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Das Spitzbergen – Rentier – Überlebenskünstler der Arktis

Haben Sie schon einmal von der Inselverzwergung gehört? Nein? Das Spitzbergen-Rentier gilt als Beispiel für die sogenannte Inselverzwergung. Dabei handelt es sich um ein evolutionsbiologisches Phänomen, bei dem die Körpergröße von Tieren, die auf einer Insel leben, über Generationen hinweg abnimmt.

Bestand und Vorkommen

Schätzungsweise 10.000 Rentiere leben auf Spitzbergen. Die meisten Rentiere trifft man in der Umgebung von Longyearbyen, sowie auf den größeren Inseln Edgeøya und Barentsøya im Südosten an. Meistens trifft man sie einzeln oder in kleinen Herden von maximal 20 Tieren an. Im frühen 20. Jahrhundert wurden sie durch die Jagd beinahe ausgerottet. Trotzdem sind sie sehr neugierig und man kann sich ihnen mit Glück bis auf wenige Meter nähern.

Ursprung und Charakteristik

Wissenschaftler sind sich unsicher ob es vor langer Zeit aus Eurasien eingewandert oder vielleicht aus Grönland stammt und ein naher Verwandter des ausgestorbenen Ostgrönland-Rentier ist. Im Gegensatz zu seinen Verwandten auf dem Festland ist das „Svalbardrein“, wie es auf Norwegisch heißt, deutlich kleiner und leichter. Ein kleiner, fast schon gedrungener, Körper und Kopf mit kurzen, aber starken Beinen zeichnen den Körperbau aus.

Mit einer maximalen Länge von 160cm sind die Svalbard-Rentiere deutlich kleiner als Ihre kontinentalen Verwandten, die eine Körperlänge bis 220 cm erreichen. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen in ihrer Größe. Nicht nur der Körperbau ist deutlich kräftiger und größer, sondern auch ihr Geweih. Im Herbst bringt ein Männchen es auf bis zu ca. 90 kg, ein Weibchen dagegen wiegt ca. 20 kg weniger. Von April bis Juli wächst das Geweih des Männchens. Im Spätherbst, nach der Brunftzeit, wird das Geweih wieder abgeworfen. Das Weibchen bekommt sein Geweih im Juni und behält es für das gesamte Jahr.

Lebensweise

Während der Brunftzeit versuchen die Männchen einen Harem um sich zu sammeln und sich mit so vielen Weibchen wie möglich zu paaren. Nach ca. 230 Tagen, meistens im Mai oder Juni, bringt das Weibchen dann ein Junges zur Welt. Nach circa einer Stunde, sind die Kälber bereits sehr selbstständig und in der Lage der Mutter und ggf. der Herde zu folgen.

Die Landschaft, geprägt durch riesige Gletscher, lange Fjorde und hohe Bergketten schränken das Spitzbergen-Ren stark in Ihrer Bewegung ein. Nur wenige Täler ermöglichen eine Wanderung. Einige Populationen stehen nicht miteinander im Austausch durch die geografischen Örtlichkeiten.

Bedingt durch die hocharktische Verbreitung steht dem Rentier sonst übliches Futter nicht zur Verfügung. Ihre Hauptnahrung besteht viel mehr aus Moosen und höheren Pflanzen, soweit man von diesen durch den Permafrost sprechen kann. Der Winter auf Spitzbergen dauert bis zu 9 Monate und ist sehr lang umso wichtiger ist es, dass die Rentiere sich im Herbst eine ordentliche Fettschicht anfressen. Wenn der Boden im Winter durch den Regen von einer Eisschicht überzogen ist, gibt es auch keine Nahrung mehr, wodurch sich eine Population um bis zu 80% reduzieren kann. In dieser harten Zeit ernähren sich manche Tiere, die an der Küste leben, von angespültem Seetang.

Fazit

Das Spitzbergen-Ren ist zwar viel kleiner als seine Artgenossen auf dem Festland aber ein größerer Überlebenskünstler allemal.

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