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Der Belugawal – der weiße Kanarienvogel der Meere

Unseren heutigen Blogbeitrag bei eisexpeditionen.de widmen wir einem sanften Riesen der polaren Regionen: Dem Belugawal. Der weiße Wal wird auch als „Kanarienvogel des Meeres“ bezeichnet. Warum? Erfahren Sie nachfolgend mehr über die schönen Tiere.

Grundlegendes

Belugawale sind kleine und weiße Wale. Sind sie ausgewachsen, beträgt ihre Größe bei den Weibchen ca. 3,5 bis 4,5m, bei den Männchen bis zu 5,5m. Die Männchen werden bis zu 1,6 Tonnen schwer, die Weibchen ausgewachsen zwischen 0,5 bis eine Tonne. Die Kälber sind bei ihrer Geburt rund 1,5m groß. Warum sind die Tiere so besonders? Natürlich auch aufgrund ihrer Farbe. Jeder möchte davon berichten, einen weißen Wal gesehen zu haben.

Während die Beluga bei der Geburt noch dunkelgrau sind, erhalten sie schließlich nach rund fünf Jahren ihre wunderschöne weiße Färbung. Sie werden daher auch als Weißwale bezeichnet. Vielleicht werden Sie auf einer Expeditionskreuzfahrt auch einen Beluga mit einer Art Gelbstich sehen. Das sind Algen, die auf der Haut wachsen. Keine Sorge – sie verschwinden nach einer Zeit mit der Sommerhäutung wieder.

Charakteristisch ist zudem ihre dicke Fettschicht, die sie zu perfekten Lebewesen der Arktis macht. Von ihr werden sie vor der bitteren Kälte der Region und des Wassers geschützt. Kein Wunder, dass sie bis zu 50 Jahre alt werden können. Warum können Wissenschaftler das so gut schätzen? Wegen der Zähne. Ihr Alter kann anhand von Wachstumsringen ihrer Zähne (von denen sie etwa 40 haben) bestimmt werden.

Lebensraum

Die Belugawale sind Lebewesen der Arktis, die perfekt auf die polaren Regionen angepasst sind. Es zieht sie daher in die fischreichen Gewässer, vor allem küstennah sind sie anzutreffen. Wenn das Meereis sich in der Arktis verändert, dann beginnt die Wanderung der Beluga. Sobald sich das Eis bildet, führt ihr Weg sie nach Süden, fern vom Eis. Im Frühjahr schmilzt das Eis und zieht sich zurück. Dann wandern auch die Belugawale mit den Fischen nach Norden. Sie lieben vor allem Lachs und Hering, aber auch Garnelen, Krebse und Weichtiere stehen auf der arktischen Speisekarte.
Ihr Speiseplan gilt daher als besonders variantenreich. Spannend wird es, wenn die Laichzeit der Lachse beginnt.

Dann halten sich auch die Weißwale in der Nähe der Flussmündungen auf. Häufig ziehen sie auch flussaufwärts. Aus diesem Grund lieben die Tiere die Küsten Alaskas, Kanadas und Russlands. Aber auch an den Küsten Westgrönlands sind sie häufig anzutreffen. Auf einer Expeditionsreise in die nordischen Gewässer Europas werden wir die schönen Tiere im äußersten Norden Norwegens antreffen, vor allem im Bereich des Varangerfjords. Aber auch in der Barentssee, um Spitzbergen und natürlich auch besonders rund um die Inselgruppen des Franz-Josef-Lands sind Wale zu beobachten.

Gesicht

Das Klima der Inseln ist arktisch geprägt. Wir erleben lange, sehr kalte Winter. Die Sommer sind perfekt für eine Expeditionsreise gemacht: Kühl und neblig, auch mit Niederschlag in Form von Regen oder häufig Schnee. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei fast 1.000mm. Schnee fällt im Zeitraum vom September bis Juni – kein Wunder angesichts der Nähe zum Nordpol.

Kommunikation

Es ist nicht nur die „Melone“, die die sanften Riesen so besonders macht. Schon früh wurden die Wale auch als die „Kanarienvögel des Meeres“ bezeichnet. Belugas kommunizieren mit verschiedensten Tönen miteinander – Laute, die auch Forscher heute noch faszinieren. Die Geräusche klingen wie Pfeifen, Zirpen, Klicken oder eine Art Quietschen – alle sehr unterschiedlich. Wir Menschen können sie – leider – nicht verstehen. Doch für die Wale müssen sie große Bedeutung für die gemeinsame Verständigung haben. Seefahrer berichten, dass man manchmal die Laute sogar über der Wasseroberfläche oder im Rumpf eines Schiffes hören kann.

Rückwärtsschwimmer

Beluga sind begnadete Schwimmer und Taucher. Sie können bis zu 27km/h schnell schwimmen. Obskur mag es für manchen Beobachter sein, dass die Tiere eine ganz besondere Fähigkeit haben: Sie können rückwärts schwimmen! Diese ungewöhnliche Fähigkeit ist lebensrettend. Wenn sich beispielsweise das Meereis schnell zusammenzieht, können die Tiere dem Erfrieren entfliehen, indem sie sich rückwärts schwimmend aus der Gefahrenzone entfernen.

Aber sie sind auch großartige Taucher. Sie können bis zu 25 Minuten Unterwasser bleiben, wobei sie in Tiefen bis zu 1.000m abtauchen. Unter und über Wasser haben sie laut Forschern ein sehr gutes Seevermögen. Die Natur schützt die Tiere dabei in besonderem Maße. Öliger Schleim schützt die Augen und spült Schmutz weg. Dabei sehen die Wale die Welt allerdings wohl nur in Schwarzweiß, da ihre Augen nur einen Zapfen haben – bei Säugetieren sind in der Regel mindestens zwei für Farbwahrnehmung erforderlich. Wie schlafen Belugawale? Ähnlich wie bei Vögeln schaltet eine Gehirnhälfte in den Schlafzustand, während die andere Hälfte „wach bleibt“ und die Umwelt weiter wahrnimmt. So ertrinken sie auch nicht, sondern tauchen auch schlafend auf zum Luftholen.

Gesellschaft

Die weißen Wale sind gesellige Wesen. Selten treffen wir sie allein an. In der Regel ziehen sie in Gruppen umher, wobei die Größe stark variiert. Mal sind es nur zwei oder drei der schönen Weißwale, mal sind es mehrere Dutzend, die miteinander umherziehen. Solche Gruppen bezeichnen Wissenschaftler als „Pods“. Es ist sehr beeindruckend, wenn wir den Blick von Bord auf eine solche Gruppe richten: Wunderschöne weiße Wale, die gemeinsam tauchen, dann immer wieder über Wasser neugierig zum Vorschein kommen und sich von dem Schiff nicht beeindrucken lassen. Ein einzigartiges Naturschauspiel.

Die Gruppen sind häufig sehr gleich gestaltet, wobei die Individuen auch zwischen Gruppen wechseln. Während die Jungtiere bei den Müttern bleiben, bilden die Männchen oft eigene Gruppen. Üblich ist es, dass die Gruppen durch das gleiche Geschlecht und häufig auch durch vergleichbare Altersklassen bei den Männchen gekennzeichnet sind.

Fortpflanzung

In einem Alter von etwa 5-7 Jahren werden die Weibchen geschlechtsreif. Die Männchen brauchen dafür ca. 8 Jahre. Nach der Befruchtung dauert es ca. 15-16 Monate, bis ein Kalb geboren wird. Leider bringen Belugawale immer nur ein Kalb zu Welt, und das auch nur ca. alle zwei bis vier Jahre. Die Geburten finden ab dem späten Frühjahr bis in den Frühsommer statt.

Nach der Geburt bleibt das Kalb eng beim Muttertier. Es saugt mehr als 40-mal am Tag, und die Mutter gibt bis zu 2 Jahre Milch. Auf diese Milch ist das Kalb rund ein Jahr angewiesen, dann ernährt es sich von tierischer Nahrung. Manche Kälber saugen aber auch noch ein weiteres Jahr sporadisch weiter. Der Anblick einer Gruppe von Muttertieren mit Kälbern? Unvergesslich. Wir drücken die Daumen, dass Sie dieses einzigartige Erlebnis in Ihrem Leben haben werden.

Gefährdung

Grundsätzlich gelten Belugawale nicht als akut gefährdet. Es gibt weltweit wohl noch rund 150.000 der Tiere. Gleichwohl gibt es einige Bestände, wie der Cook-Inlet-Bestand, deren Population deutlich schmilzt. Historisch war die Jagd auf die schönen Tiere vor allem für die Eskimos besonders wichtig. Sie nutzten alles vom Wal für den persönlichen Bedarf: Das Fleisch zur Nahrung, die Knochen für Schlitten, die Haut und Eingeweide als Abdeckungs- und Verpackungsmaterial. Die kommerzielle Jagd spielt heute zum Glück keine große Rolle mehr, so dass sich die Bestände in vielen Regionen der Erde wieder erholt haben.

Wollen Sie die schönen weißen Wale in freier Wildbahn beobachten? Dann planen Sie mit Eisexpeditionen.de Ihre perfekte Expeditionsreise. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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