Blog

Expedition Nordostgrönland und rund um Island – Teil 1 Islands Naturgewalten

Was für eine atemberaubende Expeditionsreise liegt hinter uns – von Island nach Ostgrönland und zurück. Und was ist dabei schöner, Grönland oder Island – saftiges Grün oder rote Sandsteine, Nordlichter oder Feuer und Eis? Wir konnten uns nicht entscheiden und erlebten gemeinsam mit unseren Gästen eine spannende Expedition rund um Island und in den entlegensten Bereich Grönlands mit dem größten Nationalpark der Welt. Über die Reise berichten wir in einem dreiteiligen Reisebericht. Starten wir mit dem ersten Teil.

Anreise

Gemeinsam mit einem Teil unserer Gäste reisten wir ab Berlin an. Die gute Gelegenheit, den neuen Flughafen BER kennenzulernen. Wir nahmen einen Direktflug, für den in der heutigen Zeit mit verspätet ankommenden oder verlustig gegangenen Koffer gute Argumente sprachen. In drei Stunden erreichten wir von Hamburg aus den neuen Flughafen BER. Die Spannung stieg, waren wir doch schon eingecheckt und hatten sogar den neuen Terminservice für den Sicherheitscheck „BER-Runway“ gebucht. Großartig, dieser innovative Service wurde zwei Tage vorher ins Leben gerufen und ermöglicht allen Gästen vorab über die App des Flughafens BER einen festen Termin für den Sicherheitscheck zu buchen, um so die langen Wartezeiten zu umgehen.
Nachdem wir die Koffer dann aufgegeben hatten, durften wir ohne Anstehen mit unserem QR-Code direkt zum Sicherheitscheck. Hoffentlich wird dieses neue Konzept auch an anderen Flughäfen eingeführt.

Ankunft

Nach 3 ½ Stunden Flug und einem atemberaubenden Blick beim Anflug auf Island erreichten wir dann die Insel aus Feuer und Eis. Am Abflug in Berlin waren es immerhin 27 Grad und wir sehnten uns nach deutlich kühleren Temperaturen. Obwohl es auf Island normalerweise viel regnet, kamen wir bei schönstem Sonnenschein und 14° Celsius, strahlend blauem Himmel und Sonnenschein an. Herrlich! Reykjavik begrüßte uns von seiner schönsten Seite. Direkt am Kofferband begrüßten uns dann schon die freundlichen Reiseleiter von Hapag-Lloyd Cruises. Nach kurzer Zeit bekamen wir unsere Koffer und gingen zum Transferbus. Wir wurden von einem sehr unterhaltsamen Reiseleiter begrüßt, der uns auf der 40-minütigen Fahrt zum Hafen von Reykjavik ein paar Anekdoten über Island berichtete. Das war sehr gut organisiert – so fängt eine Reise wunderbar an.

HANSEATIC spirit

Das dritte und neueste Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd Cruises durfte aufgrund der geringen Größe direkt im alten Hafen von Reykjavik, der sehr Zentrumsnah ist, an die Pier liegen. Ein Herzliches Willkommen, ein sehr gut organisierter Check-In und schon bezogen wir unsere Balkonkabine. Wo 5* draufstehen, sind natürlich auch 5* drin, so dürfen das Glas Champagner, die Canapés und die Flasche Champagner für später nicht fehlen. Etwas über ein Jahr ist HANSEATIC spirit am 27.08.2022 genau alt. Sie wurde am 24.08.2021 vor Helgoland getauft und wir waren als erste geladene Gäste an Bord und haben damals die Betten eingeschlafen. Nachdem die Koffer ausgepackt sind, geht es zur Seenotrettung ins HanseAtrium. Danach ein kleiner Abstecher vorweg ins Spezialitäten Restaurant L `Esprit, um einen Tisch für die Gruppe am nächsten Abend zu reservieren und dann heißt es „Leinen los“!

Seetage rund um Island

Am Abend verlassen wir Reykjavik, die rauchende Bucht, und freuen uns auf den ersten Seetag. Unsere Gäste, die noch nie mit Hapag-Lloyd Cruises gereist sind, erkunden das Schiff, diejenigen die die kleinen Expeditionsschiffe von Hapag-Lloyd Cruises bereits kennen, genießen die Aussicht auf See, nehmen an Sportkursen teil oder gönnen sich eine Behandlung im SPA. Wer denkt, dass ein Seetag ein verschenkter Tag ist und einem nichts geboten wird, der irrt gewaltig. Vormittags geht es zur Kleiderprobe, Gummistiefel und Parka für die kommenden Seetage werden in der richtigen Größe ausprobiert und die ersten Vorträge zur Naturfotografie, Flora, Fauna und Landeskunde laden ein, mehr über die kommenden Tage zu erfahren. Und auch bei einem Seetag ist man stets umgeben von herrlicher Natur, dem endlosen Horizont, den um das Schiff kreisenden Vögeln und dem Gefühl, auf dem Wasser ein Teil der Natur zu werden. Die See um Island ist ein reichhaltiges Ökosystem. Wo viel Fisch im Wasser ist, da kann man meistens etwas erleben und so lassen die ersten Walbeobachtungen nicht lange auf sich warten. Was für ein majestätischer Anblick, bereits am ersten Tag – die Augen der Gäste leuchteten.

Mitten auf dem Ozean erblicken wir eine Gruppe von Basstölpeln, die sich immer wieder gekonnt in die Tiefe des Meeres stürzen, um sich einen Fisch nach dem anderen zu schnappen. Eine riesige Schule von Delfinen und Grindwalen hat diesen Fischschwarm ebenfalls entdeckt. Was für ein Schauspiel! Basstölpel, Dreizehnmöwen, Delfine und Grindwale, soweit das Auge reicht. Doch nicht genug, wer aufmerksam nach draußen schaut, wird immer zwischendurch mit einer winkenden Buckelwalfluke am Horizont belohnt.

Djupivogur

Früh morgens um 07:00 Uhr erreichen wir unser erstes Ziel Djupivogur der Ostküste Islands bei bestem Wetter. Der Ort gilt als Tor zu Europas größtem Gletscher außerhalb der Polargebiete, dem Vatnajökull (Wassergletscher), bietet aber auch viele weitere spannende Ausflugsmöglichkeiten. Wer keinen Ausflug über eine externe lokale Agentur buchen möchte, der kann an den Expertenwanderungen teilnehmen. Direkt vom Schiff geht es auf einer kleinen Wanderung mit den Lektoren durch die Natur. Wir haben uns bereits im Vorwege für das Gletscherabenteuer auf dem Vatnajökull entschieden. Nach einer ca. 1½-stündigen Busfahrt durch die spektakuläre Landschaft der Ostseite erreichen wir den ersten Stopp, eine Anhöhe, auf der man die Gletscherzungen, die direkt ins grüne Tal reichen, hervorragend fotografieren kann. Fast surreal wirken die Farben aus blau, grün, gelb und weiß! Weiter geht es zu einem kleinen landestypischen Mittagessen ins Gletschertal. Nach der Stärkung erreichen wir nach einer 10-minütigen Fahrt unseren Ausgangspunkt für die Gletschersafari.

Vatnajökull

Wir werden auf die Monsterjeeps verteilt und auf geht es durch die Serpentinen des Hochlandes zum Gletscher. Je dichter wir unserem Ziel kommen umso mehr spüren wir den Gletscher, die Luft wird klarer und kälter und plötzlich nach einer weiteren Serpentine erreichen wir die Eiskappe. Was für ein Anblick!

Die Teilnehmer, die sich für eine Schneemobilsafari entschieden haben, erhalten eine kurze Einweisung und wir fahren in unserem Jeep direkt auf die Eiskappe. Eine wunderbare Erfahrung, wir folgen den Snowmobilen durch eine herrliche Eislandschaft. Ein Moment der Demut, als wir dann oben dem Himmel zum Greifen nah auf der Eiskappe, die ein Eisvolumen von ca. 3000km³ fasst, stehen. Der Vatnajökull hat eine Gesamtfläche von 8100km² und gilt als größter Gletscher Europas außerhalb der Polarregionen. Er liefert sich einen Streit um den größten Gletscher mit dem Austfonna auf Nordostlandet. Der Austfonna gilt mit 8.120 km² als der flächenmäßig größte Gletscher Europas und mit 1.900 km³ Volumen der Gletscher mit dem zweitgrößten Volumen in Europa.
Nach einer spektakulären Rückfahrt geht es dann abends wieder zum Schiff und während wir uns im HANSEATIC Restaurant verwöhnen lassen, steuert Kapitän Axel Engeldrum die kleine HANSEATIC spirit sicher und ruhig auf zum nächsten Highlight.

Seyðisfjörður

Am Abend erreichen wir die Stadt Seydisfjördur. Nach dem gemeinsamen Abendessen besuchen wir der Vortrag über die Flora und Fauna von Dr. Andreas Mieth. Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt ins Bett zu gehen, doch die Natur macht uns einen Strich durch die Rechnung. Gerade wieder in der Kabine angekommen, folgt schon die Durchsage von Kapitän Axel Engeldrum: „Polarlichter“! Und da tanzen sie am Horizont. Was für ein Schauspiel! Einige stehen im Bademantel, andere im Schlafanzug draußen, während die Lichter am Himmel tanzen und grüne Schleier den Himmel beinahe explodieren lassen. Es wirkt, als würden uns auch die Götter hier im hohen Norden willkommen heißen. Jeglicher Stress des Alltags fiel spätestens jetzt bei allen Gästen ab. Beschwingt und durchgefroren fallen wir ins Bett.

Ausflugszeit

Am nächsten Tag heißt es dann Ausflugszeit und wir nehmen an dem Ausflug sportliche Wanderung ins Vestdalur-Tal statt, während andere den Ort auf eigene Faust erkunden.
Wie könnte man die Naturschönheiten Islands besser als zu Fuß entdecken. Das Tal ist aufgrund seiner schönen Pflanzenwelt ein Naturschutzgebiet.

Mit dem Bus geht es nur wenige Kilometer nördlich der Stadt bis zu einem kleinen Pfad, von dem aus wir unsere Wanderung auf einem ca. 1,8 km langen Rundweg entlang der unzähligen Wasserfälle Vestdalsfossar starten. Bei 17 ° und Sonnenschein zwischen herrlichen Bachläufen und tosenden Wasserfällen wandern wir ca. 2,5 Stunden durch diese wunderschöne Landschaft, kosten Blaubeeren, beobachten grasende Schafe und treffen eine isländische Schulklasse, die diesen ungewöhnlich warmen Sommertag ebenfalls nutzt.
Beschwingt durch die Kraft der Natur geht es mit dem Bus zurück zum Hafen, der mitten in dem kleinen Städtchen liegt. Zeit die idyllische Stadt zu erkunden. Viele Gäste folgen der Empfehlung von Expertin und Geologin Heike und besuchen die „Kuchenfalle“, ein kleines Café, dass nicht nur sehr berühmt für die Qualität der Speisen ist, sondern auch für die gesalzenen Preise. 2 Stücke Kuchen und zwei Kaffee kosten circa 50,- €.

Wir entscheiden uns für den Besuch der Bláa Kirkja. Eine blaue Kirche, die 1920 erbaut wurde. Entlang des sogenannten Rainbow Walks steuern wir direkt auf die blaue Kirche zu und sind überrascht, welche wunderbaren Häuschen sich uns mit zahlreichen Motiven auf dem Weg zur Kirche bieten. Am Mittag genießen wir bei bestem Wetter die Ausfahrt aus dem wunderschönen Seyðisfjörður Fjord.

Akureyri

Am frühen Morgen erreichen wir Akureyri. Die Stadt gilt als Zentrum des Nordens und ist mit 18.488 Einwohnern die viertgrößte Stadt auf Island. 1602 als Handelsposten der Dänen gegründet, wuchs der Ort und der Hochseehafen Jahr für Jahr und erhielt 1786 das Stadtrecht. Schon vom Hafen aus sieht man die Akureyrarkirkja. Die Kirche wurde von dem isländischen Architekten Gudjon Samueslsson entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht. Die Stadt bietet jedoch auch ein sehr spannendes Umland und so entscheiden wir uns für den Ausflug „Islands rauer Norden: Goðafoss und Mývatn“. Entdecken Sie die „Juwelen des Nordens“:

Goðafoss

Der erste Stopp ist am Goðafoss-Wasserfall, einer der spektakulärsten Wasserfälle des Landes. Von weitem können wir schon die tosenden Wassermassen erblicken. Das Wasser stürzt aus einer Höhe von 12 Metern über eine Breite von 30 Metern. Der Name Goðafoss bedeutet entweder Wasserfall der Götter oder Wasserfall des „goði“ (d. h. Priester/Häuptling). Gespannt lauschen wir der faszinierenden Entstehungsgeschichte.
Als Island im 9. und 10. Jahrhundert erstmals besiedelt wurde, war die große Mehrheit (zumindest die, die keine Sklaven waren) Norweger, die der altnordischen Religion anhingen und Gottheiten wie Thor, Odin, Loki und Freya verehrten. Echte Wikinger, raue Menschen, die der Natur des hohen Nordens und der rauen See trotzten – für sie waren die alten Naturgötter maßgebend. Nach der Gründung des Commonwealth im Jahr 930 n. Chr. begann jedoch der Druck des christlichen Europas, die Norweger zu konvertieren.
Um 1000 n. Chr. schien eine Invasion Norwegens fast sicher, wenn das Land an seinem heidnischen Glauben festhielt. Die Frage wurde daher in Þingvellir diskutiert, wo das Parlament einmal im Jahr tagte. Der damalige Gesetzessprecher, der Ásatrú-Priester Þorgeir Ljósvetningagoði, wurde mit der Entscheidung betraut.

Es heißt, dass er einen Tag und eine Nacht lang schweigend unter einer Felldecke lag und zu seinen alten Göttern um die richtige Entscheidung betete. Schließlich tauchte er auf und sagte, dass zum Wohle des Volkes das Christentum die offizielle Religion sein würde, die Heiden aber privat praktizieren könnten.

Um seine Entscheidung zu symbolisieren, kehrte er in sein Haus in Nordisland zurück und warf Götzenbilder der alten Götter in einen wunderschönen Wasserfall. Seitdem ist er als Goðafoss bekannt. Weiter geht es mit dem Bus durch die malerische Landschaft Islands, an der wir uns einfach nicht sattsehen können.

Skútustaðir

Nicht minder eindrucksvoll erwartet uns als nächster Halt der Skútustaðir am Mývatn-See. Die zahlreichen Pseudokrater, die sich dort gebildet haben, ziehen noch immer reges Interesse von Geologen auf sich. Als erstes begrüßen uns die Mücken. Der Name des Sees, „Mývatn“, stammt von den Mücken, die aus dem See stammen.

Skútustaðir ist ein Weiler an der Südseite des Sees, dessen Gemeinde zunächst nur aus einem Bauernhof und einer Kirche bestand. Charakteristisch für die Landschaft von Skútustaðir ist eine Ansammlung von Pseudokratern, Skútustaðagígar genannt, die sich hauptsächlich um den kleinen See namens Stakhólstjörn befinden.

Ein herrlicher und lehrreicher Spaziergang, auf dem Expertin Heike Fries uns ausführlich erklärt, was es mit diesen Pseudokratern genau auf sich hat.

Pseudokrater

Pseudokrater sind nur an sehr wenigen Orten auf der Welt zu finden: in Island, auf Hawaii, auf den Azoren – und auf dem Mars.

Die Krater entstehen, wenn glühend heiße, dünnflüssige, geschmolzene Lava über ein Feuchtgebiet oder ein sumpfiges Gebiet fließt. Die heiße Lava bringt das Wasser in den Feuchtgebieten zum Kochen, und der Dampfdruck führt zu Explosionen, durch die die Pseudokrater entstehen.
Diese Pseudokrater entstanden vor etwa 2.300 Jahren bei der Eruption von Lúdentaborgir und Þrengslaborgir. Die Pseudokrater sitzen auf einem Schlackenberg, was für diese Art von Kratern einzigartig ist.
Nach einem Spaziergang durch die Krater am schönen Mývatn gelegen, stärken wir uns im gegenüberliegenden Hotel mit einem kleinen einfachen Mittagessen. Weiter geht es zum Land der Trolle.

Dimmuborgir

Auf Island finden sich viele Zeugen vergangener und neuzeitlicher vulkanischer Aktivität. Besonders faszinierend sind die bizarren Lavaformationen in Dimmuborgir. Als wir dort ankommen, fühlen wir uns zurückversetzt in die Zeit der Dinosaurier.
Die Schwarze Festung, entstand bei einem Ausbruch, der sich vor 2.300 Jahren in der Gegend ereignete. Das Gebiet um den Mývatn-See ist stark vulkanisch geprägt.

Als die Lava durch das Gebiet floss, überquerte sie einen See und brachte ihn zum Kochen. Dies beschleunigte die Abkühlung der Lava und führte dazu, dass Dampfsäulen Teile der Lava zerschmetterten. Nachdem die Lava erstarrt war, zeichnete sich das Gebiet durch große Felsblöcke und zahlreiche Höhlen und Kavernen aus, die durch intensive Dampfblasen entstanden.

Es liegt am Zusammenfluss der eurasischen und der nordamerikanischen tektonischen Platte, zwei Platten, die langsam voneinander wegdriften, was zu starken seismischen Aktivitäten führt, die den Ort erschüttern. Diese driftende Spalte kann man entlang des Rundweges direkt beobachten. Viele haben Dimmuborgir deshalb mit einer mittelalterlichen Burg verglichen, mit ihren vielen versteckten Kammern und den aufragenden Türmen. Kein Wunder, dass die Kulisse als Drehort für viele Szenen von Game of Thrones diente.

Folklore über Dimmuborgir

In der isländischen Kultur sind die Lavahöhlen angeblich die Heimat der brutalen und abscheulichen Trolle des Landes. Die berühmtesten von ihnen waren der Halb-Troll und Halb-Igel Grýla und ihr unterwürfiger Ehemann Leppalúði. Grýla war berühmt für ihren unersättlichen Appetit auf Kinder und ihre riesige Hauskatze, die in der Weihnachtszeit Kinder auffraß, weil sie keine Kleidung bekamen (um die Kinder zu ermutigen, ihre Web-, Strick- und Näharbeiten vor Beginn der Weihnachtszeit zu beenden).
Grýla und Leppalúði hatten dreizehn Söhne, die in Dimmuborgir lebten und heute als die „isländischen Weihnachtsmänner“ bekannt sind. In den dreizehn Nächten vor Weihnachten kommen diese Trolle einer nach dem anderen, um die Isländer zu terrorisieren, jeder mit seiner eigenen Strategie, nach der er benannt wurde.

Wie die meisten isländischen Gruselgeschichten wurden auch die Weihnachtsburschen höchstwahrscheinlich erfunden, um Kinder davon abzuhalten, in die kalten isländischen Winternächte hinauszugehen, in denen viele über Jahrhunderte hinweg spurlos verschwanden.
Nachdem wir die Höhle der Weihnachtsmänner begutachtet haben, heißt es Abschied nehmen vom Land der Trolle und weiter zu den blubbernden Schlammfeldern.

Námaskarð

Letzter Halt für heute sind die brodelnden Schlammpfuhlen bei Námaskarð. Námaskarð ist eine geothermische Region mit kochenden Schwefelschlammquellen und Dampfschloten und liegt in unmittelbarer Nähe des riesigen Vulkanbergs Krafla. In dieser atemberaubenden arktischen Wüste finden Sie kochendes Wasser und Land. Die farbenfrohen Mineralien an diesem Ort bieten ein erstaunliches Panorama. Natürliche schwarze Flüsse und kochende Becken, die Dampf und Rauch ausstoßen, liegen in dieser farbenfrohen Landschaft und sind atemberaubend. Alles in diesem sauren Land ist von Schwefel durchdrungen, sogar die Luft, was die Gegend sehr charakteristisch macht.

Bei Ankunft steigt uns der beißende Geruch in die Nase und die blubbernden Quellen und dampfenden Steine lassen uns erahnen, welche Kräfte noch heute unter der Erdoberfläche schlummern. Vor lauter Faszination beim Beobachten dieser Schlammpfuhlen vergessen wir schließlich den beißenden Geruch und steigen nach einem Spaziergang glückselig in den Bus. Was für ein Tag!

Aurora Borealis

Voller neuer Eindrücke steigen wir im Hafen von Akureyri aus und freuen uns auf unser Abendessen und den Austausch mit den anderen Gästen. Doch wer glaubt, wir hätten alle Highlights des Tages bereits erlebt, der irrt gewaltig. Um 01:30Uhr werden wir wieder von den tanzenden Nordlichtern am Himmel überrascht. Magisch & mystisch zugleich. Wir von Eisexpeditionen mögen die wissenschaftlich sachlichen Erklärungen für Polarlichter sehr.
Polarlichter sind das Ergebnis von Störungen in der Magnetosphäre, die durch den Sonnenwind verursacht werden. Größere Störungen resultieren aus der Erhöhung der Geschwindigkeit des Sonnenwindes durch koronale Löcher und koronale Massenauswürfe. Diese Störungen verändern die Flugbahnen der geladenen Teilchen im magnetosphärischen Plasma. Diese Teilchen, hauptsächlich Elektronen und Protonen, stürzen in die obere Atmosphäre ab. Die daraus resultierende Ionisierung und Anregung der Atmosphärenbestandteile emittiert Licht von unterschiedlicher Farbe und Komplexität.

Aber noch mehr schätzen wir die Mythologie. Denn die Grönländer glauben, dass die Polarlichter am Himmel Ihre Vorfahren sind, die mit einem Walrosskopf Fußball spielen und Ihre Nachfahren auf der Erde bewachen. Welch schöner Gedanke, während wir dem grünen Schleier am Himmel in der kalten Arktisluft staunend folgen.

Flexible Fahrpläne

Eine Expedition bedeutet, dass man im Fahrplan flexibel sein muss, denn Eis, Wind und Wetter bestimmen den Kurs und so kann es passieren, dass eine geplante Anlandung wetterbedingt abgesagt werden muss. In unserem Fall spielt uns das sehr gute Wetter, die ruhige See, aber besonders die Abenteuerlust von Kapitän Axel Engeldrum in die Karten. Und so lädt Kapitän Axel Engeldrum alle Gäste kurzfristig ins HanseAtrium und verkündet die frohe Botschaft. Wir streichen aufgrund des guten Wetters den Besuch der Insel Grímsey und den Spaziergang über den Polarkreis und fahren stattdessen eher nach Ostgrönland. Wir besuchen Ittoqqortoormiit einen Tag eher und fahren dann außerplanmäßig in den Scoresbysund nach Røde Ø. Die Wetterbedingungen sind so außergewöhnlich gut und mein Herz schlägt vor lauter Freude eine Kapriole nach der anderen. Besser geht es nicht!

Wir verabschieden uns von Island und berichten im zweiten Teil unseres Reiseberichts über die Abenteuer und Erlebnisse in Ostgrönland. Wenn Sie Islands Naturgewalten ebenfalls erleben möchten, sprechen Sie uns gerne für eine gemeinsame Planung Ihres persönlichen Abenteuers an.

Möchten Sie auch das magische Island erleben? Dann sprechen Sie uns an. Wir von Eisexpeditionen.de freuen uns, mit Ihnen Ihre perfekte Expeditionskreuzfahrt zu planen.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
Reisen in diese
Region
Mehr anzeigen