Blog

Jan Mayen – die norwegische Vulkaninsel

Jan Mayen ist eine vulkanische Insel auf dem Mittelatlantischen Rücken, etwa 550 Kilometer nördlich von Island gelegen und 450 Kilometer östlich von Grönland. Die Insel ist auch für uns von Eisexpeditionen.de sehr interessant, nicht nur wegen ihres vulkanischen Ursprungs mit einer einzigartigen Natur, sondern auch wegen ihrer unberührten Schönheit. Lassen Sie uns auf Erkundung gehen.

Expedition

Es ist ein schöner früher Morgen an Deck, kühl, aber angenehm, die ersten Sonnenstrahlen scheinen langsam das Antlitz der Erde zu berühren. Gemeinsam mit einigen Mitreisenden genießen Sie in Ruhe noch einen Kaffee, als ihr Blick auf eine Nebelwand fällt, unter der ein Stück Land hervorzutauchen scheint. Hier draußen, weit im Norden, sieht dieses nebelverhüllte Stück Land wie eine Erinnerung an mystische Zeiten aus, und als sich der Nebel langsam lüftet, ein großer Berg zum Vorschein kommt, eine unberührte Natur, ohne Menschensiedlungen, da wird dieser Eindruck noch verstärkt, da wirkt die Insel so wie eine Welt, die einst Sagenfiguren bereist haben. Unwillkürlich müssen Sie an legendenumwobene Orte wie Avalon aus der britischen Sagenwelt denken. Die Art Insel, auf der Könige und Helden ihre großen Prüfungen ablegen und legendären Wesen begegnen. Aber heute werden Sie sie erkunden, diese vulkanische, isolierte Schönheit.

Willkommen auf Jan Mayen.

Die Fakten

Zunächst der Blick auf das Wesentliche: Die Insel, 54km lang und rund 15km breit an den breitesten Stellen, ist Teil des norwegischen Königsreichs und liegt in der Grönlandsee des Atlantischen Ozeans. Es handelt sich um eine wenig in Europa bekannte Insel, obwohl sie mit einer Fläche von 373 Quadratkilometern alles andere als klein ist – trotzdem haben viele Menschen von ihr noch nie gehört. Zu Unrecht, denn Jan Mayen ist ein ungewöhnlicher Ort: Jan Mayen ist komplett vulkanischen Ursprungs, mehr noch, sie ist der Gipfel eines unterseeischen Vulkanrückens – können Sie sich das vorstellen, ein riesiger Unterwasservulkan, auf dessen Spitze Sie praktisch wandern können? Besonders ist, dass der Vulkan Beerenberg mit 2.277m Höhe die Insel überthront an der nördlichen Region der Insel (der sog. Nord-Jan). Der Rest, Sør-Jan, die südliche Region, ist niedrig und hügelig. Die Insel ist (mit Ausnahme einer militärischen Nutzung) unbewohnt ohne Häfen.

Das Klima

Das Klima der Insel ähnelt dem von Island, wenngleich hier weiter nördlich noch ein wenig mehr Kälte herrscht. Sowohl Island wie auch Jan Mayen sind Teil des mittelatlantischen Rückensystem und zeichnen sich durch ein maritim-arktisches Klima aus. Das bedeutet: Sonnenbaden kommt nicht in Betracht, Nebel, Wind und Nieselregen sind hier die Regel.

Die raue, unberührte Natur

Eine Vulkaninsel mitten im Meer mit Nebel und Nieselregen – warum sollte es uns dahinziehen, wo es keine vom Staat definierten Touristenattraktionen gibt? Genau deswegen! Jan Mayen ist unberührt, und der vulkanische Ursprung hier mitten in der See ist allgegenwärtig. Sie hat daher Polarfreunden, wie uns, viel zu bieten, diese raue Schönheit. Denn Jan Mayen wurde nicht umsonst im Jahr 2010 zum Naturschutzgebiet erklärt. Warum?

Natürlich vor allem wegen der Tiere. Wo der Mensch keine Spuren hinterlassen hat und keine Herrschaft beansprucht, da sind die Tiere die wahren Könige der Welt. Das gilt besonders für Jan Mayen. Zwar gibt es hier leider nicht den Polarfuchs – nicht mehr, er wurde im 20. Jahrhundert hier bis zur Ausrottung wegen seines Fells gejagt -, und auch Eisbären lassen sich nur selten blicken. Aber dafür werden Vogelfreunde ein wunderschönes Schauspiel erleben, denn auf der rauen Insel brüten sie zu hunderten und tausenden an den steilen Klippen: Seevögel! Besonders häufig werden die Besucher dabei die Rufe des Eissturmvogels hören, der möwen-ähnlich wirkt, aber tatsächlich ein entfernter Verwandter der Albatrosse ist. Viele Menschen lieben den Anblick des kleinen Auk, einem wagemutigen Vogel, der unter Felsen in steilen Hängen brütet. Aber das sind nur einige der Vögel, die sie hier erblicken können – 27 Vogelarten nennen Jan Mayen ihr geliebtes Zuhause.

Besonders beliebt ist Jan Mayen auch bei Robben, namentlich den Mützenrobben und den Sattelrobben, und erfahrene Guides werden Sie auf den Expeditionsseereisen in die Nähe der neugierigen Tiere und ihrer Brutgebiete führen. So manches fantastische Robbenfoto ist auf Jan Mayen entstanden.

Außerdem können wir hier in der Nähe von Jan Mayen Walen begegnen, die sich hier in der menschenleeren Gegend häufig aufhalten. Wer Glück hat, trifft sogar auf den majestätischen Blauwal – eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht, aber die Chancen stehen rund um Jan Mayen sehr gut.

Wer dagegen nicht nur Tiere bestaunen möchte, der wird seine Freude auch an der Form der Insel haben, die vom Himmel wie ein Löffel aussieht, aber vom Boden während einer Anlandung vor allem durch den vulkanischen Ursprung fasziniert. Der große Vulkan mit seiner Kegelform ist ein Anblick, der sich ein Leben lang in Ihr Herz einprägt, eine raue Natur spiegelt sich in ihm wieder, und alles, was der Mensch in seinen Jahrtausenden auf der Erde erschaffen hat, wirkt doch unbedeutend in der Gegenwart eines solchen Riesen – zumal Sie nun wissen, dass es nur die äußerste Spitze eines riesigen Vulkans ist. Auch das ist schon ein sensationelles Gefühl an sich, zu wissen, dass man nach einer Anlandung auf einem Vulkan steht. Aber keine Sorge – Sie sind auf den Reisen, die wir Ihnen empfehlen, natürlich ungefährdet. Eine Anlandung ist dabei häufig gar nicht so einfach, denn rund um Jan Mayen gibt es häufig schwere Wellen, und die Anlandung mit dem Zodiac kann durchaus mit einigem Schaukeln verbunden sein. Aber auch hier wachen natürlich erfahrene Guides darüber, dass Ihnen nichts geschieht. Vertrauen Sie Ihnen und der Auswahl von eisexpeditionen.de.

Selbst wenn eine Anlandung nicht gelingt, ist Jan Mayen auch von Land aus an vielen Stellen ein schöner Anblick, nicht nur wegen des riesigen Vulkans im Norden, sondern auch und gerade wegen den majestätischen Eisklippen, die häufig kalben – die spektakulärste unter ihnen ist sicherlich Weyprechtbreen, die direkt vom Zentralkrater auf der Spitze des Vulkans herabsteigt.

Ein kurzer Blick auf die Geschichte

Woher hat die Insel ihren Namen? Dazu müssen wir uns ihrer Geschichte widmen. Die Insel wurde möglicherweise erstmals 1607 von Henry Hudson gesichtet, der sie Hudson’s Tutches (Touches) nannte. Allerdings gab er ihr nicht den Namen, der sie bis heute prägt. Das war vielmehr Jan May, ein holländischer Seekapitän, der die Insel im Jahr 1614 für die holländische Krone beanspruchte. Nun folgte eine traurige Episode in der Geschichte der Insel, denn schon kurz nach dieser Beanspruchung durch Holland wurde die nach ihrem holländischen Entdecker benannte Insel für den Walfang berühmt. Es dauerte jedoch keine 30 Jahre, und die Gewässer um Jan Mayen waren walleer. Es folgten im 19. Jahrhundert eine österreichische Wetterstation, bis die Norweger dort 1921 ein Observatorium bauten und die Insel 1923 offiziell annektierten. Heute wird die Insel noch von der Nato militärisch genutzt mit einem Flugplatz und einer Navigationsstation. Dieses militärische Personal stellt die einzigen menschlichen – wechselnden – Bewohner der Insel dar.

Haben wir Ihr Interesse an Jan Mayen geweckt? Dann sprechen Sie uns an. Wir planen mit Ihnen gemeinsam die beste Zeit und die beste Route. Eisexpeditionen.de freut sich auf Ihre Anfrage über Telefon, E-Mail oder Chat.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
Reisen in diese
Region
Mehr anzeigen