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Mit dem Kajak durchs Eis

Eine ruhige See, ein blauer Himmel, um Sie herum Eis – und Sie direkt über dem Wasser. Das ist das einzigartige Erlebnis, das sich Ihnen auf einem Kajak in der Arktis oder Antarktis bietet. Diesem Erlebnis widmet sich unser heutiger Blog.

Überblick

Kernstück jeder Expeditionsreise ist die Natur. Sie genießen sie bei Anlandungen und bei den Fahrten mit den Zodiacs, ob nun in der Antarktis, der Arktis bzw. den polaren Regionen. Doch es gibt auch noch Aktivitäten, die das Naturerlebnis noch weiter steigern und Ihnen ein besonderes Abenteuer geben. Dazu gehört beispielsweise bei Antarktisreisen die Möglichkeit des Campings, also des Übernachtens in der Antarktis, im Eis. Oder bei einer Reise zum Nordpol gehört dazu ein Barbecue auf dem Eis.
Ein besonders beliebtes Erlebnis für die Abenteurer unter unseren Gästen bietet das Kajakfahren. Viele Partnerreedereien von Eisexpeditionen.de bieten das Abenteuer an. Doch wie funktioniert es?

Grundlegendes

Wir alle kennen Kanus, sehen sie auf Flüssen oder Seen oder haben selbst eines im Keller oder in der Garage stehen. Es macht einfach Spaß, sich auf dem Wasser zu bewegen und mit Paddeln voranzukommen. Doch was unterscheidet Kajaks von Kanus?
Ein Kajak ist auf den ersten Blick eine Unterform des Kanus. Tatsächlich sind sie praktisch „die“ polaren Paddelbote. Sie haben ihren Ursprung bei den Inuit der Arktis. Ein Kajak zeichnet sich durch den Antrieb mit einem Doppelpaddel aus, bei dem die Insassen in Fahrtrichtung sitzen. Dabei werden die Oberschenkel seitlich im Rumpf verspreizt. Kajaks werden heutzutage aus hochwertigen Kunststoffen gefertigt. Aber auch Kajaks aus Holz sind in den polaren Regionen noch verbreitet. In der Regel sind Kajaks für ein oder zwei Personen angelegt, es gibt aber auch solche für vier Personen (diese sind aber mehr in der Sportanwendung üblich).

Geschichte

Die Grundform der heutigen Kajaks geht auf die Inuit zurück. Für die Jagd auf Robben (oder sogar Wale) brauchten sie schnelle Boote, die wendig waren. Die Kajaks der Vergangenheit fertigten die polaren Bewohner aus Holz und Knochen an und bespannten sie mit Tierfellen. Die Kunst des Kajakbaus wurde insbesondere in Grönland perfektioniert und wird auch heute dort noch gepflegt. Natürlich war die Bauweise in anderen Regionen unterschiedlich. Die Einwohner Grönlands setzten auf lange und schmale Boote, die Inuit in Alaska bauten eher kurze und breite Kajaks.

Ablauf

Aber wie funktioniert Kajakfahren in den polaren Regionen auf einer Expeditionskreuzfahrt?
Machen Sie sich bitte folgendes klar: Sie sind nie alleine unterwegs. In den meisten Fällen haben Sie eine Partnerin oder einen Partner im Doppelkajak. Aber auch bei einem Einzelkajak sind Sie stets Teil einer Gruppe. Das schafft große Sicherheit: Selbst, wenn Sie einmal doch wider Erwarten kentern sollten und die Eskimorolle nicht klappt (dazu sogleich), ist Hilfe sofort zur Stelle. Zudem führen die Guides Sie und die anderen Gäste auf dem Kajak zu den schönsten Orten auf der Tour.
Kajakfahrten sind heiß begehrt, so dass Sie sich möglichst frühzeitig bei Interesse anmelden sollten. Hierbei unterstützen wir Sie von Eisexpeditionen.de gerne in unserer Beratung. Hat es dann geklappt, werden Sie von den Guides immer rechtzeitig informiert, wann die nächste Tour stattfindet. Vor der ersten Tour findet natürlich eine Einweisung statt.

Der Ablauf einer Tour kann sich wie folgt gestalten: Als Gruppe werden Sie gesondert informiert, wann die nächste Kajaktour stattfindet und was es voraussichtlich auf dieser Tour zu sehen gibt – und worauf gegebenenfalls zu achten ist. Zum vereinbarten Zeitpunkt versammelt sich die Gruppe dann und Sie ziehen sich die Trockenanzüge an. Natürlich können Sie bei den Kajakfahrten auch an geeigneten Stellen wunderbare Fotos machen. Um ihre Kameras und Smartphones vor der Nässe zu schützen, verstauen Sie diese in sogenannten Trockensäcken.

Es kann sein, dass die Kajaktour direkt vom Schiff beginnt. Aber in der Regel werden Sie mit dem Zodiac zu einem idealen Startpunkt gebracht. Von dort aus steigen Sie in die von der Crew bereitgestellten Kajaks ein. Bei dem Einstieg in die Kajaks helfen natürlich die Guides, so dass niemand dabei zu kentern droht.

Die Guides als Kajakführer achten auf der Tour darauf, dass die Gruppe zusammenbleibt und alle sicher sind. Sie geben auch die Route vor; das Gefühl von großer Freiheit tut dies keinen Abbruch. Zur Absicherung bleibt immer auch ein Zodiac in der Nähe. Wenn also Gefahr droht oder jemand doch wider Erwarten verletzt wird, kann er sofort auf das Schiff zurückgebracht werden. Für Ihre Sicherheit ist also immer gesorgt.

Tour

Es ist ein magisches Erlebnis, sich direkt auf dem Wasser in einem Kajak zu befinden. Noch näher kommen Sie weder dem Wasser, seinen Bewohnern noch den Eisschollen. Die See ist ruhig, der Himmel blau, die Luft klar. Sie können nun das Erlebnis des Paddelns, vorbei am Eis, vorbei an Inseln oder dem antarktischen Kontinent, in einer ungeahnten Intensität genießen. Vielleicht schwimmen in der Antarktis Pinguine an Ihnen vorbei. Oder Sie können in den polaren Regionen aus nächster Nähe Wale, Orcas und Robben beobachten. Sie sind nur wenige Meter entfernt. Direkt auf dem Wasser. Pure Magie liegt in der Luft.

Es hängt immer von den örtlichen Gegebenheiten ab, wie eine solche Tour abläuft und wie die Guides sie planen können. Bei manchen Touren werden Sie auch am Ende anlanden und können dann die Gegend zu Fuß erkunden. So können Sie auf mancher Kajaktour in der Antarktis auch noch den Anblick von vielen Pinguinen genießen. Oder aber es geht dann am Ende der Tour mit den Zodicas zurück aufs Schiff, im Gepäck hoffentlich schöne Fotos und einmalige Erinnerungen. Gelegentlich spendieren die Guides dann am Ende der Tour auch ein warmes Getränkt, zum Beispiel einen Kakao.

Treffen wir bei den Zodiac-Touren auf gefährliche hohe Wellen? Ein klares Nein. Denn wenn es so wäre, dann würden die Guides gar nicht erst die Tour starten. Erwarten Sie also eher spiegelglattes Wasser oder sehr geringen Wellengang.
Die Länge der Touren ist natürlich auch immer sehr unterschiedlich und hängt von den Gegebenheiten ab. Die Tour wird in der Regel mindestens eine Stunde dauern, kann aber auch bis zu drei Stunden in Anspruch nehmen.

Erfahrung & Fitness

Kann ich als Anfänger an Kajakfahrten teilnehmen? Grundsätzlich gilt: Es kommt auf die Tour an. Sie müssen kein Meisterkajakfahrer sein. Aber es gibt Touren, bei denen die Reedereien absolute Anfänger vom Kajakfahren ausschließen, um absolute Sicherheit zu gewährleisten. Am besten sprechen wir darüber, für welche Tour Sie sich interessieren und ob hierbei eine Teilnahme an der Kajakerfahrung für Sie in Betracht kommt.
Immer wieder fragen uns Kunden: Muss ich ein Supersportler sein, um Kajak fahren zu können? Die Antwort ist ein klares Nein. Aber natürlich muss man ein wenig körperlich fit sein. Auch diese Frage sollten wir gesondert besprechen. Auch auf das Alter kommt es nicht notwendigerweise an. All diese Fragen besprechen wir gerne mit Ihnen.

Eskimorolle

Manchmal fragen uns Kunden auch, ob man eine Eskimorolle für das Kajakfahren können muss. Natürlich schadet dies nicht, ist aber auch nicht immer erforderlich – es hängt von der Tour ab. Aber was ist die Eskimorolle? Sie dient dazu, sich beim Kentern des Kajaks schnell wiederaufzurichten. Dann natürlich ist die Temperatur des Wassers kalt und es gilt, schnell wieder in das Trockene zu kommen. Die Eskimorolle funktioniert sehr gut. Wenn Sie sie beherrschen, brauchen Sie wirklich keine Angst vor dem Kajak fahren haben.
Das Training funktioniert wie folgt: Angenommen, das Kajak ist gekentert und treibt mit dem Kiel nach oben. Sie befinden sich unter Wasser.

Nun heißt es Ruhe bewahren. Sie legen das Paddel parallel zum Kajak. Das Paddelblatt vorne wird flach auf das Wasser gelegt. Sie bewegen dann das Blatt in einem großen Bogen nach außen, bis es ca. in einem 90-Grad Winkel zum Kajak ist. Dabei drücken Sie mit dem langen Arm impulsartig das flache Paddel auf das Wasser. Durch etwas Anstellwinkel erhält das Paddel Auftrieb und wirkt nun wie ein Hebel und das Kajak dreht sich wieder. Der Oberkörper bleibt dabei noch länger im Wasser und das Kajak wird aus der Hüfte heraus über seinen Kipppunkt zurück in die richtige Ausrichtung geführt. Dabei darf man den Oberkörper nicht zu früh aus dem Wasser heben, da sonst das Kippen nicht klappt.

Es hört sich kompliziert an. Aber wenn Sie diese Technik einmal gelernt haben, ist sie einfach. Und im Ernstfall ist sie lebensrettend.
Aber wie gesagt, keine Sorge: Sie sind nie allein. Die Kajakführer sind zur Stelle, wenn Gefahr droht. Und die Touren finden nicht bei hohem Wellengang statt. Für die Sicherheit ist also stets gesorgt.

Ausrüstung

Natürlich werden Kajak und Paddel von der Reederei gestellt. Was Sie sonst noch an Ausrüstung selbst mitbringen müssen, schwankt zwischen den einzelnen Reedereien. Am besten sprechen wir darüber in einer Beratung. Aber Sie sollten auf jeden Fall ein Oberteil aus Fleece oder einen Wollpullover haben, eine Fleece-Hose und gute Wollsocken, eine warme Mütze und für die lichtempfindlichen Gäste eine Sonnenbrille. Für eine wertvolle, nicht wasserdichte Kamera sollten Sie auch ein eigenes Dry Bag dabeihaben.

Vor- & Nachteile

Fassen wir am Ende noch einmal die Vorteile des Kajakfahrens zusammen:
Sie erleben etwas Besonderes. Nur wenige Passagiere der Expeditionskreuzfahrt haben die Möglichkeit, an den Kajaktouren teilzunehmen. So bilden sie auch mit den anderen Paddlern eine enge Gemeinschaft. Und wer aus Ihrer Verwandtschaft oder Freundeskreis kann schon von sich behaupten, auf einem Kajak durch das ewige Eis gefahren zu sein?

Sie erleben die Natur auf ganz besondere Art und Weise. Direkt über dem Wasser, ganz nah am Eis, mit vielen Eindrücken, die die anderen Passagiere nie haben werden. Auf Augenhöhe mit der Tierwelt.
Sie bleiben auf der Expeditionsfahrt aktiv. Kajaken vermittelt das besondere Gefühl des Abenteuers, und Sie müssen sich selbst ein wenig körperlich anstrengen.

Aber es gibt auch Nachteile, die abzuwägen sind:
Die Anlandungen sind für die Kajakfahrer meist kürzer. Denn während die anderen Gäste an Land gehen und viel Zeit haben, sind Kajakfahrer auf dem Wasser unterwegs. Das eine Erlebnis ist also gegen das andere abzuwägen.
Fotos sind nicht ganz so einfach auf dem Kajak wie an Land. Das liegt in der Natur der Sache. Dafür können Sie aber, wenn alle die Paddel weglegen, ganz besondere Fotos machen.
Und schließlich: Kajak fahren ist nicht billig. Es fallen Zusatzkosten an für die Teilnehmer.

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Lassen Sie sich am besten von uns beraten, ob für Sie persönlich Kajakfahren die richtige Aktivität in der Arktis oder Antarktis ist. Wir nehmen uns Zeit für Sie und können mit unserer Erfahrung die richtige Einschätzung mit Ihnen gemeinsam vornehmen. Rufen Sie uns einfach an – und planen Sie mit uns die perfekte Reise.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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