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Zwei Millionen alte DNA in Grönland entdeckt: Ein Blick in die Vergangenheit

Wir bei Eidexpeditionen.de schwärmen auch deswegen von Reisen in polare Regionen, weil sie auch ein Blick in die Vergangenheit sind: In unberührte, nicht vom Menschen gestaltete Natur, die sich so über Jahrtausende entwickelte. So fühlen wir uns auch als Forscher auf den Reisen. Ein Fund von Wissenschaftlern zeigt nun wieder eindrucksvoll, wie viel uns Arktis und Antarktis über unsere Vergangenheit verraten können. Wissenschaftler haben am nördlichsten Punkt Grönlands die älteste DNA der Geschichte entdeckt, die zwei Millionen Jahre alt ist.

Der Fund

Es ist der nördlichste Punkt Grönlands. Hier, in der Kälte und der Herrlichkeit einer polaren Region, an der Mündung eines Fjords im Arktischen Ozean, dort fanden Wissenschaftler die älteste jemals ausgegrabene DNA der Welt.
Die Entdeckung wurde im Sediment gemacht. Es war der Stamm eines Lärchenbaums, in dem das DNA gefunden wurde – ein Stamm, der noch immer im Permafrostboden der Küstenablagerungen hier im hohen Norden steckte. Vermutlich wurde der Baum vor vielen Jahren von Flüssen ins Meer getragen.
Es wurden DNA-Fragmente von Tieren wie Mastodonten, Rentieren, Hasen und Lemmingen sowie von Pflanzen wie Pappeln, Birken und Thuja-Bäumen und Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen gefunden. Die Entdeckung des Mastodons, eines Verwandten des Elefanten, der bis zu seinem Aussterben vor 10.000 Jahren in Nord- und Mittelamerika lebte, zeigt, dass er ein größeres Verbreitungsgebiet hatte als bisher angenommen. Dieses „einzigartige Ökosystem“ aus arktischen und gemäßigten Arten hat „keine moderne Entsprechung“, so Eske Willerslev, Direktor des GeoGenetik-Zentrums der Lundbeck-Stiftung und Leiter der Studie.

Was ist DNA?

Das Schöne an Expeditionskreuzfahrten in die polaren Regionen ist es, dass wir nicht nur unvergessliche Momente haben, sondern auch viel lernen. Daran möchten auch wir im Blog anknüpfen. Die DNA (Desoxyribonukleinsäure) ist ein selbstreplizierendes Material, das die genetische Information in lebenden Organismen trägt. Sie wird oft als Blaupause des Lebens bezeichnet, da sie die Anweisungen für die Entwicklung und Funktion aller bekannten Lebewesen enthält. Die DNA besteht aus langen Ketten von Nukleotiden, die die Bausteine des genetischen Codes sind. Jedes Nukleotid besteht aus einem Zuckermolekül, einer Phosphatgruppe und einer stickstoffhaltigen Base. Die Sequenz dieser Nukleotide ist für jeden einzelnen Organismus einzigartig und bestimmt die Merkmale und Eigenschaften des Organismus.

Warum blieb die DNA erhalten?

Zwei Millionen Jahre erscheinen eine unfassbar lange Zeit. Selbst für einen Ort wie Grönland, einer Insel, auf der die unberührte Natur mit ihrer magischen Schönheit dominiert, erscheint es sensationell, dass dieses Erbgut so lange erhalten bleiben konnte. Wie ist das möglich?
Die DNA wurde unter Permafrostbedingungen konserviert, wodurch sie länger überleben konnte als bisher für möglich gehalten. Im Permafrost kann sich die DNA an mineralische Partikel binden, was die Geschwindigkeit des spontanen chemischen Abbaus verringert und zu ihrer Erhaltung beiträgt. Unter diesen Bedingungen konnte die DNA in Grönland bis zu zwei Millionen Jahre lang erhalten bleiben.

Die Vorgänger der Elefanten

Gab es wirklich Elefanten auf Grönland? Nicht ganz: Nicht die heutigen großen Vierbeiner, die wir alle lieben, zogen durch Grönland, sondern ihre Vorfahren: Die Mastodons. Was zeichnet diese Tiere aus?
Mastodons waren große, elefantenähnliche Tiere, die in Nord- und Mittelamerika lebten, bis sie vor etwa 10.000 Jahren ausstarben. Sie waren eng mit den Mammuts verwandt und wie diese hatten sie lange Stoßzähne und waren mit einem dicken Fell bedeckt. Damit waren sie auch für polare Regionen bestens gerüstet. Mastodons waren Pflanzenfresser und ernährten sich wahrscheinlich von einer Vielzahl von Pflanzen, einschließlich Bäumen und Sträuchern. Ihre Fossilien wurden an verschiedenen Orten gefunden, unter anderem in Nordamerika, Europa und Asien. Die Entdeckung von Mastodon-DNA in Grönland deutet darauf hin, dass die Tiere ein größeres Verbreitungsgebiet hatten als bisher angenommen.

Neuer Rekord

Die zwei Millionen Jahre alte DNA, die in Grönland entdeckt wurde, ist die bei weitem älteste DNA, die je gefunden wurde. Es ist das erste Mal, dass in der Arktis DNA von so vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen entdeckt wurde. Frühere Entdeckungen alter DNA beschränkten sich in der Regel auf eine einzige Art und die älteste DNA, die vor dieser Entdeckung bekannt war, wurde aus dem Backenzahn eines Mammuts in Nordostsibirien extrahiert, der bis zu 1,2 Millionen Jahre alt ist. Die Entdeckung in Grönland ist daher von großer Bedeutung, da sie neue Erkenntnisse über die Vielfalt des Lebens in der arktischen Region vor Millionen von Jahren liefert.

Jurassic Park?

Bei den Filmfreunden werden sicherlich Erinnerungen an einen berühmten Film von Steven Spielberg wach. Der Film Jurassic Park basiert auf einem Roman von Michael Crichton und handelt von einer Gruppe von Wissenschaftlern, die in der Lage sind, DNA aus versteinerten Moskitos zu extrahieren, um Dinosaurier zu erschaffen. Im Film werden die Dinosaurier mit Hilfe der extrahierten DNA geklont und auf einer Insel wieder zum Leben erweckt, wo sie frei umherstreifen können.
Können wir also bald die Vorfahren der Elefanten bewundern? Leider nein. Die Buch- und Filmidee ist rein fiktiv und es gibt derzeit keine bekannte Möglichkeit, ausgestorbene Tiere zu klonen.

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Die polaren Regionen sind Orte magischer Schönheit. Aber sie sind auch Orte der Entdeckung. Unsere Kunden begleitet das Gefühl, selbst zum Entdecker zu werden, auf jeder Reise in polare Regionen. Wollen auch Sie dieses Gefühl erleben? Dann sprechen Sie uns an. Wir von Eisexpeditionen.de planen mit Ihnen Ihre perfekte Expeditionsseereise.

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