Blog

Expedition Arktis oder Antarktis – das ist hier die Frage! Teil 1: Arktis

Die erste Expeditionsreise ist besonders aufregend, denn es gibt sehr viele Fragen. Sollte man sich für die Arktis oder Antarktis entscheiden? Das einfachste Argument könnte natürlich sein ob man die Pinguine in der Antarktis oder die Eisbären in der Arktis erleben möchte. Aber was genau unterscheidet diese beiden Regionen genau, außer die geographische Lage?

Die Arktis – Ihre Vielfalt lässt jedes Entdeckerherz höherschlagen

Die Arktis ist besonders facettenreich. Abenteurer dürfen die Kultur der Inuit, Eiswüsten und Vulkane, eine atemberaubende Landschaft sowie eine faszinierende Tierwelt hautnah erleben. Zur Arktis zählen die nördliche Polkappe, das größtenteils von Eis bedeckte Nordpolarmeer und die nördlichen Ausläufer der Kontinente Nordamerika, Asien und Europa. Im Zentrum liegt im Gegensatz zur Antarktis kein eisbedeckter Kontinent, sondern ein teilweise ganzjährig zugefrorenes Meer. Nirgendwo anders sind die Auswirkungen des Klimas, die Eisschmelze, so stark zu spüren. Das Eis am geografischen Nordpol ist bis zu vier Meter dick. Der Begriff Arktis stammt von dem altgriechischen Wort árktos ἄρκτος für Bär.

Geographische oder klimatische Grenze der Arktis?

Geographisch umfasst die Arktis alles innerhalb des Polarkreises, 66° nördlicher Breite. Heute betrachtet man die Grenzen der Arktis allerdings eher biologisch oder klimatisch aufgrund des Klimawandels. Denn hier ist er am deutlichsten zu spüren. Das Eis schmilzt rasant.

Die biologische Grenze ist die sogenannte „Treeline“, nämlich da, wo der Baumwuchs zu Ende geht (Tundra). Oft wird die Arktis durch klimatische Kriterien definiert: Alle Gebiete nördlich einer Temperaturlinie an der die mittlere Monatstemperatur im Juli die 10°-Celsius-Marke nicht überschreitet, werden als arktisch bezeichnet.

Klima der Arktis

Da Sie sicherlich zuerst an das Eis denken, ist es bestimmt schwer vorstellbar, dass es dort unterschiedliche Jahreszeiten gibt. Der arktische Sommer ist zwar nicht mit der Hitze Südeuropas vergleichbar, jedoch gibt es in den arktischen Jahreszeiten deutliche Unterschiede hinsichtlich des Klimas, der Tierwelt und der Naturphänomene.

Wann aber ist nun die beste Jahreszeit für eine Reise in die Arktis? Es kommt darauf an, was Sie am liebsten sehen und erleben möchten…

Der arktische Sommer

Juni–Juli

Der arktische Sommer dauert von Ende Juni bis Anfang September. Eine wundervolle Zeit um die unberührte Schönheit und Ursprünglichkeit der Arktis zu bestaunen, denn das Packeis hat sich bereits etwas zurückgezogen und das Meereis ist landeinwärts angetaut, sodass die ersten Expeditionskreuzfahrten durchgeführt werden können. Am deutlichsten unterscheiden sich natürlich die Tiersichtungen je nach Jahreszeit. Im Frühsommer sorgt die Mitternachtssonne für relativ hohe Temperaturen. Gleichzeitig ist es die Zeit der Paarung und während die Arktis aus Ihrem Winterschlaf erwacht, entsteht neues Leben- der arktische Kindergarten zeigt sich Ihnen in seiner vollen Pracht und mit Glück erleben Sie hautnah Seevögel, Walrosse, Rentiere, Polarfüchse und mit dem nötigen Sicherheitsabstand Eisbären in ihrem natürlichen Habitat.

Juli–August

Sobald sich das Eis weiter zurückgezogen hat, wächst eine einzigartige Pflanzenwelt heran. Die Vielfalt der Flora wird Sie überraschen und ist ein weiterer großer Unterschied zur Antarktischen Halbinsel, auf der es keinerlei Vegetation gibt. Schwimmende Eisberge und kalbende Gletscher sieht man am Besten zwischen Ende Juli und Anfang August. Buckelwale, Zwergwale und auch die imposanten Blauwale kehren in die Arktis zur Nahrungssuche zurück und sorgen für einmalige Walbeobachtungen aus nächster Nähe.

Der arktische Winter

September–März

Der Winter in der Arktis ist kalt und dunkel. In der südlichen Arktis gibt es tatsächlich im Durchschnitt ca. vier Stunden Tageslicht. Natürlich wird es auch deutlich kälter. Durchschnittlich werden Minusgrade von – 30° erreicht und im Februar, dem kältesten Monat kann die Temperatur auf – 50° sinken. Es ist die Zeit eines besonderen Naturphänomens, der Nordlichter (Aurora Borealis). Diese spektakuläre Leuchterscheinung erscheint meistens in grün und gelb, seltener in rot und violett und wird durch angeregte Stickstoff- und Sauerstoffatome der Hochatmosphäre beim Auftreffen beschleunigter geladener Teilchen aus der Erdmagnetosphäre auf die Atmosphäre hervorgerufen. Einige Expeditionsseereisen im Herbst fahren in den spektakulären Scoresbysund, der berühmt für eine Nordlichtshow ist. Da das Packeis im Winter zurückkehrt finden die Reisen im Winter dann eher landgebunden und nicht per Schiff statt. Aufgrund der eisigen Temperaturen eignet sich der Winter jedoch wirklich nur für hartgesottene Extremabenteurer.

Bitte bedenken Sie, dass die Natur Ihren eigenen Gesetzen folgt und die Beschreibungen nur Erfahrungswerte sind.

Expeditionsziele

Die Arktis ist sehr abwechslungsreich und bietet für jeden Abenteurer das passende Erlebnis. Doch worin unterscheiden sich die einzelnen Regionen der Arktis?

Grönland

Eis, Landschaft und Menschen – das sind die Stärken und Merkmale Grönlands. Die größte Insel der Welt hat nicht nur den größten Nationalpark der Welt zu bieten, sondern noch viel mehr. Die ältesten Steine der Welt werden begleitet von Gletschern und umgeben von klarem und sehr ruhigem Wasser. Die Natur, die sich der trockenen Kälte stellen muss, ist vielerorts auf der dünn besiedelten Insel unberührt, denn es gibt dort nur wenig Landwirtschaft.

Trotzdem wird Grönland seinem übersetzten Namen „Grünland“ mehr als gerecht, denn gerade in den Sommermonaten werden Sie von grünen Wiesen, die zwischen Eis und Bergen wachsen überrascht sein. Die Städte sind geprägt durch einen Mix aus den bunten Holzhäusern der Kolonialzeit und einigen Hochhäusern und Industriebauten der Moderne. Auf Ihren Anlandungen tauchen Sie ein in die dänische Kolonialgeschichte, denn nicht selten werden Sie in den Orten zum traditionellen Kaffeemik bei den einheimischen Inuit eingeladen und lernen so ihre überaus gastfreundliche und noch traditionelle Kultur kennen.

Spitzbergen

Spitzbergen ist genau genommen die größte Insel des norwegischen Archipels, zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol, den die Norweger Svalbard, übersetzt kühle Küste nannten. Warum ist es für Abenteuer so interessant? Ganz einfach: Es ist eines der nördlichsten bewohnten Gebiete der Welt, das für sein felsiges, abgelegenes Gelände mit Gletschern, spitzen Bergen und gefrorener Tundra bekannt ist. Es gibt mehr Eisbären als Einwohner auf Spitzbergen und neben dem König der Arktis sind auf Svalbard ebenso zahlreiche Vogelarten, Spitzbergen-Rentiere, Walrösser und Polarfüchse zu Hause. Besonders für Expeditionseinsteiger ist der Archipel perfekt.

Im Winter ist es ein Hotspot für die bekannten Nordlichter und Aktivurlauber und im Sommer schmeichelt die Mitternachtssonne den spitzen Bergen und dem einmaligen Fjordsystem. Mehr Naturschauspiel, mehr Tierwelt gibt es nur an wenigen Orten der Welt – Spitzbergen ist in seiner Kombination einzigartig. Die Menschen, die sich auf den kleinen Inselgrüppchen aufhalten, sind vor allem Forscher, Touristen und Russen, die aufgrund des Bergbaus ausgewandert sind. Daher hat sich auf Spitzbergen, anders als auf Grönland, keine nennenswerte Kultur entwickelt. Aber Spitzbergen ist auch keine Kulturreise – es ist eine Reise für Entdecker, für Naturliebhaber und Tierfreunde, die einen Eindruck von einer weitgehend durch den Menschen unberührten Welt gewinnen wollen.

Island

Island, übersetzt Eisland, ist ein dünn besiedelter Inselstaat im äußersten Nordwesten Europas. Mit rund 103.000 Quadratkilometern ist Island – nach dem Vereinigten Königreich – der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat Europas. Die Hauptinsel ist die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises. Herausragend ist die einzigartige Kombination von Gletschern und Fjorden, denn mit der Ausnahme der Inuit ist Island eine Kombination von allem, was die Arktis zu bieten hat.

Insbesondere ist Island für seine Vulkane bekannt, die Insel kocht und brodelt. Wussten Sie, dass Island sich immer noch weiter „in Trennung“ befindet? Jedes Jahr wird der Graben zwischen der europäischen und amerikanischen Platte ca. 2cm breiter. Natürlich hat Island auch für Tierfreunde Besonderes zu bieten, ist es doch das erklärte und weltweit bekannte Zuhause der Papageientaucher und der eigensinnigen Islandpferde. Auch Walsichtungen gehören zu Island dazu und werden in den letzten Jahren immer häufiger.

Nordwestpassage

Eine Expeditionsreise durch die Nordwestpassage ist pures Abenteuer und kombiniert eine facettenreiche Landschaft aus Gletschern, Bergpanoramen und Inseln im Packeis mit unzähligen Tierbeobachtungen und unverfälschten Eindrücken in die Kultur der Inuit. Diese 5780 Kilometer lange Passage führt über das Nordpolarmeer und die dazugehörenden Meeresstraßen durch den kanadisch-arktischen Archipel bis nach Alaska und kombiniert eine atemberaubende Landschaft aus Inseln mit einer einzigartigen Tierwelt und packenden Seefahrergeschichten der einstigen Polarhelden. Die Passage ist ein Garant für die perfekte Expeditionskreuzfahrt.

Nordostpassage

Dieser spektakuläre und lang gesperrte ca. 6500 Kilometer lange Seeweg führt Sie vom Weißen Meer bis zur Beringstraße und sprudelt nur so vor Abenteuer. Während einer Expeditionsseereise durch die Nordostpassage erleben Sie eine Expedition in eines der unerforschtesten Gebiete der Welt. Noch heute bestimmen Eis und Wind die Route. Bizarre Landschaften, zahlreiche Walrosse auf den arktischen Inseln, eine Vogelwelt, die das Herz jedes Ornithologen höherschlagen lässt und beinahe eine Garantie für Eisbärensichtungen sind nur wenige der Highlights auf der „Nördlichen Seeroute“. Nur wenige Schiffe haben bisher diese ursprüngliche Route, die lange Zeit als russisches Sperrgebiet galt, befahren, daher bleibt es ein echter nautischer Leckerbissen.

Alaska

Der nördlichste und westlichste amerikanische Bundesstaat beindruckt mit endlos scheinenden Tundren, in denen sich wilde Flussläufe mit gigantischen Bergketten, nordischem Regenwald und tiefen Fjorden abwechseln. Für die Unwissenden steht Alaska für den Goldrausch und zahlreiche imposante Gletscher. Für den Liebhaber der reinen Wildnis hingegen für Wildlife pur. Alaska verzaubert Sie mit einer erstaunlichen Landschaft und Abenteuer in Hülle und Fülle. Für uns ist Alaska die letzte große Wildnis Amerikas mit einer einzigartigen Tierwelt. Eine gute Kameraausrüstung gehört in jedem Fall ins Gepäck, aber vergessen Sie nicht zu fotografieren, wenn Sie den Weißkopfadler über sich oder die Braunbären beim Lachsfang hautnah erleben. Es ist unmöglich, die Größe und die weiten Ebenen Alaskas vor dem ersten Besuch zu verstehen.

Konnten wir Ihnen die Arktis etwas näherbringen? Wenn Sie Ihre eigene Expeditionsreise planen, stehen wir Ihnen bei der Planung gerne zur Verfügung.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
Reisen in diese
Region
Mehr anzeigen