Blog

Neufundland und Labrador – Reisebericht

Sprechen wir von Kanada denken alle zuerst an das Ahornblatt, Nationalparks und lachsfangende Grizzlybären. Doch Kanada bietet so viel mehr. 2016 durfte ich mich selbst von der Schönheit Neufundlands und Labradors überzeugen und habe ein paar Highlights und Fotos meiner Reise zusammengefasst.

Nationalpark Torngatberge

Archäologische Funde belegen, dass die Vorfahren der Inuit schon vor über 7.000 Jahren hier lebten. Eisbären halten sich an der Küste auf, um Robben zu jagen. Karibu-Herden ziehen durch die Torngatberge und am George River entlang. Im Nationalpark leben auch Elche, Füchse, Wölfe und Schwarzbären. Die wilde Schönheit des Nationalparks Torngatberge erstreckt sich über 9700 km² Gebirgslandschaft in Nord-Labrador. Hoch auf den Bergen thront das ewige Eis der Gletscher. Die letzte Eiszeit formte auch die unzähligen Fjorde, die vom Meer bis zu 900m ins Landesinnere hineinreichen. Es ist wirklich ein Meisterwerk der Natur. Das Gebiet spielt auch heute noch eine große Rolle für die Inuit. Es dient als Revier für die Jagd und den Fischfang. Das Wort Torngat bedeutet „Ort der Geister“.

Eindrucksvolle Siedlungen

Nain
Nain ist eine Gemeinschaft mit vielen Traditionen und hat eine starke Inuit-Identität. Es ist die nördlichste und größte Gemeinde in Nunatsiavut. Gegründet im Jahre 1771 von den mährischen Missionaren war Nain ein wichtiger Vorposten für die Missionierung der Mähren. Schöne Artefakte und Gebäude von Mähren gebaut sind in der Gemeinde bis zum heutigen Tag sehr gut erhalten.

Hopedale
Ursprünglich als Arvertok (übersetzt Ort der Wale) bekannt, wurde es 1782 von den mährischen Missionaren aus Deutschland besiedelt. Noch heute kann man das Erbe mit allen seinen Strukturen und Artefakten besichtigen.

Rigolet
Rigolet ist eine abgelegene Inuit-Siedlung mit ca. 300 Einwohner, die im Jahre 1735 von dem Französisch-kanadischen Händler Louis Fornel gegründet wurde. Die Siedlung ist die südlichste offiziell anerkannte Gemeinde und von der Nunatsiavut Regierung überwacht. Mink- und Buckelwale sind in der Nähe häufig zu beobachten.

Saint-Pierre und Miquelon
Obwohl Paris über 4.000 km entfernt liegt, sind die Bewohner von Saint-Pierre und Miquelon stolz darauf, Franzosen zu sein. Hierbei handelt es sich um das älteste Überseegebiet, das zur Republik Frankreich gehört. Heute genießen wir einen spannenden Stadttrip mit französischem Flair in einem der hübschen Bistros oder Cafés, edle Weine, köstlichen Käse, Baguettes, Schokolade oder traditionelle Backwaren. Manche der Einwohner tragen sogar das französische Barett.

St. John’s
St. John’s ist die älteste und östlichste Stadt Nordamerikas. Hier begrüßen uns in der Bucht atemberaubende schwimmende Eisberge, während wir durch die kleinen Gassen schlendern und uns von dem noch erhaltenen Fischerdorfcharakter inspirieren lassen. Sie sollten auf jeden Fall noch einige Ausflüge unternehmen, z.B.:

Dr. Wilfred Grenfell

Battle Harbour
Battle Harbour ist eine Sommerfangstation. Sie war zwei Jahrhunderte lang das wirtschaftliche und soziale Zentrum der südöstlichen Küste von Labrador. Battle Harbour war die natürliche Zwischenstation für Schiffe in Richtung Norden. So galt Battle Harbour lange als die inoffizielle Hauptstadt von Labrador. Dr. Wilfred Grenfell besuchte Battle Harbour im Jahr 1892 als Teil des Royal National Mission Deep Sea Fischer (später die Internationale Grenfell Association). Besorgt darüber, dass eine so große Bevölkerung keine medizinischen Einrichtungen hatte, gründete Dr. Grenfell sein erstes Krankenhaus, das erste in der Provinz außerhalb von St. Johns.

Die Wikinger in Neufundland

L’Anse aux Meadows
Leif Erikson (Sohn von Erik dem Roten) folgte Berichten von früheren nordischen Entdeckern und gründete 1000 vor Christus den ersten bekannten nordischen Vorposten in der neuen Welt. Mit einem Besuch in L’Anse aux Meadows können wir den Hauptstützpunkt von Erikson – einem UNESCO- Weltkulturerbe – entdecken. Wir begeben uns auf den Spuren der Wikinger. Der Standort wurde von Helge und Anne Stine Ingstad entdeckt. Die Wikinger erbauten an diesem Standort eine Schmiede für Eisen und Nägel, um Schiffsreparaturen anzufertigen. Sie lagerten auch Handelsgüter, die sie von den Ureinwohnern entlang der Küste erhielten. Wir reisen zurück in die Vergangenheit, entdecken die originalnachgebaute Wikingersiedlung in wilder Landschaft, direkt am Meer und mit etwas Glück kreuzen die Elche unseren Spaziergang.

Auf den Spuren der Walfänger

Red Bay
Etwa zwischen 1543 und dem frühen 17. Jahrhundert war Red Bay ein Zentrum baskischer Walfang-Aktivitäten. Aus den Gebieten Südfrankreichs und Nordspaniens wurden je Saison 15 Walfangschiffe mit etwa 600 Mann Besatzung nach Red Bay ausgesandt, die in der gefährlichen, weil nur zeitweise eisfreien Belle-Isle-Straße Grönland- und Glattwale jagten. Damals galt Red Bay als „Welthauptstadt des Walfangs“. Im Dezember 1565 sank ein Schiff, dessen Wrack in der Nähe von Sattle Island aufgefunden wurde. Von diesem wird angenommen, dass es sich um die San Juan handelt. Darüber hinaus wurden weitere Wracks von Walfängern und kleinere Schiffe gefunden, von denen man annimmt, dass es sich um Schaluppen der San Juan handelt. Ein historischer Friedhof bewahrt die Gebeine von 140 Walfängern. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ließen sich erneut kanadische Fischer in dem Ort nieder, zunächst saisonal, dann ständig. Red Bay wurde zu einer National Historic Site of Canada erklärt. Ein liebevoll gestaltetes Heimatmuseum stellt Dokumente und Überreste aus der Zeit des Walfangs aus, darunter ein Beiboot der San Juan.

Gros Morne Nationalpark

Die Felsen und Berge im Gros Morne National Park legen ein beeindruckendes Zeugnis von der früheren Geschichte des Planeten Erde ab und helfen Forschern dabei, ein Verständnis für die Kontinentaldrift zu entwickeln. Die Region verzaubert durch einige der jüngsten Teile der Appalachen und zahlreiche Fossilien. Es erwarten uns dramatische Fjordlandschaften. Die Tablelands, die sich hinter dem Hafen von Woody Point erstrecken, entstanden aus dem Erdmantel und bestehen aus Olivinfels oder Peridotit – genau wie ein Großteil der Marsoberfläche.

Woody Point
Woody Point ist eine Stadt im Herzen des Gros Morne Nationalpark, an der Westküste von Neufundland mit ca. 350 Einwohnern. Woody Point ist ein eingetragenes Heritage Distrikt und hat eine Uferpromenade mit vielen historischen Gebäuden und vier registrierte Neufundland Heritage Strukturen.

Cape Spear

Der auf einem felsigen Landvorsprung 75m über dem Meeresspiegel stehende Leuchtturm Cape Spear ist der östlichste Punkt des nordamerikanischen Kontinents. Der 1836 errichtete Cape Spear Leuchtturm ist ein eindrucksvolles Beispiel für die einzigartige Leuchtturmarchitektur dieser Zeit. Die Geschichte von Cape Spear ist die Geschichte der Cantwells. Über 150 Jahre lang wohnten Generationen dieser berühmten Familie von Leuchtturmwärtern am Cape Spear und arbeiteten unermüdlich, um ein für die Seefahrer so wichtiges Licht zu erhalten. An diesem Ort reisen Sie zurück in die Vergangenheit und erkunden die Überreste der Küstenverteidigungsbatterie aus dem Zweiten Weltkrieg – Fort Cape Spear. Traten Sie in die Fußstapfen kanadischer und amerikanischer Soldaten, die St. John’s vor den lauernden deutschen U-Booten bewachten.

Eine Besichtigung und ein damit verbundener Spaziergang entlang des umliegenden Küstenstreifens sollten man sich nicht entgehen lassen. Vielleicht sehen wir an der Küste Wale und Seeadler.

Carbot Tower/Silent Hill

Der Cabot Tower ist ein Turm auf dem Signal Hill über der Hafeneinfahrt von St. John’s in Neufundland. Der Turm wurde 1897 zum 400. Jahrestag der Entdeckung Neufundlands durch John Cabot aus rotem Sandstein erbaut und ist heute das Zentrum des Signal Hill. Bis in die 1960er-Jahre war im ersten Stock des Turms eine Funkstation untergebracht. Heute beherbergt der Turm ein Geschäft mit Artikeln zur Geschichte des Turms, eine Ausstellung über Marconi und die Sendestation der Society of Newfoundland Radio Amateurs.

Wale & Papageitaucher

Bay Bulls, der kleine Hafen, von dem O’Briens Whale und Puffin Bootstour ins Witless Bay Ecological Reserve startet. Die Witless Bay Ecological Reserve beherbergt tausende von Seevögeln, verzaubert uns mit tosenden Wellen, erfrischender Meeresbrise und einer spektakulären Küstenlandschaft. Hier erleben wir die größte Papageientaucherkolonie in Nordamerika. Die O’Brien Whale und Puffin Bootstour bietet eine unvergessliche Erfahrung mit seiner modernen Ausstattung und dem O’Briens Team, dass ihren Beruf viel eher als Passion statt als Beruf sieht.

Botanischer Garten

Der botanische Garten wurde entwickelt um einheimische Pflanzen der Provinz sowie eingeführte Pflanzen aus aller Welt, die im rauen Klima Neufundlands gedeihen können, anzusiedeln und zu zeigen und um Zugang zu ermöglichen zu einer Zahl von Habitaten, die über einzelne Pfade zum Wandern einladen. Die Anlage des Parks begann 1971 unter der Aufsicht von Bernard S. Jackson unter dem ursprünglichen Namen Oxen Pond Botanic Park. Für die Allgemeinheit zugänglich wurde er im Juli 1977. Der Memorial University of Newfoundland Botanical Garden ist eine gemeinnützige Anlage als Teil des Heimatsprogramm der Universität, das dazu dient, das Verständnis, die Begeisterung und die Bewahrung von Pflanzen in Gärten und Landschaft zu stärken.

The Rooms

The Rooms vereint das Landesarchiv, die Kunstgalerie und das Museum. Eine lebendige Verknüpfung von Geschichte, Erbe und künstlerischen Ausdruck wird hier geboten. Die Sammlungen, Ausstellungen und Programme interpretieren Neufundlands natürliche Welt und die menschlichen Traditionen durch die Kunst, Artefakte, Archäologie, Architektur und Archivalien.

Argumente für eine Expedition

  • Wir wandeln auf den Spuren der Inuit und Wikinger in die Vergangenheit
  • Unberührte Landschaft, weit entfernt vom Massentourismus (kleine Häfen nur mit kleinen Schiffen oder per Zodiac erreichbar)
  • Schwimmende Eisberge, Wildlifetiere (Bären, Elche, Karibus, Adler)
Teilen Sie diesen
Beitrag auf

Neufundland und Labrador sind ein großartiges Expeditionsziel, denn sie bieten nicht nur großartige, einmalige Landschaften nahe der Polaren Regionen, sondern auch eine faszinierende Wildnis. Sie möchten die Region selbst erleben? Wir von Eisexpeditionen.de beraten Sie gerne zu Ihrer perfekten Expeditionsseereise

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
Reisen in diese
Region
Mehr anzeigen