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AECO verzichtet auf Schweröleinsatz in Spitzbergen

Am 9. Dezember 2019 veröffentlichte die norwegische Regierung eine Pressemitteilung, in der sie erklärte, dass die norwegische Regierung ein allgemeines Verbot von Schweröl (HFO), eine Größenbeschränkung für Passagierschiffe auf Spitzbergen und andere Maßnahmen zur Bewältigung des wachsenden Tourismus erwägt.

AECO – Mitglieder

Die AECO (Association of Arctic Expedition Cruise Operators) hat sich dem verantwortungsbewussten, nachhaltigen und sicheren Tourismus in der Arktis verschrieben und begrüßt als Branchenverband, der sich um die Festlegung höchstmöglicher Betriebsstandards bemüht, Regelungen, die dieses Ziel unterstützen. Laut der AECO, vielen Forschern und wir von Eisexpeditionen.de schließen uns der Meinung an, ist eine organisierte und nachhaltige Reisebranche der beste Weg ist, um sicherzustellen, dass der Tourismus in der arktischen Region unter größtmöglicher Berücksichtigung der gefährdeten natürlichen Natur, der lokalen Kulturen und kulturellen Überresten durchgeführt wird.

Schweröl – Verbot

Schon länger befürwortet die AECO ein allgemeines Verbot der Verwendung und Beförderung von Schweröl (HFO) in Spitzbergen und der gesamten Arktis. Gelten für die Antarktisexpeditionen doch schon länger strengere Auflagen. Auf der letzten Jahrestagung verhängten die Mitglieder sich selbst das Verbot der Verwendung und Beförderung von Schweröl in der Arktis. Dieses Verbot gilt für alle AECO-Mitglieder. Zu den Mitgliedern der Expeditionsreedereien gehören unsere ausgewählten Kooperationspartner Hurtigruten, Hapag-Lloyd Cruises, Poseidon Expeditions, Ponant, Silversea und Oceanwide Expeditions. Für uns war diese Mitgliedschaft einer der Entscheidungsgründe für die Zusammenarbeit.

„AECO repräsentiert die große Mehrheit der Betreiber, die Expeditionsreisen in der Arktis anbieten. Mit der Formalisierung dieses Verbots sendet die Expeditionskreuzfahrtindustrie eine Botschaft an die Entscheidungsträger, dass es an der Zeit ist, zu handeln, um die Arktis vor dem Risiko einer HFO-Belastung zu schützen. Wir begrüßen den Vorschlag der norwegischen Regierung, ein allgemeines Verbot von Schweröl (HFO) in Spitzbergen einzuführen. Wir hoffen, dass andere arktische Nationen und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation dem Beispiel Norwegens folgen werden“, kommentierte Geschäftsführer Frigg Jørgense.

Beschränkung der Passagierzahlen auf kleinen Schiffen

Die Kernmitgliedschaft des Verbandes sind Reedereien die Expeditionsreisen in die arktische Region durchführen. Zum Schutz dieser polaren und sensiblen Regionen betreiben die Mitglieder daher nur kleine Schiffe mit bis zu 500 Passagieren. Durchschnittlich haben die kleinen Schiffe jedoch Platz für 150 – 200 Gäste.

„Wir sehen viele Vorteile bei der Verwendung relativ kleiner Schiffe. Die Schiffe sind weniger abhängig von der Hafeninfrastruktur und können entlegene Standorte nachhaltig besuchen. Kleinere Passagiergruppen können auch für arktische Gemeinden, die sie als Besucher aufnehmen, besser zu bewältigen sein. Darüber hinaus zeigt eine aktuelle Studie aus Svalbard, dass die Expeditionskreuzfahrtschiffe im Durchschnitt 5,2x mehr lokales Einkommen pro Passagier beitragen als der konventionelle Kreuzfahrttourismus. Aus Not- und Rettungssicht können auch kleinere Schiffe leichter zu bewältigen sein. Mit anderen Worten, es kann einige Vorteile geben, kleine Schiffe zu bevorzugen. Der Tourismus ist jedoch eine wichtige Branche in Spitzbergen und die lokale Gemeinschaft ist abhängig von den Einnahmen aus dem Kreuzfahrttourismus im Allgemeinen. Bevor Vorschriften durchgesetzt werden, sollten die Auswirkungen, die dies auf lokale Unternehmen und Gemeinschaften haben kann, untersucht werden.“ sagt Jørgensen.

Weitere Maßnahmen zum Schutz vor dem wachsenden Tourismus

Die norwegische Regierung wird weitere zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren, Natur und kulturellem Erbe umsetzen, zu denen z. B. strengere Vorschriften bzgl. Eisbärenstörungen und Anlandungen in empfindlichen Gebieten gehören können.

Die AECO hat bereits eine Reihe von Richtlinien entwickelt und in Kraft gesetzt, um verantwortungsvolle und nachhaltige Reisen zu gewährleisten. Diese Richtlinien und Standards sind für alle AECO-Mitglieder verbindlich und ergänzen die gesetzlichen Anforderungen. Dazu gehören Richtlinien für die Beobachtung von Eisbären und anderen Wildtieren, standortspezifische Richtlinien, die detaillierte Anweisungen geben, wie sichere Anlandungen durchgeführt werden können, ohne die lokale Tier- und Pflanzenwelt, die Natur und das kulturelle Erbe zu stören. Für den Besuch bestimmter Landeplätze wurden bereits standortspezifische Richtlinien gesetzlich vorgeschrieben. Die Mitglieder der AECO würden es begrüßen, wenn standortspezifische Richtlinien für Schiffsanlandungen an neun weiteren Standorten gesetzlich vorgeschrieben werden, die die Regierung im Managementplan für den Nationalpark West-Spitzbergen vorgeschlagen hat.

Leider sind die Richtlinien der AECO nur für ihre Mitglieder verbindlich. Betreiber, die nicht Mitglied der Vereinigung sind, sind leider nicht verpflichtet, diese strengen Richtlinien einzuhalten. So zeigen auch die Erfahrungen gerade auf Svalbard, dass nicht Mitglieder ein Umwelt- und Sicherheitsrisiko darstellen können, da sie an niedrigere Betriebsstandards gebunden sind. Diese Risiken sind auch bei den Mitarbeitern zu beobachten. Mitarbeiter der AECO-Mitglieder werden jährlich einer Online-Prüfung über rechtliche Rahmenbedingungen, Richtlinien und rücksichtsvolles Verhalten unterzogen, die sie bestehen müssen. Sensible Regionen der Arktis, wie z.B. Spitzbergen, würden davon profitieren, wenn alle Anbieter an die hohen Standards verpflichtend gebunden wären.

Notfälle und Rettungseinsätze

Bei Notfällen und Rettungseinsätzen stellen die größeren Kreuzfahrtschiffe aufgrund ihrer Passagierzahlen ebenfalls ein Problem dar. Sicherheit und Marinevorbereitung haben oberste Prioritäten für die Kreuzfahrtindustrie der Arktisexpedition. Die überwiegende Mehrheit der Expeditions-Reedereien ist Mitglied der AECO. Ein Sektor übergreifender Dialog könnte zu einem geringeren Risiko und einem besseren gemeinsamen Verständnis der Fähigkeiten und Verfahren beitragen und somit sowohl den Reedereien als auch den SAR-Betreuern (den Such- und Rettungsdiensten) helfen, bewährte Verfahren zu entwickeln.

Seit der Gründung, 2003, ist die AECO ein Forum für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen der Industrie, den Such- und Rettungsdiensten (SAR) und den zuständigen Behörden. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es nicht nur, die Risiken zu verringern und die Bereitschaft im Expeditionskreuzfahrtsektor zu stärken, sondern auch, wie die Industrie bei SAR-Operationen von Nutzen sein könnte und zu einer verbesserten marinen Vorbereitung in der Arktis beitragen kann.

Auch die Passagierschiffe können ein sehr wertvolles Gut im arktischen SAR-Betrieb sein. Expeditionskreuzfahrtschiffe fahren in der Sommersaison in abgelegene Gebiete der Arktis und sind daher oft eine der nächstgelegenen verfügbaren Ressourcen, wenn ein anderes Schiff oder sogar eine lokale Gemeinschaft Schwierigkeiten hat und Hilfe benötigt. In solchen Fällen können die Expeditionskreuzfahrtschiffe als Gelegenheitsschiff für das in Not geratene Schiff dienen. Da die Arktis durch lange Entfernungen und begrenzte Such- und Rettungsmöglichkeiten geprägt ist, können Gelegenheitsschiffe ein unschätzbarer Vorteil bei SAR-Operationen in der Arktis sein. In vielen Fällen wird ein Schiff eher in der Lage sein, ein anderes Schiff in Not zu erreichen, lange bevor Such- und Rettungsschiffe oder andere Hilfsgüter vor Ort eintreffen können.

Nachhaltiger Tourismus

Es ist wichtig umzudenken und Reisen nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltiger heißt allerdings auch die indigenen Völker und ihre Traditionen in den polaren Regionen zu fördern und zu schützen. Die ausgewählten Reedereien mit denen wir von Eisexpeditionen.de zusammenarbeiten sind alle Mitglieder der AECO und IAATO und setzen sich für nachhaltige Reisen zum Schutz der Umwelt und Kulturen ein. Sie verzichten auf Schweröl, bauen neue Schiffe die mit LNG -Motoren und Hybrid-Motoren betrieben werden, gründen Stiftungen zur Förderung der indigenen Völker und führen regelmäßige Cleanups während Ihrer Anlandungen mit den Expeditionsgästen durch.

Sie werden sich weiter in Richtung nachhaltige Reisen entwickeln und allein die jetzigen Maßnahmen der einzelnen Reedereien sind je Reederei einen Blogbeitrag wert. Eines ist jedoch unumgänglich. Wir alle schützen nur wirklich das, was wir selbst lieben und schätzen. Und so ist es wichtig, dass wir auf kleinen Schiffen die Regionen kennenlernen und als Botschafter zurückkehren, um sie zu schützen.

Sie möchten Spitzbergen auf einem kleinen Expeditionsschiff, ohne den Einsatz von Schweröl, kennenlernen? Dann stehen wir Ihnen gerne bei der Reiseplanung zur Verfügung und freuen uns auf Ihren Anruf.

Ihr Team von Eisexpeditionen, Ihr Spezialist, wenn es um Expeditionskreuzfahrten geht!
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