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Die Weddellrobbe – Meistertaucher der Antarktis

Auf ihrer Expeditionsseereise können Polarfreunde auch die Weddellrobben bestaunen. Ein Tier, das perfekt an die Bedingungen der Antarktis angepasst ist. Die Art kann mit einigen Wundern der Natur aufwarten. Zeit, dieser besonderen Robbenart daher heute einen Blogbeitrag zu widmen!

Fakten

Die Weddelrobbe ist ein Säugetier und Fleischfresser. Ausgewachsene Tiere werden bis zu 3,5 Meter groß und können bis zu 600 kg wiegen, sind also echte Kolosse! Die Weibchen werden dabei etwas länger und schwerer. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern können Weddellrobben in der freien Wildbahn bis zu 30 Jahre alt werden. Keine Robbenart der Welt lebt weiter südlich als die Weddellrobben, die sich perfekt auf die Umgebung angepasst haben. Die Tiere zeichnen sich durch ihr braunes oder dunkel-silbernes Aussehen mit hellen Sprenkeln auf dem Bauch aus. Sie leben von Fisch, Krustentieren, Krill, Tintenfischen und Garnelen.

Lebensraum

Weddellrobben leben auf küstennahem Festeis. Die Zahl der Robben wird auf rund 800.000 Tiere geschätzt. Wir finden sie in den Gebieten der Antarktis, auf Südgeorgien, den Südlichen Shetlandinseln und auch den Südlichen Orkney-Inseln. Ihren Namen verdanken sie James Weddell, der die Tiere bei seiner Erkundung der Südlichen Orkney-Inseln 1823 beschrieb.

Überlebenskünstler

Weddellrobben sind perfekt angepasst an die antarktischen Bedingungen. Sie können sehr lange tauchen. Das liegt daran, dass sie sehr viele rote Blutkörperchen haben, mehr als andere vergleichbare Säugetiere. Dadurch können sie sehr viel Sauerstoff in ihren großen Körpern speichern. Unterwasser können sie sehr gut sehen, nutzen aber auch, wie wir gleich aufzeigen, geschickte Tricks bei der Jagd. Was aber, wenn es in den dunklen antarktischen Wintern gar kein Licht gibt? Hier helfen die langen Schnurrhaare: mit ihnen können die Tiere auch kleinste Bewegungen im Wasser registrieren.

Eistaucher

Die Robben lieben das Eis. Sie haben sich perfekt auf ihre Umgebung angepasst. Dazu gehört, dass sie die meiste Zeit ihres Lebens nicht auf, sondern unter dem antarktischen Eis verbringen.
Ihr Überlebensinstinkt zieht sie unter das Eis. Zunächst einmal dient es dem puren Überleben: nicht gefressen werden. Orcas und Seeleoparden sind die größten Feinde der Weddellrobben, können aber nicht so geschickt unter das Eis tauchen. Aber es gibt auch einen anderen biologischen Grund: nämlich die Jagd. Wenn die Robbe gen Wasseroberfläche aufsteigt, strahlt das Licht durch das Eis – und die Fische sind dann für die Robbe gut zu erkennen!

Für die Jagd nach Fischen ist die Robbe perfekt ausgerüstet. Sehr wichtig ist hierbei für sie Luft – nicht nur zum Atmen und Überleben. Sie nutzt Luft, um Risse in das Eis zu blasen. Das führt dazu, dass kleine Fische dann aus Furcht, auch vor dem einströmenden Licht, wegschwimmen. Die Robben verfolgen sie dann und schnappen zu. Auch Unterwasser bleiben die Tiere dabei oft in Gruppen zusammen.

Tauchen ist damit überlebenswichtig. Die Robben können bis zu 80 Minuten unter Wasser bleiben und bis zu 600m tief tauchen. Irgendwann müssen die Tiere aber wiederauftauchen, um Luft zu schnappen. Doch was machen sie, wenn sie keinen Riss finden? Sie schaffen sich selbst einen. Mit Zähnen schlagen sie Luftlöcher in das Packeis und kommen so an die Luft.

Heimatverbunden

Weddell-Robben zeichnet aus, dass sie wenig wandern. Sie sind heimatverbunden. Die meisten Tiere bleiben nach ihrer Geburt ihr Leben lang am gleichen Ort. Sie wandern meist nur wenige Kilometer, es sei denn, äußere Umstände zwingen sie zu einer größeren Wanderung.

Lautstark

Wenn Sie das erste Mal Weddellrobben antreffen, werden Sie sie vielleicht nicht sofort sehen. Aber hören! Ihre Rufe sind derart laut, dass sie selbst das Eis durchringen – von Unterwasser. Am lautesten sind die Tiere natürlich in der Paarungszeit. Wenn Sie das einmal hören, werden Sie begeistert sein. Die Geräusche und das Naturschauspiel an Land werden Sie nie wieder vergessen.

An Land

Natürlich müssen Weddellrobben auch an Land. Dabei verlassen sie ihren natürlichen Lebensraum und sind gefährdet. Doch die Natur lässt ihnen keine Wahl. Auf das Eis geht es vor allem aus drei Gründen: Zum einen, um sich auszuruhen. Denn natürlich kosten die langen Streifzüge unter Wasser die Tiere sehr viel Kraft, die sie wieder auftanken müssen. Halten Sie die Tiere daher nicht für faul, wenn diese scheinbar regungslos an Land liegen und die antarktische Sonne genießen. Denn tatsächlich können die Tiere gerade von einer langen Unterwassertour zurückkommen, die kein Mensch je nachahmen könnte. Zudem müssen die Tiere zum Mausern und für ihren Nachwuchs an Land – dazu jetzt mehr.

Kolonien und Nachwuchs

Weddellrobben leben in Kolonien auf dem Festeis, zu denen sie im Frühjahr zurückkehren. Die Weibchen schützen hier einander. Vor allem die Weibchen benötigen die Kolonien. Sie werden regelmäßig sehr schnell trächtig, nachdem ihre vorherigen Welpen sie verlassen haben. Denn die Männchen begatten sie unter Wasser und warten häufig rund um die Atemlöcher auf. Die Einnistung dauert ca. 2 Monate, die Tragezeit ca. 11 Monate. Häufig bringt das Weibchen nur einen Welpen zur Welt, gelegentlich auch zwei (ca. alle drei Jahre).

Ab September bringen die Weibchen den Nachwuchs zur Welt. Sie ziehen dann in Kolonien auf dem Festeis aus. Die Weibchen halten dabei einigen Abstand voneinander bei der Aufzucht der Jungtiere Der Nachwuchs kommt mit einem weichen grauen, graubraunen oder goldenen Fell zur Welt, das sich nach sechs Wochen vollständig mausert. Die Saugzeit beträgt etwa 6 Wochen. Aber schon nach zwei Wochen geht das Jungtier mit der Mutter auf die Jagd und lernt von ihr den effizienten Fischfang. Faszinierend ist die Milch der Weddellrobben: kein Säugetier der Welt produziert eine fettreichere Milch. Der Fettanteil liegt bei sagenhaften 60%. Dadurch erreichen die Tiere sehr schnell ein für das Überleben im Eis notwendiges Gewicht.

Erziehung

Die Mütter bereiten ihren Nachwuchs auf das harte Leben im Eis vor. Besonders spannend ist der erste Wassergang. Die Mutter drückt den Welpen dann gegen seinen Willen ins Wasser. Er kämpft dagegen, aber die Mutter ist unerbittlich. Auch der Kopf wird unter Wasser gedrückt, wobei der Welpe dann laut hustet. Doch bald hat er sich daran gewöhnt und der Welpe wird der Mutter auf die Jagd unter dem Eis begleiten. Der Nachwuchs bleibt in der Regel sein ganzes Leben lang am gleichen Ort in den Wurfkolonien, in die er hineingeboren wurde.
Das Jungtier kehrt übrigens nicht gleich in die Kolonie zurück, selbst, wenn es sich selbst ernähren kann. Es bleibt im Packeis und meidet das Festeis, solange, bis es ausgewachsen und geschlechtsreif ist. Dann erst kehrt es in die Kolonie seiner Kindheit zurück. Weibchen sind ca. nach drei Jahren geschlechtsreif. Aber erst im Alter von ca. 7 Jahren paaren sich Männchen und Weibchen das erste Mal.

Es sind großartige Tiere., Meister des Überlebens und Sinnbild der Wunder der Antarktis. Wollen Sie die Kolonien mit eigenen Augen sehen? Die Rufe der Tiere hören? Dann sprechen Sie uns an. Wir von Eisexpeditionen.de freuen uns darauf, Ihre perfekte Expeditionsreise in die Antarktis mit Ihnen zu planen.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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