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Südgeorgien – Die Serengeti der Antarktis

So manche denken bei dem Namen Südgeorgien noch an eine Region im Osten Europas, an der Grenze zu Asien. Aber weit gefehlt – Südgeorgien ist eine Perle der antarktischen Region, eines unserer Lieblingsreiseziele – unberührt und wild, scheinbar karg und doch voller Leben. Vom Schnee fast vollständig bedeckt, und doch die Heimat von Millionen Pinguinen und anderer Tiere. Wer mit dem Gedanken spielt, die Antarktis zu erkunden oder Pinguine zu sehen, der sollte Südgeorgien kennen. Wir helfen mit unserem neuen Blogbeitrag.

Südgeorgien – unberührte Heimat der Pinguine

An diesem Nachmittag lässt der Wind etwas nach und staunend stehen Sie an Bord des Schiffes. Ihr Blick fällt auf die grünen Berghänge, aber vor allem fällt er auf die tausenden schwarz-weißen Punkte im Tableau der Berge. Jeder einzelne dieser Punkte stellt nichts anderes dar als ein Nest mit Seevögeln, die sich liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern, und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Nie zuvor haben Sie ein solches Vogelschauspiel erlebt. Es ist dann eher fast zufällig, dass ihr Blick auf das Wasser gelenkt wird, und tatsächlich…zunächst ganz klein, aber dann immer deutlicher wird es: Pinguine rasen in kleinen Gruppen durch das Wasser, ob nun zum Spaß oder wohl doch eher auf der Jagd nach Fischen, wer mag das schon so genau beurteilen bei diesen wunderbaren Wesen?

Sie lächeln verträumt, als sie die Tiere im Wasser mit ihren Augen begleiten, an den Strand und…Für einen Moment scheint es Ihnen, als würde ihr Herz fast aussetzen vor Staunen, als würde die Welt stillstehen. Denn nun breitet sich vor Ihnen ein Strand aus, wie Sie ihn noch nie gesehen haben. Pinguine. Nicht hunderte. Nicht tausende. Nicht zehntausende. Hunderttausende. Pinguine, wohin das Auge reicht, dicht an dicht, dazwischen Seevögel und Seehunde. Aber vor allem immer wieder und immer mehr Königspinguine, und dieses Bild, dieses erste Mal, wenn Sie die großen Kolonien sehen, wenn Sie das Paradies dieser liebenswerten Tiere erblicken – er wird sich für immer in ihr Herz einbrennen. Willkommen in Südgeorgien.

Lage und Fakten

Südgeorgien ist auf dem ersten Blick eine gebirgige und karge Inselgruppe im Südatlantik, die Hauptinsel ca. 1.300 km südöstlich der Falklandinseln gelegen. Die Inseln sind bis heute Teil des britischen Überseegebiets.

Mit einer Fläche von ca. 1.450 km² ist Südgeorgiens Hauptinsel eines der größten unberührten Naturparadiese dieser Welt. Die Insel ist ca. 160km lang und ca. 30km breit. Denken Sie aber bitte nicht bei dem Begriff „Insel“ an ein rein flaches Eiland – ganz im Gegenteil, Südgeorgien hat viele Gebirge, und an deren höchsten Punkt erreicht der Berg „Mount Paget“ eine Höhe von sagenhaften 2.934 Metern.

Trotz der Größe und Unberührtheit: Südgeorgien ist weder noch Geografie noch Klima ein Ort zum Leben für große Gruppen von Menschen – diese sind hier nur klassische Besucher (auch wenn es einige Unerschrockene gibt, die hier tatsächlich leben – dazu sogleich). Das Klima? Natürlich antarktisch, denn das macht gerade den Reiz dieser wunderbaren Insel aus, ihre antarktische Lage. Drei Viertel der Insel sind mit Schnee bedeckt, dem „ewigen Schnee“ der Antarktis. Die Vegetation zeichnet sich durch winterfeste Gräser und typische Tundra-Pflanzen aus. Daher ist es kein Wunder, dass es in Südgeorgien keine Landwirtschaft gibt – hier kann nichts, vor allem nicht mit den heutigen Ansprüchen an eine moderne Landwirtschaft, erfolgreich angebaut werden.

Wer nun deckt, solche hohen und steilen Berge über das ganze Land sollten Mensch und Tier nur große Probleme bereiten, irrt in einer bestimmten Richtung. Denn tatsächlich sind sie auch für die Tierpopulation überlebenswichtig, nicht nur als Nistplätze für Vögel, sondern auch wegen ihrer klimatischen Auswirkungen. Denn es sind die Berge, welche die Nord- und Ostseeküste der Hauptinsel Südgeorgien vor den starken antarktischen Stürmen aus dem Süden und Westen schützen.

Die Nordküste von Südgeorgien hat mehrere große Buchten, die gute Ankerplätze bieten und so überhaupt erst die Entdeckung und Nutzung der Insel für Menschen möglich machten. Auch die Wildtiere nutzen diese Buchten zum Leben. Aber dennoch, trotz der Buchten, trotz des Tierreichtums, gibt es in Südgeorgien keine einheimische Bevölkerung, die uns erlauben würde, ihre Kultur zu bestaunen – nein, Menschen sind hier die Fremdlinge. Das hier, dieses ferne Land, das ist die Heimat der Pinguine, in der sie die wahren Herrscher sind, und mit ihnen leben die Seehunde, Seevögel und Wale – und zeitweise auch die Rentiere, die der Mensch um 1900 einführte. Letztere stellten jedoch für das Gleichgewicht der Insel eine zu große Herausforderung dar und sind inzwischen wieder verschwunden.

Wenn wir hier über Südgeorgien schreiben, dann meinen wir damit nicht nur die Hauptinsel, welche die einzig bewohnte Insel darstellt, nein, wir beziehen uns auch und vor allem auf die Sandwich-Inseln, eine Gruppe von neun unbewohnten Inseln mit faszinierendem Tierleben. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass zu dem Territorium Südgeorgien auch die Süd-Orkney-Insel gehört, eine sehr kalte, unbewohnte Insel südlich der Hauptinsel und der Sandwich-Inseln, ebenso wie Shag Rocks. Diese Insel besteht aus nackten Felsen, die hoch über den Ozeanen westlich von Südgeorgien aufragen und ein Paradies für dort nistende und lebende Seevögel darstellt.

Das Wildleben

Üblicherweise stellen wir auf eisexpeditionen.de dann als nächstes die Geschichte der Region dar, mit der wir uns beschäftigen. Hier durchbrechen wir diesen üblichen Weg des Beitrags. Denn sie ist, mit Verlaub, bei weitem nicht so spannend wie die Beschreibung des Wildlebens von Südgeorgien.
Denn in diesem sagenhaften Tierleben liegt die Faszination dieser Region.

Die Heimat der Pinguine

Pinguine sind, wie wir hier auf eisexpeditionen.de natürlich in Blog-Beiträgen und Podcast schon oft dargestellt haben, in verschiedenen Orten der antarktischen Regionen zu finden. Aber Südgeorgien, diese unberührte Insel, diese karge Schönheit – das ist für uns so etwas wie die Heimat der Pinguine. Unbestritten jedenfalls finden sich hier einige der wichtigsten Pinguinkolonien der ganzen Welt.
Niemand kann die putzigen Tölpel zählen. Wissenschaftler können die Anzahl nur schätzen, und so bewegen sich die heutigen Zahlen bei rund sieben Millionen Tieren – ganz genau, sieben Millionen. Die sicherlich bekanntesten Bilder dazu finden wir von den riesigen Kolonien von Königspinguinen, die sich an den kargen Stränden jedes Jahr zu Hunderttausenden zum Brüten versammeln. Daneben finden Pinguinfreunde aber auch andere Pinguinarten in Südgeorgien. Nämlich Eselspinguine, Zügelpinguine und Gelbschopfpinguine, zudem noch einige andere Pinguinarten in geringer Zahl. Stellen Sie sich das vor – eine Welt, in der Menschen keine Rolle spielen, aber die Strände nur so vom putzigen Treiben der liebenswerten Tölpel dominiert werden.

St Andrews Bay und Salisbury Plain sind die berühmtesten Pinguinkolonien auf Südgeorgien und sicherlich auch mit die berühmtesten der Welt, wir alle haben wahrscheinlich schon Fotos davon gesehen, wie sich hier jeweils Hunderttausende an Pinguinen Schulter an Schulter nebeneinander stehend aneinander drängen. Aber auch wenn es hier in diesem Beitrag nicht speziell um Pinguine gehen soll – und wir von eisexpeditionen.de können immer stundenlang über Pinguine erzählen und schreiben! – doch eine kurze Erklärung, warum sich Pinguine so eng an eng drängen auch im Brüten und Aufzucht der Kleinen. Auf den ersten Blick könnte man vermuten, es herrscht allein eine Knappheit an verfügbaren Land und geeigneten Nistplätzen, so dass die Pinguine notwendig in so riesigen Kolonien den wenigen Raum teilen müssen. Denn an Land haben Pinguine keine natürlichen Feinde (übrigens auch ein Grund, warum sie sich auf den Inseln Südgeorgiens in so großer Zahl heimisch fühlen).

Und doch müssen Pinguine sich auch an Land schützen, denn bestimmte, auch in Südgeorgien einheimische Möwenarten stehlen Eier und Jungtiere als Nahrung. Große Kolonien bieten dagegen einen viel besseren Schutz durch die überall vorhandenen ausgewachsenen Elterntiere – aber auch, und so ist nun einmal die Natur, für solche Jäger von Nachwuchs eine größere Auswahl. Die Wahrscheinlichkeit, als Elternteil selbst von dem Verlust eines Jungtieres betroffen zu sein, sinkt in diesen großen Kolonien. Forscher beobachten zudem ein Verhalten unter Pinguinen, nach dem sich bestimmte Gruppen von älteren Tieren die Aufzucht und Bewachung der Jungtiere miteinander teilen. Das macht nicht nur wegen der notwendigen Nahrungssuche durch die Eltern Sinn, sondern auch, weil die Jungtiere ganz schön umtriebig sind und nur zu gern die Welt erkunden.

Für uns Menschen bieten diese Kolonien natürlich ein unglaubliches Schauspiel. Wer sie nicht selbst gesehen hat, kann es nicht verstehen, wie es ist – wenn der Blick sich auf Hunderttausende von nistenden Paaren richtet, wenn Jungtiere überall herumwirbeln, wenn gleichzeitig Pinguine mutig ins Wasser zur Jagd nach Futter springen und aus diesen wieder auftauchen, um unter Zehntausenden von kleinen Pinguinen wieder den einen jungen Abenteurer zu finden, der zu ihnen gehört. Lassen Sie sich das nicht entgehen.

Das bunte Treiben der Seehunde

Aber nicht nur Pinguine lieben Südgeorgien – nein, zu Hunderttausenden leben an den Küsten auch die Seehunde, diese beliebte und uns so einnehmende Robbenart. Halten Sie sich fest, wenn Sie nun die geschätzte Zahl dieser Tiere dort hören: Es sind fast zwei Millionen, vermutlich ca. 95% der Weltpopulation dieser Tierart. Sie tummeln sich im antarktischen Sommer in Südgeorgien, denn dann ist – etwa im Dezember – die Brutzeit gekommen. Manchmal kann man kaum an Land treten, denn sie liegen hier nun so dicht an dicht, dass es fast keinen Meter Flecken Erde gibt, den ein Mensch betreten könnte. Es ist nicht immer ein schöner Anblick, denn manches Jungtier bleibt unter der Enge und dem Druck der großen Tiere auf der Strecke. Und doch wohnt dem Anblick ein Zauber inne, denn einst haben Robbenjäger den Bestand der Tiere arg dezimiert, aber durch den Schutz internationaler Vorschriften hat sich die Population wieder vergrößert.

Neben den Seehunden gibt es auch mehrere hunderttausende See-Elefanten an den Küsten Südgeorgiens. Der Name entspringt, wie man es sich unschwer vorstellen kann, ihrer enormen Größe, werden sie doch bis zu 6m lang – und können bis zu vier Tonnen, also bis zu 4.000kg, wiegen. Was für ein Anblick diese beeindruckenden Tiere bilden, wenn sie dort an den Stränden Südgeorgiens Wache halten, das kann nur derjenige beurteilen, der es mit eigenen Augen gesehen hat.

Ein Paradies für Albatrosse

Kurz und prägnant, gleich frei heraus: Südgeorgien ist mit weit über 10 Millionen Seevögeln die wichtigste Region und Brutstätte für bestimmte Vogelarten auf der ganzen Welt – und damit natürlich eine Pilgerstätte für Vogelfreunde. Hier nisten auf den Bergklippen an den Küsten 78 bekannte Vogelarten, und einer von ihnen wurde nicht nur bereits mit einem eigenen Blogbeitrag bei eisexpeditonen.de beleuchtet, sondern fasziniert uns alle: Der Albatros. Etwa 250.000 dieser Tiere gibt es hier, und schon für diese Vögel ist Südgeorgien so immens wichtig. Besonders lohnt sich ein Besuch auf Bird Island, eine kleine Insel vor der Westküste der Sandwichinseln. Hier gibt es besonders viele Albatrosse und Seehunde zu Bestaunen. Die Insel ist nur zeitweise für den Tourismus geöffnet – und nicht immer ist eine Anlandung möglich -, aber wenn, gibt es hier einige Hütten und Unterstände für die Beobachtung von Seehunden und Seevögeln.

Das Gebiet der Buckelwale

Wenn Sie mit einer der von eisexpeditionen.de vorgestellten Reisen Südgeorgien erkunden, dann haben Sie die Chance ihres Lebens– nämlich die, Buckelwale zu sehen. Denn auch die Riesen der Ozeane fühlen sich in großer Zahl in dieser Region heimisch. Sie sind leicht an ihren weißen Brustflossen zu erkennen, wenn sie sich ca. ab November aus den tropischen Brutgebieten in die Nähe der Inseln Südgeorgiens bewegen. Auch Finnwale sind nicht selten – sie sind vor allem an ihrer Größe zu erkennen und stellen die zweitgrößte Walart der Welt dar. Manchmal sind schließlich auch Blauwale zu erblicken, die sich durch ihre schiere Größe und ihre kleine, gebogene Rückenflosse auszeichnen.

Das größte Ausrottungsprojekt der Welt

Mit den Walfängerbooten wurden leider auch die Ratten an Land gebracht und für die am Boden brütenden Vögel zur massiven Bedrohung. Natürlich sind die Seevogelbestände noch riesig, doch gerade bei kleineren Arten schrumpften die Bestände drastisch. Dass Ratten sich sehr schnell vermehren, ist uns allen bekannt, dass sie jedoch die Eier und lebenden Küken in großen Mengen fressen vielleicht nicht. Und wie sollten sich die Vögel, die bis dahin nie natürlichen Feinden ausgesetzt waren, wehren? Selbst große Vogelarten, wie der bedrohte Wanderalbatros, der oftmals auch in den Fischernetzen verendet, fielen der Rattenplage zum Opfer. So beobachtete man, dass die Ratten die Wanderalbatrossküken direkt aus dem Nest stahlen und fraßen.

Die in Schottland ansässige Wohltätigkeitsorganisation South Georgia Heritage Trust (SGHT) und ihr amerikanischer Partner, die Friends of South Georgia Island, sammelten 10 Millionen, um die eingeführten Nagetiere auszurotten. Das Habitat-Restaurationsprojekt umfasste 108.723 Hektar (1087 km2) und war über achtmal größer als jedes andere Gebiet zur Nagetierausrottung, die jemals irgendwo auf der Welt in Angriff genommen wurden. Drei Nagetierspürhunde legten insgesamt 2420 km zurück, mit ihren zwei Hundeführerinnen, die 1608 km zu Fuß gingen – wer unseren Blogbeitrag über den Epos von Ernest Shackleton gelesen hat, erinnert sich wie herausfordernd der Fußmarsch ist – auf der Suche nach Anzeichen von Ratten und Mäuse als Teil einer umfassenden Monitoring-Untersuchung. Der Trust startete 2011 die Pilotphase der Köderführung,
gefolgt von einer zweiten Phase im Jahr 2013/14 und einer dritten Phase im Jahr 2015/16.

Allein die Köderphase, in der man vom Hubschrauber aus vergiftete Köder abwarf, die jedoch anderen Tieren nicht schaden konnten, wurde trotz der harten subantarktischen Bedingungen in nur 28 Tagen abgeschlossen und machte dieses Projekt zur größten Insel-Nagerausrottungs-Operation, die jemals in der Welt durchgeführt wurde. Seit der letzten Köderphase im Jahr 2015/16, zeigten sich bereits sehr dramatische Erholungstendenzen. Stark gefährdete Arten wie der Südgeorgien Riesenpiper, Südgeorgiens einziger Singvogel, wurden bis 2015 nur noch selten auf vorgelagerten Inseln beobachtet und kehrten nun auch wieder auf die Hauptinsel zurück. Da allein ein überlebendes trächtiges Rattenweibchen die ganze Aktion zu Nichte gemacht hätte, musste man vor offiziellen Abschluss das Habitat eindringlich beobachten. Dabei nutze man Rattenfallen, suchte nach Kot und Suchtrupps mit speziell ausgebildeten Suchhunden.
Im Mai 2018 verkündete man schlussendlich offiziell, dass Südgeorgien erstmals seit 200 Jahren rattenfrei sei. Finanziert wurde das Projekt durch Spenden. Ein beachtlicher Teil, ca. 200.000 Pfund pro Saison, kam von den Gästen an Bord der Expeditionsschiffe, die zu Spendenaktionen und Auktionen aufriefen.

Die Geschichte Südgeorgiens und die heutige Lage

Nun aber einmal durchatmen nach diesem atemberaubenden Ritt durch das Wildleben Südgeorgiens. Widmen wir uns der Geschichte dieser Region.

„Land in Sicht“ schallte es von oben, und die Männer blickten raus auf das Wasser. Tatsächlich erhoben sich in einiger Entfernung steile Bergklüften aus dem Wasser.
„Was ist das?“ fragte ein Mann.
„Nichts auf der Karte“, brummte ein anderer.
„Neuland,“ sagte eine ruhige, dunkle Stimme hinter ihnen, und die Männer drehten sich um und nahmen sofort Haltung an.
„Captain an Deck!“ schrie einer von ihnen sofort und an Deck wurde es ruhig.
Aber James Cook schenkte dem keine Beachtung. Er blickte hinaus auf das Wasser, auf die Bergklüfte, und als er seinen Blick hob, sah er einen Albatros über das Schiff fliegen. Der Vogel gilt als Zeichen des Glücks. Und James Cook lächelte, denn es war ein Glückstag.

Kapitän James Cook besuchte und beanspruchte 1775 Süd-Georgien für sich und Großbritannien. Danach wurde es von den Falklandinseln abhängig gemacht. Die Insel diente im 19. Jahrhundert regelmäßig als Basis für Walfang und wissenschaftliche Expeditionen und 1904 gründeten norwegische Walfänger einen kommerziellen Außenposten in Grytviken.

1908 annektierte dann Großbritannien Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln in einem formellen Akt. Die Insel erlangte dann große weltweite Berühmtheit durch die Endurance Expedition von Shackleton, der 1914 von hier aus in See stach, um den Südpol zu überqueren – aber 1916, am Ende seiner Kräfte, kehrte er zurück, nach einem wahren Heldenritt mit fünf anderen Männern in der kleinen James Caird, um Hilfe für seine anderen 22 Männer zu holen, die er zurücklassen musste. Die Expedition war noch 1914 im ewigen Eis der Antarktis stecken geblieben, aber Shackleton gelang es 1916, alle seiner Männer lebend zu retten. Die verunglückte Expedition, die offiziell die transantarktische Expedition genannt wurde, brachte Shackleton wegen seiner Rettungsaktion Weltruhm. Allerdings sollte Shackleton hier später auch sterben (dazu sogleich).

Großbritannien begann 1945 mit der Einrichtung von Forschungsstationen auf der Insel, aber erst 1964-65 wurden weitere Erkundungen des Inselinneren durchgeführt, darunter die Erstbesteigung des Mount Paget. Die Insel war der Ort der militärischen Besetzung als Teil des erfolglosen Versuchs Argentiniens die Falklandinseln und andere Inseln während des Falklandinseln-Krieges 1982 zu annektieren. Nach dem Krieg wurde eine britische Garnison auf der Insel eingerichtet, die jedoch 2001 aufgelöst wurde.

Ab 1985 führte Großbritannien Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln als britisches Überseeterritorium. Politisch wird es von dem Gouverneur der Falklandinseln überwacht. In dem Gebiet gelten die Gesetze Großbritanniens, auch wenn Argentinien seinen Anspruch auf die Region nie aufgegeben hat.

Orte und Sehenswürdigkeiten

Während Walfänger und Robbenjäger auf diesen Inseln Siedlungen errichteten, sind die einzigen dauerhaften Siedlungen heute an den verschiedenen Forschungsbasen. Eine „Stadt“ auf diesen Inseln darf in den Wintermonaten aus nicht mehr als fünf Personen bestehen. Der „Regierungssitz“ ist King Edward Point, dort wohnt der Regierungsbeamte der Region. Hier gibt es auch einen Hafen und eine Forschungsbasis. Nur die Hauptinsel ist daher bewohnt.

Wir möchten hier den Blick auf einige weitere Sehenswürdigkeiten der Region richten:

Whalers‘ Cemetery

Der Walfängerfriedhof der alten Walfangstation Grytviken ist berühmt, weil hier das Grab des berühmten Entdeckers Ernest Shackleton liegt. Der Abenteurer liegt am linken hinteren Ende des Friedhofs begraben. Auf der Rückseite des Grabsteins aus Granit (mit dem neunzackigen Stern, den Shackleton als persönliches Emblem verwendete) befindet sich eines seiner Lieblingszitate aus dem Werk des Dichters Robert Browning: „Ich bin der Meinung, dass ein Mann bis zum Äußersten nach dem Preis seines Lebens streben sollte“.

Was war passiert? Shackleton starb 1922 auf dem Weg zu einer weiteren Antarktis-Expedition an Bord seines Schiffes an einem schweren Herzinfarkt.

Im Tode ist Shackleton vereint mit seiner rechten Hand, Frank Wild, der ihn auch auf der berühmten Endurance Mission sowie der Fahrt des James Caird begleitete. Seine Asche wurde 2011 in einer Zeremonie neben Shackleton beigesetzt. Zwei der größten Abenteurer unserer Geschichte bereisen so auch das Jenseits gemeinsam.

Das Kreuz auf dem Hang über dem Friedhof erinnert an Walter Slossarczyk, den dritten Offizier der Deutschland-Expedition von Filchner, der 1911 bei Grytviken Selbstmord beging; er ruderte eines Nachts mit einer Schiffsjolle davon und kehrte nie zurück: das Boot wurde drei Tage später gefunden. Das höher gelegene Kreuz erinnert an 17 Männer, die starben, als ihr Fischerboot Sudurhavid 1998 vor der Insel sank. Der Hang ist ein guter Platz, um Panoramafotos von der Station zu machen, aber er ist ziemlich steil.

South Georgia Museum (das Museum von Südgeorgien)

Das Südgeorgien-Museum befindet sich in der Villa in Grytviken, die früher als Haus des Leiters der Walfangstation diente. Das Museum wurde 1991 von Nigel Bonner als Walfangmuseum gegründet. Es umfasst heute alle wichtigen Bereiche der Inselgeschichte, einschließlich der meisten Aspekte des menschlichen Erbes und der Naturgeschichte Südgeorgiens.

Wenn Sie dieses wunderbare Museum betreten, sollten Sie unbedingt aufschauen, um den wandernden Albatros über sich zu sehen. Wenn Sie kein Wissenschaftler sind, werden Sie hier einem dieser prächtigen Vögel am nächsten kommen und ihre Größe ist erstaunlich.

Whalers’ Church

Die restaurierte Walfängerkirche, die am Weihnachtstag 1913 eingeweiht wurde, ist eine typisch norwegische Kirche. Sie wurde ursprünglich in Strømmen errichtet, bevor sie abgebaut und hierher verschifft wurde. Im Inneren befinden sich Gedenksteine für den Gründer von Grytviken, Carl Anton Larsen, und für Shackleton, dessen Beerdigung hier stattfand.

Aber natürlich besuchen Sie Südgeorgien nicht wegen dieser Sehenswürdigkeiten – sondern wegen seiner unberührten Natur und ihrer Schönheit, vor allem aber natürlich auch wegen des sagenhaften Wildlebens, der Pinguine, der Seehunde. Ein fantastischer Ort – und bald bietet sich noch ein besonderer Leckerbissen für alle Expeditionsfreunde:

Die totale Sonnenfinsternis

Am 4. Dezember 2021 wird dieses Gebiet eine totale Sonnenfinsternis erleben und mehrere Expeditionsschiffe werden daher zu diesem Zeitpunkt die Region befahren sein. Eine einzigartige Gelegenheit diese Inseln zu besichtigen. Die Sonnenfinsternis ist um die Süd-Orkney-Inseln herum total.

Sie haben Interesse an diesen einzigartigem Naturphänomen teilzunehmen? Dann finden Sie hier die Sonnenfinsternis-Expeditionsreisen.

Worauf warten Sie also noch? Südgeorgien, unberührt schön, karg und wild, am Ende der Welt wird Sie begeistern. Sprechen Sie uns an – wir sind für Sie da und stellen mit Ihnen Ihre perfekte Expeditionsseereise nach Südgeorgien zusammen.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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