Reise mit der „50 Years of Victory“ auch einen Abstecher in die Inselwelt „Franz-Josef-Land“ auf 80° nördlicher Breite. Dieses selten besuchte Inselreich in der russischen Arktis fasziniert mit seinen geologischen Formationen, seinem Reichtum an arktischen Vögeln, zahlreichen Fjorden und zugefrorenen Meerengen.
Das Archipel war für Reisende lange Zeit nicht zugänglich, vom Eisbrecher geht es je nach Wetterverhältnissen mit den Zodiacs oder mit dem Helikopter auf Entdeckertour.
Wenn Sie Glück haben, können Sie auch hier Eisbären, Robben, Walrosse oder den seltenen Grönlandwal in ihrer natürlichen Umgebung antreffen und beobachten.
Auch an diese atemberaubende Landschaft mit ihren Gletschern, hoch aufragenden Vogelfelsen und historischen Stätten wie ehemalige Forschungsstationen werden Sie nach Ihrer Reise noch lange und gerne zurückdenken!

Haben wir Ihre Abenteuerlust geweckt? Sprechen Sie uns gerne an. Gemeinsam planen wir die perfekte Expedition zum Nordpol für Sie!

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!